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 Das gute Blei

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Avatar  Das gute Blei  (Gelesen 1818 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
24. Juli 2008, um 08:37:34 Uhr

Weiss nicht ob es eine Anfängerfrage ist Smiley Stelle es aber mal hier rein.
Wo kommst das ganze Blei auf den Römeräcker her? Finde es meistens in undefinierten Formen.
Kommt das vom Bauer? Oder hat es doch römischen Hintergrund?

Bin mal gespannt

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(versteckt)
#1
24. Juli 2008, um 08:59:51 Uhr

Ich finde auch viel Blei bei den Römern, aber ob es diesselbe Funktion schon hatte wie im Mittelalter, kann ich nur vermuten.
In der Baukunst spielt es eine wichtige Rolle:  zum Eingießen von eisernen Zapfen (Beispiel:gotische Rippengewölbepfeiler, kurz alle tragenden Steine mussten weich gelagert werden, um den Druck auszuhalten, sonst würden sie brechen), aber auch als Plättchen unter solchen Steinen, schließlich zumBefestigen von Tür- und Fensterangeln. Ansonsten wird es zB. noch heute benutzt von den Steinmetzen beim
Setzen von Grabanlagen. Die großen Granitplatten zur Abdeckung würden auch springen, wenn sie nicht mit Bleiplättchen unterlegt würden.
Die Spannung hält das Material nicht aus.
Es gibt aber auch jede Menge Teile, auf die sich die Archeologen auch keinen Reim machen können, z.B.gibt es unförmig runde Bleistücke,
die in der Mitte ein Loch haben und nach oben in etwa konisch zulaufen, etc
Gruß nefruneith

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#2
24. Juli 2008, um 09:08:28 Uhr

Hi,

Blei wirst du immer wieder finden da es ein billiger und relativ leicht zu verarbeitender Werkstoff ist und das bis in die Neuzeit hinein ( Wasserrohre z.B. ).

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#3
24. Juli 2008, um 11:31:23 Uhr





Hallo, Winken

habe auf meinem Römeracker auch schon einiges aus Blei gefunden. Darunter waren einwandfrei zu identifizierend Gewichte einer Schnellwaage und auch kleinere kugelige bis unförmige Stücke. Unter anderen auch ein rundes gewölbtes Stück mit Bohrung wie es in etwa auch nefruneith schon erwähnt hat.
Ich vermute dass die kleinen kugeligen Stücke ebenfalls zum Abwiegen bestimmt waren da ich sie direkt in Nachbarschaft zu den Gewichten für eine Schnellwaage gefunden habe.

Gruß,
Martin



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Gewichte röm Schnellwaage.jpg
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#4
24. Juli 2008, um 17:01:16 Uhr

In den vergangenen Jahren hatte das Team um Dr. Gabriele Körlin vom Bergbaumuseum Bochum und Dr. Michael Gechter vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege bereits kiloweise Bleischlacken, Teile von Amphoren, von Reibschalen aus Basaltlava und nicht zuletzt eine Terra-sigillata-Scherbe gefunden, die eine Datierung in die erste Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus ermöglichte. In jener Zeit wurde auf der gegenüber liegenden Rheinseite das oppidum Ubiorum erheblich ausgebaut, womit sicherlich auch ein erhöhter Bedarf an Blei, etwa zur Abdichtung von Rohrleitungen, entstand.

2002 wurden im Bereich der römischen Bergbausiedlung mehrere Schächte lokalisiert, von denen einer 2003 eröffnet werden konnte.

Funde von Bleiglätte, also Bleioxid, legen die Vermutung nahe, dass die Römer auf dem Lüderich nicht nur metallisches Blei aus Bleierz, sondern auch Silber aus dem Blei gewonnen haben.

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