Hallo Zusammen,
seit einiger Zeit belese ich mich zum Thema Kelten und Römer am Rhein.
Hügelgräber sind nicht zwingend aus der Steinzeit, hier fallen dann eher die sogenannten Hünengräber (Megalithische Stätten) in diese Epoche.
Soweit ich informiert bin, tauchen die ersten Hügelgräber ab der mittleren Bronzezeit auf (ca. 1.400 v.Chr.), überdauerten die Urnenfelderzeit (hier wurden zwischenzeitlich auch Urnern vergraben in Flach-und Hügelgräbern), die Eisenzeit (Hallstattzeit und Latenezeit), und endeten irgendwann während der Blütezeit der Römer (also um Chr. Geburt).
Fälschlicherweise geht man hier allein von den Kelten aus, auch die Germanen nutzen diese Bestattungsart. Es ist sowieso kaum möglich die Germanen von den Kelten ganz klar zu trennen (Außer MeckPomm von Bayern - da ist der Unterschied groß an Funden).
Ich muss an der Stelle Walter beipflichten, viele der bekannten Hügelgräber befinden sich an alten und wichtigen Verkehrswegen. Es drängt sich förmlich auf, das unsere Vorfahren jedem Reisenden und jedem Mitdörfler zeigen wollten: "Schaut wie wichtig diese Toten für uns sind und waren!" Jeder sollte und konnte es sehen, sie sollten nicht vergessen gehen.
Jetzt schaut Euch bitte an (bei kleineren Ortschaften) wo sich heute der Freidhof befindet. Oft an Hauptstrassen, am Ortseingang, ca. 200 - 2.000 Meter weg von der Siedlung.
Nicht anders war es bei den Kelten und Germanen. Viele Siedlungen wurden in diesem Abstand gefunden, meist zeigte der Hauptzugang der Siedlung in Richtung der Gräber (Stichwort: Damit es auch ein Jeder sieht!).
Noch ein wichtiger Hinweis: Unsere heutigen großen Städte lagen ursprünglich an Kreuzungen wichtiger Handelsstrassen aus der Vorzeit. Nach und nach ließen sich Händler, Wagner und Schmiede an diesen Kreuzungen nieder, es gab immer was zu tun, da ständig Verkehr herrschte. Nach und nach entstanden daraus Siedlungen, Dörfer und später Städte.
Deren Gräber liegen heute mitten unter einem Parkplatz oder im Garten eines Hauses (siehe ab und zu in der Presse).
Tatsächlich findet man heute kaum die Siedlungen zu den Gräbern, teilweise steht auch heute ein Dorf drauf
Ich schließe mich auch hier an: Auch wenn die meisten von Dorfllehrern, -pfarrern und selbsternannten Historikern geöffnet wurden (zwischen 1880-1945 gabs einen regelrechten Tourismus - mit den kleinen am Wochenende ans Hügelgrab!), sollte hier Profis ran (oder Menschen die sich mit den Profis absprechen).
Denn zu finden sind Krüge mit Nahrung, manchmal ein Armreif, Torques (Halsreif) und Fibeln. Waffen lagen in den grösseren Gräbern oder in Sammelgrabhügeln (Krieger). Selbst ein alter, zerbrochener Tonkrug kann uns heute sagen, was gegessen und getrunken wurde... aber ich bin kein Apostel, ich habe nur Respekt.
Ich hoffe da sind einige Informationen für Interessierte dabei gewesen!
Ein letztes Wort: An alle "Neulinge" und super motivierte Indiana Jones Sucher, bitte kauft Euch ein zwei Bücher zum Thema der Epoche, die Euch interessiert. Denn dann wisst ihr vielleicht eher wie ihr mit welchem Fund umzugehen habt, und ob es sich um eine alltägliche Forke für den Keller oder etwas besonderes für die Archäologie handelt.
Ich gebe gerne Empfehlungen für günstige Nachschlagewerke!
Jetzt seid ihr mich fürs Erste los!
Euer
Aladin