[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Fundreinigung und Restauration > Anleitungen zur Fundreinigung und Restauration  > Thema:

 Eisenrestauration Entfernung Oxydschicht

Gehe zu:  
Avatar  Eisenrestauration Entfernung Oxydschicht  (Gelesen 2379 mal)
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
06. Januar 2019, um 11:38:17 Uhr

Hallo miteinander
In einem Rostschutzforum habe ich eine Anleitung zum Entrosten von Eisengegenständen gefunden. Das ganze hört sich recht gut an. Eigentlich war ich auf der Suche zur Anwendung von Salzsäure zum Entrosten bzw Blankmachen von Eisen.
Dies war zwar noch nie mein Ding mit Säure zu hantieren, da man hier immer auch eine Zerstörung der noch guten Substanz
bewirkt. Das mit den Aluspänen und dem Essig fand ich recht gut, es stellt sich nur die Frage ob dies bei Bodenfunden überhaupt sinnvoll ist und wenn ja wie gut oder schlecht muß hier das Objekt sein. Hat diese Methode schon mal jemand angewandt?
Hier die Beschreibung  Reduktion mit Alu-Spänen und Essig:

 
Diese Methode ist die "klassische" Art, stark verrostete Gegenstände
 preisgünstig und perfekt zu reinigen. Ein Kunststoffgefäß
 (kein Metall!) wird ca. 2 bis 3 cm mit Aluminiumspänen gefüllt.
 Aluspäne erhält man für ca. 1 DM je Kilo bei einer
 Metalldreherei. Anschließend gießt man Haushaltsessig (5 %)
 in das Gefäß, achtet darauf, das die Aluspäne ca. 3 cm mit
 Essig bedeckt sind und legt das zu reinigende Objekt so ein, daß es von
 Aluspänen und Essig bedeckt wird. Durch den sich bildenden galvanischen
 Strom zwischen den Metallen Aluminium und Eisen werden die Eisenoxyde
 gelöst. Die Oxyde schlagen sich als Aluminiumoxyd nieder und gehen
 frei in Lösung. Der Gegenstand ist täglich herauszunehmen,
 abzubürsten, abzuwaschen und wieder einzulegen. Nach ca. fünf
 bis sieben Tagen ist das Objekt blank. Es ist darauf zu achten, daß
 der Essig bei schwarzer Färbung ersetzt werden muß, da
 ansonsten keine Eisenoxyde mehr in Lösung gehen können und die
 Entrostung gestoppt wird.
 


 
Nach Beendigung der Entrostung erfolgt eine Spülung mit Wasser.
 Das gründliche Auslaugen erzielt man durch ca. 30 Minuten Auskochen.
 Anschließend wird das Objekt getrocknet (am einfachsten einen Tag
 auf den Heizkörper legen) und der Konservierung zugeführt.

Offline
(versteckt)
#1
06. Januar 2019, um 11:55:15 Uhr

Weise  Weise
Hallo,
die Methode ist nicht schlecht.
Das Problem wird die Anschaffung von Alu-Spänen sein.
Anstelle von Essig mit Alu benutze ich 30%-ige Phosphorsäure.
Vorgang genauso.
SAF

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#2
06. Januar 2019, um 11:59:43 Uhr

Wie neutralisierst du die Phosphorsäure? Wasser, Aceton. Bleibt da nicht eine unsaubere Schicht auf den Objekten.
Diese Säure ist ja bestandteil der meisten Rostumwandler

Offline
(versteckt)
#3
06. Januar 2019, um 12:27:05 Uhr

Weise
Für mich reicht es, dass ich mit Wasser abspüle.
Normal neutralisiert man eine Säure mit einer Lauge.
Dafür kann man Seife, Natron, Kalk.....Basen benutzen.
Wenn das Eisenstück täglich mit einer weichen Drahtbürste
gereinigt wird, erhältst Du nach ein paar Tagen ein super sauberes Eisen.

SAF

« Letzte Änderung: 06. Januar 2019, um 12:40:40 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#4
06. Januar 2019, um 13:10:05 Uhr

Mit säure reinigt man keine Bodenfunde Eisen, es sei denn du willst teile neu aufarbeiten und oberflächenbeschichten.
bau dir ein Lysebecken, effizienter, sauberer und einfacher als der Säurequatsch.

Ihr solltet euch erst mal mit dem Oxidationsvorgang von Eisen auseinandersetzten, da geht euch vielleicht ein licht auf, warum säure usw. die C-Lösung ist.

Mir stellen sich da die Nackenhaare auf, wenn ich drann denke, dass ihr eine Lanzenspitze o.ä. in die Brühe taucht Nono
Dann lasst das Zeug besser wo es ist.

wenn du was tiefenrein entrosten willst, dann mit Ferrodit - das gibt es aber leider nicht mehr einfach so zu kaufen.

Grüße Winken

Offline
(versteckt)
#5
06. Januar 2019, um 13:18:39 Uhr

Ehrlich gesagt ist mir kein Sammler von Eisenfunden bekannt, der auf blitzblanke Funde steht. Die machen doch nur soviel, bis die schwarze Oxydschicht zu sehen ist. Ne silberglänzende Kanonenkugel z.B. sieht doch nach nichts aus.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#6
06. Januar 2019, um 13:46:48 Uhr

Blanke Eisenteile sehen nicht toll aus, da muß ich zustimmen. Ich arbeite seit Jahren erfolgreich mit der Elektrolyse und bin überzeugt davon, denn das Nachrosten konnte ich dadurch weitestgehend unterbinden. Nur manchmal gibt es ja auch Objekte welche fast nie zur Ruhe Kommen. Fast jeder Sondengänger ist von seiner Methode überzeugt und sagt er hat die Nachrostung im Griff, doch wenn einer ehrlich ist und die Objekte nach spätestens 5 Jahren anschaut erlebt er manchmal eine böse Überraschung. Ich rede nicht von Funden in Bayern die im kakhaltigen Boden gelegen  haben wo sich das Sporenrädchen noch dreht, sonderm von Funden im mittlelschlechten oder gar im Sandboden welche zu 20 bis 50 Prozent aus Oxidschicht bestehen. Ich habe Objekte die nicht entsalzt wurden und weitestgehend stabil sind und auch andere wo wirklich entsalzt, gereinigt, getrocknet und mit Parrafin überzogen wurden und immer wieder Probleme machen.
Ein Restaurator hat einmal eine total fertigen Steigbügel in einem Hitzeofen bei 800 Grad behandelt, dann sorgfältig mit nicht abrasssivem Granulat gestrahlt, dann leicht eingeölt und das Teil schaut zwar blank aus, aber es gibt hier keinerlei Probleme.
Bei der Elekrolyse geht zwar viel Rost weg, aber es müssen dann mit Hilfe einer Drahtbürste, sei es manuell oder mit einer Maschine die Reste noch entfernt bzw. glatt gemacht werden. Dies ist teilweise doch sehr aufwendig, darum würde es mich interessieren ob dies nicht rationeller gehen würde. Sollte das Objekt silbern blank sein, könnte ich es ja mit Wachs einschwärzen oder brünnieren. Bei einer Lanzenspitze würde ich dies auch nicht tun.

Offline
(versteckt)
#7
06. Januar 2019, um 14:41:11 Uhr

Weise
In Ferrodit ist Phosphorsäure!
Gibt`s auch heute noch zu kaufen.

[size=10]Hinzugefügt 06. Januar 2019, um 14:45:09 Uhr:[/size]

@Bolzenkopf

Und stell uns nicht als dumm hin.
Richtig nachzuschauen, gilt auch für Dich-

SAF

« Letzte Änderung: 06. Januar 2019, um 14:46:27 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#8
06. Januar 2019, um 15:12:05 Uhr

Ich stelle hier niemand als dumm hin, mein Freund.
Ja in Ferrodit ist Ph-Säure, aber nicht nur, deshalb braucht man da keine Aluspähne -  aber das ist nicht mehr so gut, wie das aus der Zone. Traurig, aber immer noch besser als Essig und Aluspähne. Im Endeffekt, ist das was da passiert auch Elektrolyse, nur halt weniger Effektiv.

Wenn ich dann eine Frage lese, ob man die Säure mit Wasser oder Aceton neutralisieren kann, kommen mir schon Zweifel am chemischen Grundwissen - was ja nicht schlimm ist, dafür führen wir ja solche Diskussionen hier.

Da meine Eisenfunde auch nach 20 Jahren nicht nachrosten, habe ich da einigen anscheindend was vorraus und mache wohl nicht viel falsch bei der Geschichte Zwinkernd

Was man mit Lyse nicht weg bekommt, bleibt auch beim Säurebad als in den Ritzen und Klaffen zurück und führt zum nachrosten.
Es nützt auch nichts Funde aus der Lyse ohne mechanische Nachbehandlung zu konservieren, früher oder Später keimt das auch wieder auf. Fraßrost muss da genau so weg, wie bei allem anderen auch.
Der Vorteil von lyse ist, dass es von innen nach außen wirkt und mehr in die Tiefe geht als Entsalzen u.a.

Wenn gründlich gelyst und gereinigt wird bekommt man den Rost dauerhaft in den Griff, egal welcher Boden. Das kommt  halt darauf an, wie man konserviert. Wachs oder Öl ist da weniger eine Option, da es sich abgreift oder mit der Zeit rissig wird. Daraufhin kann wieder Sauerstoff an die Objektoberfläche und es beginnt unbemerkt die Sauerstoffkorrosion, die dann später zur Säurekorrosion führt.
Man kann daher sagen, das das konservieren und die Lagerung mindestens genau so wichtig sind, wie das Entrosten und entsalzen.
Bei Objekten aus sehr saurem Boden ist auch eine Lyse mit nachfolgendem Entsalzungsbad eine gute Option.
danach sollten die Poren der Oberfläche verschlossen werden und das Objekt mit sauerstoffdichter Oberflächenversiegelung versehen werden. Das geht mit Paraloid in Verbindung mit CN-Zappon ganz gut.
Das alles ist viel Arbeit und es sollte abgewogen werden, ob sich das bei jedem Teil lohnt.

Winken

Offline
(versteckt)
#9
06. Januar 2019, um 15:30:42 Uhr

Weise
Es hat für mich keinen Sinn, mit Dir über dieses Thema
zu diskutieren.
Du meinst, Du hast immer Recht, dabei hast Du von Chemie
wenig Ahnung.
SAF

Offline
(versteckt)
#10
06. Januar 2019, um 15:59:53 Uhr

Na dann erleuchte uns mal, wenn du das Maul schon so voll nimmst.

Übrigens gibt uns nur der Erfolg recht und davon hab ich von dir hier noch zu wenig gesehen.

Aber sei es drum.... Winken

Offline
(versteckt)
#11
06. Januar 2019, um 16:16:05 Uhr

Moin miteinander  Winken

Sorry das ich mich hier in die Diskussion einmische, aber sollte das Forum nicht dazu bestimmt sein, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und sich respektvoll gegenüber Sondelkollegen zu verhalten? Jeder hier hat das Recht seine persönliche Meinung und seine Erfahrungen hier kund zu tun. Das ist Sinn und Zweck dieses Forums. Das die Meinungen oft unterschiedlichster Art sind ist absolut normal. Deshalb sind Begriffe wie dumm, keine Ahnung, Unwissenheit hier fehl am Platz. Ich will hier nicht den Moralapostel raushängen lassen, aber dieser Umgang gefällt mir nicht. Bleibt einfach locker und respektiert einfach Meinungen anderer, auch wenn sie in euren Augen evt. nicht richtig sind.

Gruß,
Past Finder

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#12
06. Januar 2019, um 17:55:31 Uhr

Also Leute beruhigt euch wieder, ich wollte ja nur wissen , ob die Option mit Aluspänen und Essig schon jemand versucht hat und wenn ja, wie hier das Resultat ist. Man darf ja ruhig auch mal etwas anderes probieren. Ein Kollege war mal von reinem Essig sehr überzeugt. Ich probierte das ebenfalls und fand die Objekte einfach furchtbar zerfressen.
Bolzenkopf hat recht wenn er sagt mir fehlt das chemische Grundwissen; in Chemie hatte ich in der Schule eine Fünf (mein schlechtestes Fach). Eine Frage noch an Bolzenkopf wie machst du das mit dem Paraloid, das glänzt doch furchtbar.
Bei Kremer Pigmente hatte man mir mitgeteilt, ich sollte nach dem Paraloid noch eine Schicht mikrokristallines Wachs auftragen um das Objekt wieder matt zu kriegen. Ob das Paraloid wirklich so dicht abschließt weiß ich nicht, denn ich glaube gelesen zu haben, daß eine Paraffinoberfläche besser isoliert als ein Lackauftrag. Ich persönlich erhitze das Parrafin und so läuft es auch wunderbar in sämtliche "Poren". Paraloid läuft natürlich auch sehr gut rein, da es sehr dünnflüssig ist.

Offline
(versteckt)
#13
06. Januar 2019, um 18:15:48 Uhr

Mit dem Glanz muss man leben. Ich persönlich finde es aber nicht recht glänzender als die polierte Ferritoberfläche.

Das Paraloid füllt die tieferen Poren und Risse und ebnet sozusagen die Oberfläche. Ich tauche die Objekte immer ein. Dabei schaue ich, das sie so um die 30 grad Temperatur haben. Wenn das getrocknet ist, fülle ich tiefe Poren und Risse noch mit dickflüssigen Paraloid auf.
So entstehen keine feinen Kanten, wo der Paraloidfilm zu dünn wird und sich abgreift. Wenn das gut getrocknet ist, versiegele ich alles nochmal mit einer Schicht Zapponlack.
Wenn das dann gut getrocknet ist, kann man auch noch eine dünne Schicht matten Lack auftragen, das nimmt den Glanz.

Wie gesagt, das mit Essig und Alu funktioniert schon, macht aber in meinen Augen mehr Aufwand und kein qualitativ besseres Ergebnis.

Grüße Winken

Hinzugefügt 06. Januar 2019, um 18:17:47 Uhr:

Wachs auf Paraloid habe ich noch nicht probiert, dürfte aber auch den Glanz nehmen.

« Letzte Änderung: 06. Januar 2019, um 18:17:47 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

Offline
(versteckt)
#14
06. Januar 2019, um 18:24:31 Uhr

Die Chemie muss stimmen  Smiley

Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor