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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 11 Pfünder

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Avatar  11 Pfünder  (Gelesen 1882 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
02. November 2010, um 07:56:53 Uhr

Meine Suchmethoden sind langsam echt nicht mehr normal!  Grinsend

Ich würde es als: "Brute Force Hacking der Pampa" bezeichnen! Lächelnd

Man begebe sich mitten in einen Wald und kreisle quer zwischen Bäumen hindurch, über kleine Wiesen hinweg -
an einem Ort wo eigentlich NICHTS zu finden sein dürfte - und staune, was der Metall-Detektor so alles entdeckt!  Schockiert

Die gestern gefundene Kugel hat 11,5cm Durchmesser und lag nur 5cm unter der Oberfläche auf einer buckeligen Naturwiese -
und eigentlich: "weit ab vom Schuss". Wobei ich in der dortigen Nähe auch schon insgesamt fünf kleine Hohlkugelsplitter fand.

Suchdauer 7h und Größe des Areals ca. 80x300m - was ich sonst noch fand siehe Bild - kurioserweise erstmals 2 Hufeisen
und ein 10 Pfennig-Stück mit meinem Geburtsjahr, das nur 2m vom 2. Hufeisen entfernt lag - fast schon schicksalsträchtig. Super

Hinzugefügt 02. November 2010, um 07:58:58 Uhr:




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« Letzte Änderung: 02. November 2010, um 08:06:46 Uhr von (versteckt) »

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#1
02. November 2010, um 08:19:51 Uhr

mal eine Frage wie weit davon in der Gegend steht ein Haus    suchst am Arsch der Welt und  findest so viel   Reiter Reiter Reiter
super Funde echt  Schockiert

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
02. November 2010, um 08:48:52 Uhr

Merci fürs Kompliment. Super Das nächste Haus... - naja, so 2 Kilometerchen dürften das schon sein.

"Brute Force Hacking der Pampa" übrigens im Gegensatz zu langwierig recherchieren, alte Karten, Pläne und Aufzeichnungen studieren nebst sonstiger aufwändige geschichtliche Nachforschungen anstellen. Grinsend

« Letzte Änderung: 02. November 2010, um 08:51:26 Uhr von (versteckt) »

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#3
02. November 2010, um 19:51:04 Uhr

Winken Eldorado
Die Kugel ist ein sehr guter Fund Super
Aber ganz ohne Recherche wirst Du nie herausbekommen woher die Kugel stammt. Zwinkernd
Das macht die Sache doch erst spannend, wie ich finde.

Hier im Forum gibt es eine sehr gute Anleitung, wie Mann/Frau, das Ding reinigen kann.
Wird aber einige Monate in Anspruch nehmen.
Meine KK liegt schon seit mehreren Wochen im Wasser und sieht schon ganz ansehnlich aus.

Alex.
 

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#4
03. November 2010, um 00:11:29 Uhr

Sehr schön, werter Eldorado.

Aber wie kommst Du auf 11-Pfünder? Sowas gibt's eigentlich gar nicht - zumindest nicht mehr in den Koalitionskriegen. Das dürfte mir mit 11,5cm ein typischer Zwölfpfünder sein. Meine beiden wiegen 5,1 bzw. 5,3 kg. Optimalerweise sollte ein österreichischer 12-Pfünder 5,5 kg wiegen. Die anderer Nationen variieren.

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
03. November 2010, um 09:38:24 Uhr

Hi Drusus!

Danke für die direkt mitgelieferte Bestimmung der Kugel! Super Super

> Optimalerweise sollte ein österreichischer 12-Pfünder 5,5 kg wiegen

Sag' ich doch! (5,5kg = 11Pfund)  Zwinkernd Cool Lächelnd

Natürlich hast du schon Recht, wenn sich die Bezeichnung 12 Pfünder etabliert hat,
dann zählt da mittlerweile alles querbeet von 11,5-12,5cm Durchmesser dazu.

Aber der Gewichtsunterschied zur früher gefundenen 12 Pfünder ist echt beträchtlich,
weswegen ich sie direkt beim Fund sogar als nur 9cm Kaliber eingeschätzt hatte.

Man könnte das genau ausrechnen, aber je größer der Durchmesser, desto weniger Zentimeter
oder gar Millimeter an zusätzlicher Dicke braucht es, damit sie gleich ein Pfund oder gar Kilo schwerer wird.


@ Alex1
Ich bin mit meiner bisherigen Restaurierungsmethode auch recht zufrieden und die geht viel schneller:
Einfach mit dem Hammer die Rostbeulen abklopfen und dann gründlich mit der Drahtbürste nachpolieren!

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#6
03. November 2010, um 13:01:01 Uhr

Geschrieben von Zitat von Eldorado
Aber der Gewichtsunterschied zur früher gefundenen 12 Pfünder ist echt beträchtlich,
weswegen ich sie direkt beim Fund sogar als nur 9cm Kaliber eingeschätzt hatte.
Du hast Dich aber nicht vermessen, oder? Ein franz. Achtpfünder mit 10cm und 4kg (yo, deren Pfund hatte echt 500g) wäre ja theoretisch auch denkbar.

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
04. November 2010, um 10:18:20 Uhr

Die Maße passen, ich verwendete den anderen 12 Pfünder zum Vergleich, Lineal und Winkel.

Nach deinen früheren Angaben:

Österreich: 113,2 mm / 5,5 kg
Bayern: 115 mm / 6,1 kg
Frankreich M1732: 117,4 mm / 6,0 kg
Frankreich M1803: 118,7 mm / 6,1 kg

und aufgrund des deutlichen Gewichtsunterschiedes ist die neu gefundene
Kugel österreichisch und die deutlich schwerere 120mm dicke französisch.

Und wenn das M für Jahreszahl steht, dann kommt es mit 1805 gut hin. Smiley

Jetzt sollte es nur endlich einmal losgehen, dass ich noch ein 2.  Exemplar
finde und davor am besten auch noch wenigstens eine ganze Hohlkugel. Cool

Evtl. hast du zur leichteren Erkennung ja ein jpg einer neuerlich Gefundenen?

« Letzte Änderung: 04. November 2010, um 10:24:04 Uhr von (versteckt) »

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#8
04. November 2010, um 23:34:02 Uhr

Geschrieben von Zitat von Eldorado
nd davor am besten auch noch wenigstens eine ganze Hohlkugel. Cool
Evtl. hast du zur leichteren Erkennung ja ein jpg einer neuerlich Gefundenen?

Guck mal hier - da ist eine Bergung einer Hohlkugel schön dokumentiert:
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http://www.adventurehistory.com/searchreports/napoleon17961815/battlehohenlinden/battlerelics.html


Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)Themen Schreiber
#9
05. November 2010, um 09:20:15 Uhr

Interessant! Cool

Auch, dass "fuse" im englischen scheinbar Zünder und Sicherung gleichermaßen bedeutet,
was z.B. bei einer Granate völlig widersprüchlich ist. Idiot

Hier ist sein Fund auch nochmal schön zu sehen:
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http://www.adventurehistory.com/images/kkgereinigt.jpg


Als allererste Kanonenkugel direkt gleich eine intakte Hohlkugel zu finden ist aber schon auch ein riesen Glückstreffer!
Tolle Story, die Lust auf mehr macht und motiviert. Inkl. vorteilhaftem Hinweis, dass man die "Holz-Röhren-Zündschnur"
besser ganz vorsichtig einpackt, wenn man sie gerne erhalten will.

Aufgrund der chemischen Zersetzung und der eindringenden Feuchtigkeit dürfte 200 Jahre altes Schwarzpulver sowieso
längst hinüber sein, oder wie sieht es aus rein prophylaktischen Sicherheitsgründen (z.B. für eine Ausstellung) damit aus?

Vielleicht lässt sich ja doch ganz vorsichtig die "Zündschnur" herausziehen, der verrottete Pulver
durch das Loch herauskratzen und nach Säuberung und Entrostung der Kugel wieder einsetzen.

« Letzte Änderung: 05. November 2010, um 09:30:05 Uhr von (versteckt) »

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#10
06. November 2010, um 13:55:49 Uhr

Hi Eldorado,

ich stimme Dir zu und bin auch der Meinung, dass das uralte Schwarzpulver so zumindest nicht mehr so aktiv (explosiv) sein dürfte, wie früher. In wie weit es aber zumindest noch leicht aktiv (z.B. entzündlich ist) und v.a. ohne Schwarzpulverschein legal besessen werden kann, ist mir leider nicht bekannt. Übrigens enthält so eine Kugel nicht nur reines Schwarzpulver, sondern auch noch mehrere Brandsätze, da diese Munition auch bei Belagerungen eingesetzt wurde und Gebäude in Brand setzen sollte.

Die Entfernung des Zünders ist übrigens gar nicht so einfach, wie mir von verschiedenen glücklichen Findern schon bescheinigt wurde. Die Röhre ist ein hohler Holzpfropfen, der mit einer Brandmasse gefüllt ist in welche wiederum die Zündschnüre einmünden. Das ist so ähnlich wie bei einem kubischen Kanonenschlag, nur dass hier ein Zündkäppchen statt der in Zündschnüre am Röhrenende angebracht ist. Die Brandröhre bei den Hohlkugeln ist manchmal vollkommen verrottet, andere Male aber so hart wie versteinert und somit in beiden Fällen nur sehr schwer zerstörungsfrei zu entfernen.

Viele Grüße,
Günter


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