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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 Bleiwickel zur Bestimmung

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Avatar  Bleiwickel zur Bestimmung  (Gelesen 655 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
14. April 2024, um 13:55:03 Uhr

Hallo,

habe auf einem Gefechtsfeld am Baum ein Bleibund gefunden. Der Gedanke ist, dass vielleicht bei langen Märchen Musketenkugeln zur Not auch selbst gegossen wurden. Kann das Bund vielleicht sowas in der Art sein? Hat jemand Hinweise auf solche Ausrüstungen und Halbzeuge?

Danke & Grüße


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20240410_200107.jpg
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(versteckt)
#1
14. April 2024, um 14:46:10 Uhr

...die Bleibänder wurden zur Befestigung der Flintsteine benötigt. 2-2,5cm wurden mit der Säbelklinge

   abgehackt und mit dem Stück der Flintstein zwischen den Hahnlippen eingeklemmt und mittels der

   Hahnlippenschraube befestigt. Der Flintstein war je nach Qualität nach 15-2o Schuss verbraucht

   und musste gewechselt werden. Der Bleibandvorrat war also ein immer notwendiges benötigtes Zubehör.

   Grüsse   Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
14. April 2024, um 20:28:53 Uhr

Überraschend und erfreulich, vielen Dank. Gibt es dazu vielleicht Bildmaterial?
Auch zu allen Sachen, die die Armeen so bei sich hatten. Wer weiß, was man übersehen hat oder in der Frumskiste liegt.

Viele Grüße und einen guten Wochenanfang.

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#3
14. April 2024, um 20:51:50 Uhr

Geschrieben von Zitat von Brandon
Gibt es dazu vielleicht Bildmaterial?


...ja, hier :   Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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   Grüsse   Winken

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#4
14. April 2024, um 20:57:47 Uhr

Mir kommt das Blei etwas zu dick vor, um zu einer Flintsteinumantellung zu passen. Oder täuscht das auf den Bildern?

In so manchem Konflikt gab es akuten Bleimangel für Musketenkugeln. Und da wurde einiges an Blei geraubt, um dem entgegen zu wirken. Z.B. aus Kirchenfenstern. Aber auch die Bleisärge der französischen Könige und anderen Adeligen wurden beispielsweise von der Revolutionsarmee zu Kugeln verarbeitet.

Aus welcher Zeit stammen denn die Funde?

Und was sind das für Rostbrocken? Manche sehen mir nach Kartätschkugeln aus.

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
14. April 2024, um 22:50:01 Uhr

Hallo, 8mm dick, 12mm breit, witzig, die Maße variieren stark.
Wenn man darüber nachdenkt, passt das nicht als Flintmantel. Und es war wohl kaum Zeit, im Kartätschenhagel rumzubasteln. 

Ja, das sind französische Kartätschen von 1813.

Komisch ist auch, dass ich weder Flintsteine im Mantel noch irgendwelche Bleirückstände vom Spannhahn finde. Flintsteine und Treibspiegel sind absolut selten. Oder wie seht ihr das?

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#6
14. April 2024, um 23:41:23 Uhr

Geschrieben von Zitat von Brandon
Flintsteine und Treibspiegel sind absolut selten. Oder wie seht ihr das?
Flintsteine? Hmm, eher nicht - siehe Bild. Zwinkernd Hier ist das Blei aber auch nur so ca. 1mm dick. Die findet man natürlich eher im Wald, da es sie auf dem Acker im Lauf der Zeit doch meist schon ausgezogen hat. Von den gezeigten ist nur einer vom Acker.

Treibspiegel waren mWn nur in den frühen Kolaitionskriegen aus Eisen und später nahezu nur noch aus Holz. Ich habe bisher nur einen gefunden und das war ein österreichischer von 1796.


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FlintImBlei.jpg
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(versteckt)Themen Schreiber
#7
15. April 2024, um 22:15:27 Uhr

Interessant. Danke. Ich hab 3 im Mantel und einen Nackten durch Zufall. Und 2 Spiegel Ø90mm, 1813, wahrscheinlich Österreich.
Die Spiegel sind aber unerwartet extrem weit gesegelt.

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#8
15. April 2024, um 22:27:38 Uhr

Geschrieben von Zitat von Brandon
Und 2 Spiegel Ø90mm, 1813, wahrscheinlich Österreich.

Das ist seltsam, da ich eigentlich nur auf Schlachtfeldern mit österreichischer Beteiligung gesucht habe. Insg. habe ich in meiner "Karriere" nun schon 382 Kartätschkugeln gefunden, aber eben nur einen Spiegel - den von 1796, garantiert ein Österreicher. Aber auf den späteren Schlachtfeldern des 2., 3. und 5. Koalitionskrieges kamen keine mehr, obwohl ich dort auch an Stellen fündig war, wo die Franzosen und auch die Österreicher direkt in den Wald geschossen hatten. Deshalb ging ich bisher davon aus, dass es da nur noch hölzerne Treibspiegel gab.

Könnten deine nicht auch preußisch sein?

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
16. April 2024, um 19:30:52 Uhr

Guten Abend,

es sind also doch nur 2 im Mantel. Anbei die beiden Treibspiegel. Österreichisch oder bayrisch. Preußen waren nicht zu gegen.

Wenn du "Österreicher" bist, hast du die "Großen" auch in der Sammlung?
Ich dachte erst 1-Pfünder. Aber besser. Es sind 32-Löter aus einem österreichischen 12-Pfünder. Ich glaube, die gibt es nicht allzu oft.

Die Bleibündelfrage bleibt wohl offen.

Viele Grüße


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20240416_200806.jpg
20240416_201324.jpg

« Letzte Änderung: 16. April 2024, um 19:38:10 Uhr von (versteckt) »

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#10
16. April 2024, um 21:02:50 Uhr

Geschrieben von Zitat von Brandon
Wenn du "Österreicher" bist, hast du die "Großen" auch in der Sammlung?Ich dachte erst 1-Pfünder. Aber besser. Es sind 32-Löter aus einem österreichischen 12-Pfünder. Ich glaube, die gibt es nicht allzu oft.

Nein, ich bin kein Österreicher. Schockiert

32 Loth sind ein Pfund. Ja, das sind österreichische Rikoschettkartätschen, die nur für Zwölfpfünderkanonen verwendet wurden. Die sind wirklich nicht häufig. Ich habe noch keine gefunden.

Wie dick sind denn die Treibspiegel?

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
16. April 2024, um 22:51:40 Uhr

Ich meinte die überwiegend österreichische Beteiligung.

Der besser erhaltene Spiegel hat Maximalmaße von 10mm Dicke und 89mm Durchmesser.

Danke & Grüße

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#12
16. April 2024, um 23:15:27 Uhr

Interessant. Mein österreichischer Treibspiegel mit ca. 7cm Durchmesser von 1796 hat nur 5mm Dicke. 

Aber dann habe ich noch eine nicht so ordentlich runde Eisenscheibe von 8cm Durchmesser mit 9mm Dicke. Die lag im Gesellschaft von etlichen 60g Kügelchen von französischen Vierpfünder-Kanonen. Evtl. besteht da doch eine Verbindung. 

Übrigens hatten die Franzosen in den Befreiungskriegen - im Gegensatz zum 1. bis 3. Koalitionkrieg - selbst zahlreiche Sechspfünder im Einsatz. Könnte es theoretisch sein, dass deine Spiegel französisch sind?

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(versteckt)Themen Schreiber
#13
17. April 2024, um 07:31:29 Uhr

Ich glaube, alle Aussagen sind auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit verbunden, wenn man keine Dokumente oder Zeichnungen zur Hand hat. Der Gedanke, dass die Scheiben sehr weit durch den Wald gesegelt sein sollen, relativiert die Bestimmung. Gerade auch, wenn die Kanonen bewegt wurden oder das ganze Gefecht in Bewegung war. Wahrscheinlich bleibt das Kaliber eines 6-Pfünders.

Grüße

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#14
17. April 2024, um 08:40:26 Uhr

Ja, die Dinger sind ein kleines Rätsel. Ich kenne ja noch viele andere, die auf solchen Schlachtfeldern suchen und zahlreiche Kartätschkugeln gefunden haben. Aber die Eisenspiegel kann man an einer Hand abzählen. Deshalb glaube ich, dass doch die meisten aus Holz waren und die aus Eisen eventuell von älterer Art sind und aus irgendwelchen Arsenalen stammen. Vielleicht sogar Beutestücke.

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