Bergbaulexikon
roxel:
Gru
Grube:
Kurzform für Grubengebäude (siehe auch Bergwerk, Schachtanlage).
Grubenbau:
planmäßig geschaffener bergmännischer Hohlraum
Grubenbild:
bildliche Darstellung der Grubenbaue
Grubenfahrrad:
Ein Fahrrad welches auf Schienen fährt. Wird zumeist von Schlossern dort eingesetzt wo kein regelmäßiger Bahnverkehr herrscht oder sich eine Anfahrt einer Lok nicht lohnt, um an abgelegen Betriebspunkte zu kommen.
Grubenfahrt:
Bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten,
Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)
Grubenfeld:
An der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.
Grubengas:
Im Steinkohlengebirge auftretendes Gas, das zum überwiegenden Teil aus Methan (95%) und Kohlendioxid (< 5%) besteht und bei der Gewinnung von Steinkohle zwangsläufig freigesetzt wird.
Grubengebäude:
Umfaßt die Gesamtheit aller untertägig, bergmännisch erstellten Hohlräume eines Bergwerkes.
Dazu zählen:
- Strecken
- Schächte
- Bunker
- Sohlen
Grubenholz:
Sammelbezeichnung für sämtliche in der Grube verwendeten Hölzer
Grubenhunt, Grubenhund:
aus der bergbaulichen Frühzeit stammende Förderwagen (Loren) aus Holz
Grubenklein:
gewonnenes Erzhaltiges Gestein
Grubenlüfter (Lüfter):
Ventilationsanlage die das Grubengebäude belüftet. Es gibt zwei Arten: einziehende oder ausziehende.
Grubenpferd:
in der Förderung eingesetztes Pferd (unter Tage und über Tage)
Grubenriß:
kartographische Darstellung des Grubengebäudes (alle unterirdischen Hohlräume in der Horizontalen dargestellt)
Grubenstempel:
für den Ausbau der Stollen benötigte Stützelemente aus Holz, Stahl oder Leichtmetall
Grubentelefon:
Schlagwetter geschützte Telefonanlage untertage
Grubenverwalter:
Beauftragter des Bergwerkseigentümers
Grubenwarte:
Zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.
Grubenwasser:
Zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt wird. Das unter Tage zulaufende Wasser ist kein Grundwasser, sondern Tiefenwasser.
Grubenwehr:
bergbautypische Einrichtung für die Grubenbrandbekämpfung: Gruppe speziell ausgebildeter Belegschaftsmitglieder für die Bekämpfung von Grubenbränden, zur Rettung von verunglückten Kumpels und für Arbeiten in schädlichen Gasen unter Tage
Grubenwetter:
Luft untertage
Grundriss:
kartografische Darstellung von einem Bergwerk oder einer Sohle, Stollenplan
Grundstrecke:
Untere Begrenzung eines Abbaublocks, untere Strecke in einem Abbaubereich
Grus, Gruß, Grußkohle:
Feinkohle
- Fortsetzung folgt -
roxel:
Gu
Gummibude:
Arbeitsraum der Mitarbeiter, die die Gurtbänder warten, reparieren und verlängern.
Gummimesser:
Messer mit gekrümmter Klinge, welches zum Schneiden der Gurtbänder benutzt wird
Gurtband:
Stetigfördermittel, auf dem das Fördergut in ununterbrochenem Strom transportiert wird
Gurtbandförderer:
Fördermittel, auf dem das Fördergut kontinuierlich fortbewegt wird. Als Zugmittel dienen ein bis zwei Meter breite Polyanidkunststoffe, die entweder mit Geweben oder Stahlseileinlagen verstärkt sind. Dieser unendliche, gespannte Gurt wird durch Antriebstrommeln bewegt und in Traggerüsten auf Rollen zwangsgeführt. Gurtbandförderer können auch zur Fahrung für Betriebsangehörige freigegeben sein.
- Fortsetzung folgt -
roxel:
H - Hal
Haarnetz:
Sicherheitsausrüstung für die langhaarigen Belegschaftsmitglieder, um diesen ein oder mehrere schmerzhafte Rotationen um laufende Antriebe zu ersparen...
Habit:
Tracht der Bergleute, wird auch Bergkittel genannt
Hacke:
Arbeitsgerät des Kohlenhauers, bis Anfang 1900 in Gruben eingesetzt
Häckel:
Früher von bergmännischen Aufsichtsbeamten getragener 1 m langer Holzstock mit angefügtem Schmuckbeil (auch Meterlatte genannt)
Hackenleistung:
Gewonnene Menge der Kohlenhauer pro Schicht
Hahnenköttel:
zweigeteilter Sack zum Transport mit Tragetieren wie z.B. dem Grubenpferd (ein Hahnenköttel fasste etwa 200 Kilo)
Hakenschlag:
durch Hangrutsch bedingte Richtungsänderung einer Gebirgsschicht und somit auch eines Flözes
halb- (1...10) Tonner:
Mechanischer Hubzug, der entweder mechanisch oder pneumatisch angetrieben wird. Dieser wird zum hochziehen von Lasten verwandt
Halbscheid:
in zwei Hälften geteiltes Eigentum
Halde:
Bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)
Haldenfuß:
Geländeoberfläche, auf der die Halde aufliegt
- Fortsetzung folgt -
roxel:
Ham - Han
Hammerkopfturm:
Turmförderanlage mit ausladenden Oberteil der die Turmfördermaschine aufnimmt
Hampelmann:
siehe Fallriegel
Handlungsbuch, Handelsbuch:
Verzeichnis aller von der Bergbehörde den Zechen gegebenen Anweisungen und Ratschlägen
Hängebahn:
hängende einschienige Fördereinrichtung zum Transport schwerer Güter unter Tage
Hängebank:
das obere Schachtende
Die Hängebank liegt meist 10 bis 15 Meter über dem Niveau der Erdoberfläche und nimmt bei Gestellförderung auch den Wagenumlauf auf.
Gegenteil: Rasenhängebank (ebenerdig)
hängen:
nach unten herablassen (vergleichbar mit abseilen)
Hängen lassen:
Umgangssprachlich jemanden im Stich lassen. Im Bergbau ist damit das Herablassen eines Förderkorbs etc. gemeint.
Hangendes:
Bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz liegenden Gebirgsschichten.
- Fortsetzung folgt -
roxel:
Has - Hau
Haspel:
Gerät zur Förderung in Schächten, Seilwinde
Haspelknecht:
Bergmann, der am Schacht die Seilwinde bedient
Haspelschacht:
Förderschacht zwischen zwei Sohlen in einem Bergwerk, meist tonnlägig
Haspelwinde:
ein Seil, an dem ein Fördergefäß hängt, wird auf eine Welle gewickelt
Haspelzieher:
Haspelknecht
Haspler:
Bergleute, die die Haspel bedienen
Hauer:
Bergmännische Fachkraft, der in der Gewinnung arbeitet
Haufwerk:
aus dem Gebirgsverband gelöstes Gestein oder Mineral, das meist von Hand weggeschüppt werden muss
Haupt- Neben (Hilfs) antrieb:
Der Hauptantrieb (stärkster Motor) treibt die Abbaumaschine an. Da die Motorleistung aufgrund der kleinen Dimensionen der Grubenbaue und der Länge des Abbaubetriebes oft nicht ausreicht, wird an der Kehrseite meist ein Neben(Hilfs)-antrieb installiert um den Hauptantrieb zu unterstützen.
Hauptschlüsselstollen:
alter Begriff aus dem Revier Mülheim an der Ruhr: Erbstollen
Hauptstollen:
zu Tage reichender, in Hanglage geschlagener Wasserlösestollen oder Förderstollen
- Fortsetzung folgt -
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