Hy,
das habe ich in einem anderen Forum gefunden. Also nicht von mir.
Schatzsuche im Poppenwald: Es kommt noch mal Bewegung rein
Gemeinde Bad Schlema will bei Suche nach geheimnisvollem Stollen Leitung übernehmen
Ein Schatz im Poppenwald? Bad Schlema will die Suche danach koordinieren.
Foto: Mario Ulbrich
Bad Schlema. In die Ermittlungen um rätselhafte Vorgänge am Ende des Zweiten Weltkriegs im Poppenwald bei Wildbach kommt noch einmal Bewegung. Die Gemeinde Bad Schlema hat sich bereiterklärt, die Koordinierung einer Suchaktion in diesem Jahr zu übernehmen. "Wir werden der Kirche diesen Vorschlag unterbreiten", kündigte Bürgermeister Jens Müller (Freie Wähler) an. "Wenn sie an einer weiteren Aufklärung interessiert ist, schnüren wir gemeinsam ein Maßnahmen-Paket."
Die Zwickauer Nicolai-Kirchgemeinde ist die Eigentümerin des Poppenwaldes, in dem der Leipziger Dietmar Reimann jahrelang vergebens nach Kulturgütern gesucht hatte, die hier im April 1945 versteckt worden sein sollen. Auch Teile des legendären Bernsteinzimmers sind seiner Theorie zufolge damals eingelagert worden. Als die Kirche Reimanns Vertrag kündigte, standen etliche Interessenten bereit, die an seiner statt weitermachen wollten. Die Kirche entschied jedoch, privaten Schatzsuchern keine Genehmigungen mehr zu erteilen. Allenfalls staatliche Stellen sollen noch graben dürfen. Diesen Part will die Gemeinde nun übernehmen.
"Das garantiert, dass diese Geschichte seriös abgeklärt werden kann", freut sich Manfred Teumer aus Schneeberg. Der 79-Jährige, der bei Kriegsende in Wildbach gelebt hat, war im Herbst bei einer gemeinsamen Begehung mit Vertretern des Kirchenvorstandes als Zeitzeuge hinzugezogen worden. Damals ging es um Gerüchte, dass es im Poppenwald Massengräber geben soll. Allerdings wurden die Hinweise als wenig glaubhaft eingeschätzt und die geplante Suche abgeblasen.
Auch Teumer wusste nichts von Massengräbern, erinnerte sich jedoch an eine andere Begebenheit. Im Frühjahr 1945 lagerte im Poppenwald eine Einheit der Organisation Todt. Das war die militärische Bautruppe des Dritten Reichs. Die Soldaten arbeiteten vermutlich am Muldenufer in der Nähe der so genannten Toellebrücke. Dort soll es laut Teumer einen alten Bergwerksstollen gegeben haben. An heißen Sommertagen badeten die Kinder in der Mulde und die Mutigen krochen in die Höhle. Nach dem Krieg war der Eingang verschwunden.
Manfred Teumer ist heute davon überzeugt, dass der Hohlraum von den Soldaten zum Depot ausgebaut worden ist. Seine Kindheitserinnerungen sind eine neue Spur zu dem seit langem vermuteten Bergwerk im Poppenwald, das bisher niemand finden konnte. "Ich wurde inzwischen von vielen Leuten angesprochen, die wissen wollen, wann wir den Stollen öffnen", sagt er. "Es herrscht ein Rieseninteresse."
Für die Lage des Stolleneingangs kommen derzeit zwei benachbarte Stellen am Muldenufer infrage. An einer sind Spuren einer Sprengung zu erkennen, die andere wurde nach dem Krieg zum Müllabladeplatz. Möglicherweise sollte der Abfall die Tarnung vervollständigen, mutmaßt Jürgen Hüller vom Heimatverein Wildbach. Er schlägt vor, in diesem Jahr eine Müllberäumungsaktion zu starten. "Dagegen dürfte die Kirche keine Einwände haben", sagt er. "Auf diese Weise würde ein Schandfleck im Poppenwald beseitigt, und vielleicht legen wir ja auch den Eingang zum Versteck frei."
Von Mario Ulbrich
Erschienen am 19.01.2011
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