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 >  Geschichte > Kriege & Schlachten bis 19. Jhd > Der 30 jährige Krieg 1618 - 1648 (Moderatoren: Drusus, Volwo) > Thema:

 Neues vom Schlachtfeld bei Alerheim 03.08.1645

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Avatar  Neues vom Schlachtfeld bei Alerheim 03.08.1645  (Gelesen 3391 mal) 0
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Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
23. Dezember 2010, um 14:45:46 Uhr

Hallo, zusammen!

Im Verlauf der letzten Phase des von Historikern bezeichneten französisch - schwedischen Krieges kam zwischen Alerheim und Großelfingen zu einer Schlacht zwischen den Kaiserlichen/Bayerischen und den französisch-hessiischen Truppen unter der Führung des Prinzen Conde´., nach der das kaiserlich-bayerische Heer eine Niederlage gebracht hat. Im Heft "Denkmalpflege Informationen" vom Juli 2008, das erst vor kurzem in meine Hände geriet, wurde vom Fund eines Massengrabes und einer Silbermünze berichtet.

Eine Ethylen-Pipeline sollte nun in ostwestlicher Richtung das Schlachtfeld queren. Es wurde dafür der Humus auf 10m Breite abgezogen, wobei dann menschliche Knochen zum Vorschein traten!
Eine Grabungsfirma wurde mit weiteren Freilegungsarbeiten beauftragt, welche die Überresst von etwa 70 Gefallenen, höchstwahrscheinlich Franzosen, geborgen haben. Wegen der Lage des Massengrabes direkt hinter dem ehemaligen französischen, rechten Flügel, den die kaiserliche Reiterei fast vollständig aufgerieben hatte, konnten die historischen zusammenhänge so aufgeklärt und bewiesen werden. Es fanden sich noch zwei Französische Münzen, Rosenkranzperlen, Musketenkugeln und Uniformbestandteile.

Es wurde herausgefunden, das durch die schlechte Erhaltung und der nicht mehr vorhandene Zusammenhang der Skelette, eine Absammlung der Leichen und Leichenteile erst( durch eine schriftliche Quelle belegt) erst Monate später vorgenommen wurde. Aber erst nachdem der damalige Graf Joachim Ernst von Oettingen eine Summe von 250 Gulden aussetzte.....!  -fanden sich 4 Männer aus Balgheim und Enßlingen für diese bestimmt nicht einfache Aufgabe bereit. Wenn man sich so überlegt, das in der Augusthitze tausende von toten Soldaten und Pferde einen immer stärkeren Verwesungsgeruch verströmten, kann davon ausgegangen werden, das nach der Fledderung der Toten durch die Sieger und den Einheimischen um das Schlachtfeld nur ein sehr weiter Bogen gemacht wurde.

Wer weiß, wie lange die 4 Männer für die zusammentragung der Gefallenen brauchten und ob es überhaupt noch etwas gab, das die sich von dem Geld hätten kaufen können.....am einfachsten und schnellsten wäre eine Feuerbestattung gegangen.

Ich habe selbst vor etwa 15 Jahren mal ein Teil dieses Sclhlachtfeldes begangen und ein Bleigeschoß mit einem mittigen Zündkanal gefunden. Es ist etwa so groß wie das letzte Glied des kleinen Fingers, etwa halbrund, mit einem kleinen unterem Wulst. Es dürfte sich dabei um ein Schnellfeuer-Geschoß handeln, von denen wohl mehrere in einem Lauf untergebracht worden sind. Es dürfte sich um eine Schnellfeuerwaffe gehandelt haben, die wohl als Vorläufer einer modernen Maschinenkanone oder eines Maschinengewehhrs bezeichnet werden kann, Auch durch diese Fortschreitung der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen Ende des 30-jährigen Krieges gab es wohl sehr viel Tote mehr, als noch in den Hauptschlachten Anfang der 1630iger Jahre.
Es würde mich jetzt mal interessieren, wer von euch auch schon mal auf diesem Schlachtfeld mit welchem Gerät gesucht hat, und was denn so die Funde waren...

Literaturtip: Karlheinz Scheible, Die Schlacht von Alerheim(2004).

Wünsche allen an dieser Stelle frohe Feiertage und wenig Schnee sowie viel Erfolg beim Suchen!

Viele Grüße, Micha


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(versteckt)
#1
23. Dezember 2010, um 21:00:06 Uhr

Ich suche viel auf Schlachtfeldern aber mit wissenschaftlichen Methoden (bin Schlachtfeldachräologe)

Wie man vorgehen muß kann man in der entsprechenden Literatur (z.B. 1 mitteldeutscher Archäologentag) oder auf Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
www.sh4851.de
unter Schlachtfeldachäologie nachlesen

Zeige doch mal das Geschoss, hört sich für mich eher nach 19 Jh. an.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#2
24. Dezember 2010, um 15:01:34 Uhr

Hallo, insurgent !

Danke für deinen sehr interessanten Beitrag und den Link. Mein Geschoß hat große Ähnlichkeit auf dem Bild mit den Bodenfunden links oben. Leider habe ich keine Digitalkamera, könnte Dir aber "normale" Bilder zukommen lassen.
Schreibe mir doch mal eine PN, damit ich weiß, wohin ich sie schicken muß.....
Wo bist Du denn so archäologisch unterwegs?

Wünsche Dir Frohe Weinachten und weiterhin gute Funde, auch unterm Christbaum ! Smiley

Viele Grüße, Midas

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