[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Fundforen > Schmuck und Zierrat > Devotionalien (Moderatoren: Gratian, buddler, Der Sucher) > Thema:

 Marienanhänger

Gehe zu:  
Avatar  Marienanhänger  (Gelesen 1290 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
10. Dezember 2008, um 18:54:40 Uhr

Hallo,
die 2 hab ich kürzlich gefunden.Der kleine ist 1,4cm,der große 2,1cm breit.Wer weiß was darüber,wie alt?
Gruß und Dank Erdblank


Es sind 2 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

Funde 026.jpg
Funde 028.jpg
Offline
(versteckt)
#1
10. Dezember 2008, um 20:02:15 Uhr

Der erste Anhänger zeigt eine Madonnendarstellung die zur Gruppe "Gottesmutter der Passion"gehört.Man nennt den Typus auch „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“. Das kann man ja auch auf der Rückseite lesen.

Man kann wohl zurecht sagen, dass die „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ eines der bekanntesten Marienbilder weltweit ist. Das Original befindet sich in der Kirche Sant Alfonso in Rom.

Das Original ist wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Kreta entstanden und gelangte auf unbekannte Weise nach Rom. Dort wurde es 1499 in der Kirche San Matteo zur Verehrung aufgestellt. Bei der Zerstörung der Kirche 1798 durch französische Soldaten konnte das Bild zwar gerettet werden, geriet aber in Vergessenheit.

Erst 1863 wurde es wiederentdeckt. In der Nähe der früheren Kirche San Matteo hatten inzwischen die Redemptoristen ihre Kirche Sant' Alfonso gebaut und erbaten sich dafür die "Immerwährende Hilfe".
Papst Pius IX. entsprach dem Wunsch, und so wurde das Bild am 26. April 1866 in einer feierlichen Prozession nach Sant' Alfonso gebracht. Am 23. Juni 1867 wurde das Gnadenbild auf Veranlassung des Vatikans dadurch ausgezeichnet, dass Maria und ihr Kind eine Krone erhielten. Die Insignie ist Zeichen ihrer königlichen Würde und Abbild der "Krone der Herrlichkeit", die beide empfangen haben. Damit hatte das Bild die Form erhalten, in der es von den Redemptoristen weltweit verbreitet wurde. Sie entsprachen damit einem Auftrag, den ihnen Papst Pius IX. bei einem Besuch der Kirche Sant' Alfonso erteilt hatte: "Sorgen Sie dafür, dass die Mutter von der Immerwährenden Hilfe überall bekannt wird."
Die Darstellung ist ebenso symbolträchtig wie schön:
Maria trägt auf dem linken Arm den Jesusknaben, dessen Blick von der Mutter abgewandt ist. Er schaut zu dem Engel, der rechts herbeischwebt und ein Kreuz in den verhüllten Händen trägt. Ihm entspricht links im Bild auf gleicher Höhe neben dem Kopf der Gottesmutter ein zweiter Engel, der weitere Leidenswerkzeuge bringt: einen Ysopstab mit Essigschwamm und eine Lanze.

Beim Anblick des Kreuzes erschrickt das Kind. Hilfe suchend greift es nach der rechten Hand seiner Mutter und stößt mit dem linken Fuß gegen den rechten, wodurch sich eine Sandale löst und herabfällt.

Die griechischen Schriftzeichen geben an, welche Personen dargestellt sind, und zwar neben dem Kopf Marias: "Mutter Gottes", über dem linken
Engel: "Erzengel Michael", über dem rechten Engel: "Erzengel Gabriel", neben dem Kopf des Kindes: "Jesus Christus".

Die Beziehung zwischen Maria und ihrem Sohn wird auf der Ikone der „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ durch die Gesten der Hände ausgedrückt. Marias linke Hand trägt und hält Jesus mit mütterlicher Liebe – und sie zeigt ihn auf diese Weise dem Betrachter und der Betrachterin.
     
Die rechte Hand der Gottesmutter befindet sich an der Stelle ihres Herzens und bildet damit die innerste Haltung Marias ab. Die Hand ist nach oben hin offen. Sie gewährt einerseits Halt und Schutz und signalisiert andererseits Empfangsbereitschaft. Maria lädt Jesus ein, seine Hände in ihre Hand und in ihr Herz zu legen. Er, dem sie ihre ganze mütterliche Fürsorge schenkt, gewährt ihr seinerseits den Reichtum seines Segens und seiner Gnade. So bilden Marias rechte Hand und die beiden Hände Jesu einen optischen Anziehungspunkt der Ikone. Hier fließt die gesamte Gefühlshaftigkeit dieses Bildes zusammen und übermittelt sich an alle, die vertrauend danach Ausschau halten.

Der zweite Anhänger zeigt Maria die Mutter Gottes. Dargestellt wird hier Maria stehend mit sieben Schwertern in der Brust. Man nennt diesen Bildtypus Mater Dolorosa Darstellung (lateinisch, "schmerzensreiche Mutter"). Das Motiv fußt auf der Weissagung des alten Simeon. Dem Greis war prophezeit worden, dass er nicht eher sterben werde, bevor er den Messias geschaut habe. Jeder erstgeborene jüdische Knabe war als Priester vorgesehen und wurde, um dieser Verpflichtung nicht nachkommen zu müssen, mit der Opfergabe in Form zweier Tauben freigekauft. Als Jesus, dem jüdischen Brauch entsprechend, als Erstgeborener am vierzigsten Tag nach der Geburt von Maria und Josef in den Tempel gebracht wurde, um der Darbringung des Opfers beizuwohnen, erkannte Simeon im Jesuskind den Messias und betete zu Gott: "Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden scheiden", und zu Maria gewandt sprach er: "Dieser wird gesetzt sein zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen..." ( Lukas 2, 22-35). Die sieben Schwerter symbolisieren die Sieben Schmerzen Marias.

Auf die Sieben Schmerzen Marias wurde erstmals in der Synode von Köln 1423 Bezug genommen. Ursprünglich fanden nur fünf Freuden und fünf Schmerzen Mariens Erwähnung. Auf die Zahl sieben legte man sich erst im 15. Jh. fest. Als Sieben Schmerzen wurden festgelegt:

1. Beschneidung des Jesuskindes (manchmal verbunden mit der Weissagung des greisen Simeon);
2. Flucht nach Ägypten;
3. Die Suche nach dem zwölfjährigen Jesus im Tempel;
4. Die Gefangennahme und die Passion Christi;
5. Kreuzigung Christi;
6. Kreuzabnahme Christi und
7. Grablegung Christi.

Die einzelnen Motive sind mitunter um eine Mater-dolorosa-Darstellung oder ein Vesperbild angeordnet. Ein charakteristisches Beispiel ist der Sieben Schmerzen-Zyklus Heinrich Douvermanns von 1522 am Altar der Nikolaikirche in Kalkar.
Quelle:Kunstlexikon von P.W. Hartmann

Die Rückseite zeigt eine Kreuzigungsgruppe.

Zeitlich würde ich den Anhänger ins 19. Jahrhundert datierten.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#2
10. Dezember 2008, um 21:41:25 Uhr

Danke für die ausführliche Erklärung.Freu mich immer wenn ich solche Anhänger finde.Ist interesanter als zB.Münzen aus der gleichen Zeit.
Gruß Erdblank

Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor