Kleine Geschichte um den Anhänger des Hl. Nepomuk

War für Euch wieder mal ein bisschen unterwegs und schaue mir kleine Kapellen, Wege und Feldkreuze an.

Diesmal war ich an einer ehemaligen Flößerstelle, an der der Schutzheilige und ein Schild aufgestellt ist. Auf dem Schild steht folgender Text:


Johannes Nepomuk – Schutzpatron der Flößer

„Johannes ne Pomuk“ - Johannes aus Pomuk – wurde um 1350 in dem kleinen Ort Pomuk bei Pilsen als Sohn eines Amtsmannes geboren.

Der begabte junge Mann nahm an der 1348 gegründeten Universität in Prag ein Studium der Theologie auf, und promovierte dort. Wegen seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten wurde er bald zum Generalvikar der Erzdiözese Prag ernannt. Doch seine Arbeit in diesem Amt gestaltete sich wegen der wiederholten Übergriffe des gewalttätigen Königs Wenzel immer schwieriger. Auf Befehl des Königs wurde Johannes schließlich gefangengenommen und gefoltert.

Im Jahre 1393 ließ man ihn zu einem Bündel zusammenschnüren und von der Karlsbrücke in Prag in die Moldau werfen, wo er ertrank.

Die Überlieferung berichtet, dass die Königin Johannes zu ihrem Beichtvater wählte. Als sich Johannes weigerte dem jähzornigen und eifersüchtigen König zu verraten, was  die Königin gebeichtet hatte, ließ er den Priester ertränken.

Durch ein Wunder – nach einer Version trocknete die Moldau aus, so dass man seinen Leichnam fand, nach einer anderen Version hatte die Königin eine Erscheinung von 5 Sternen, die den Fundort offenbarten – wurde der Tote geborgen und beigesetzt.

Sein Leichnam wurde um 1400 in den Veitsdom in Prag überführt. Bei der Öffnung desGrabes im Jahre 1719 fand man Gebeine und Zunge unversehrt. Daraufhin wurde er 1721 selig – und 1729 heiliggesprochen.

Johannes Nepomuk – er wird im Priesterornat mit Kruzifix und einem fünfsternigen Kranz dargestelt – wird als Brückenheiliger verehrt und gilt als Patron der Flößer, Schiffer, Priester, Beichväter und Müller, des Beichtgeheimnisses, gegen Wassergefahren, bei Zungenleiden und Verschwiegenheit"




Aufgrund des Textes lässt sich dann auch die Abbildungen auf den Heiligenanhängern deuten. Auf dem Heiligenanhänger rechts, die Szene mit dem Brückensturz, die Szene links ist die Beichtszene.
Oft befinden sich oberhalb der Anhänger 5 Sterne..

Neben dem Anhänger liegen noch sog. Nepomukzungen... Danke noch an die Kollegen, die mir das Ansichtsmaterial zur Verfügung stellten.




Viel Spaß beim Lesen..

Gruß Buddler

Besten Dank für die Hintergrundinformationen - war interessant zu lesen! Und ein sehr schöner Fund!! 

Kann man was hinsichtlich Alter des Anhängers sagen?

Danke für die Infos, ich sags ja immer wieder. Im Forum "da hast du was gelernt".
Gruß Tigersteff

Die Anhänger gehören von der Zeitstellung ins 18. Jahrhundert..



Gruß Buddler

Danke für die Information.
Gruß Shamash