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 >  Geschichte > 2. Weltkrieg > Flugzeuge & Luftwaffe > Thema:

 GunCam

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(versteckt)Themen Schreiber
#0
16. Januar 2021, um 12:35:40 Uhr

Hallo Zusammen,

mich beschäftigt etwas über das ich mit Euch einmal diskutieren möchte.

Ich schaue mir in Youtube ab und zu einmal die GunCam-Aufnahmen aus dem zweiten Weltkrieg an.

Dabei bekomme ich immer den Eindruck von einem Truthahnschießen.

Was mich wundert ist, dass die Angreifer immer seelenruhig hinter dem Gegner herfliegen und die gegnerischen
Maschinen wie beim Truthahnschießen vom Himmel holen.

Ich würde erwarten, dass die angegriffenen Maschinen alles versuchen, um dem Gegner zu entkommen.
Turns, Loops, Sturzflug etc. sind kaum zu sehen.

Gefühlt fliegen die nur geradeaus oder versuchen in einer lang gezogenen Kurve zu entkommen, was meist nicht gelingt.

Ich frage mich jetzt: Wie gut waren die Flugkünste eines normalen Piloten im 2 WW. Kunstflug scheint mir nicht so das Thema gewesen zu sein.

Vielleicht täuschen mich die Bilder und ich kann das nicht richtig einschätzen.

Was meint ihr dazu.

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#1
16. Januar 2021, um 15:19:16 Uhr

Geschrieben von Zitat von Frankie

Ich frage mich jetzt: Wie gut waren die Flugkünste eines normalen Piloten im 2 WW.

Was meint ihr dazu.


Die Antwort hast du dir schon selbst gegeben, die "normalen" Piloten waren meistens Kanonenfutter. In den ersten zwei Kriegsjahren hatten die Engländer erhebliche Probleme damit. Maschinen standen zur Verfügung, nur das geeignete Personal nicht, oft wurden junge und noch unerfahrene Piloten in die Maschinen gesteckt.
Später im Verlauf des weiteren Krieges wendete sich das Blatt und die Deutschen hatten erhebliche Probleme damit geeignete Piloten überhaupt noch an den Start zu bringen. Mal ganz davon abgesehen von Material und Treibstoffmangel.


Michel  Winken

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#2
16. Januar 2021, um 20:04:53 Uhr

Genau so war es. Die Amerikaner hatten gut ausgebildete Piloten, während die Deutschen meistens nur noch Anfänger in die Maschinen stecken konnten.
Ich habe mal einen Bericht vom März 1945 gelesen, wo eine deutsche Jägerstaffel von Mitteldeutschland losgeschickt wurde US-Fallschirmjägertruppen im Ruhrkessel zu bekämpfen. Es wurde eine sehr niedrige Flughöhe befohlen, um möglichst unauffällig zum Ziel zu gelangen. Doch im Raum Göttingen entdeckte eine in großer Höhe fliegende Formation Mustangs die Deutschen, stieß aus den Wolken herab und schoss sämtliche deutschen Maschinen bei minimalen Verlusten innerhalb von Minuten ab.
Solche Aktionen waren bezeichnend für den Zustand der Luftwaffe kurz vor Kriegsende.

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#3
16. Januar 2021, um 20:35:46 Uhr

Geschrieben von Zitat von Larsomat
Genau so war es. Die Amerikaner hatten gut ausgebildete Piloten, während die Deutschen meistens nur noch Anfänger in die Maschinen stecken konnten.
Ich habe mal einen Bericht vom März 1945 gelesen, wo eine deutsche Jägerstaffel von Mitteldeutschland losgeschickt wurde US-Fallschirmjägertruppen im Ruhrkessel zu bekämpfen. Es wurde eine sehr niedrige Flughöhe befohlen, um möglichst unauffällig zum Ziel zu gelangen. Doch im Raum Göttingen entdeckte eine in großer Höhe fliegende Formation Mustangs die Deutschen, stieß aus den Wolken herab und schoss sämtliche deutschen Maschinen bei minimalen Verlusten innerhalb von Minuten ab.
Solche Aktionen waren bezeichnend für den Zustand der Luftwaffe kurz vor Kriegsende.


Es war aber auch die völlige technische Überlegenheit. Eine BF 109 oder auch Focke Wulf 190, hatte gegenüber einer Mustang keine Chance mehr.


Michel  Winken

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#4
16. Januar 2021, um 21:20:51 Uhr

In den Händen eines erfahrenen Piloten war die die letzte Version der FW 190 sicher noch ein sehr guter Jäger, zumal sie sehr robust gebaut war und mehr Treffer einstecken konnte als die Mustang. Aber letztendlich hatten die Amerikaner bei Kriegsende einfach die totale Lufthoheit und die Deutschen hatten keine erfahrenen Piloten mehr.

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#5
16. Januar 2021, um 21:55:41 Uhr

Die meisten dieser Aufnahmen stammen glaube ich aus Lehrfilmen, ich als Laie könnte mir vorstellen, dass waghalsige Manöver weniger im Lehrplan waren und da eher Wert auf die Grundlagen gelegt wurde, ist aber nur eine Vermutung von mir.

In der Doku "Im Kessel vom Demjansk" wird gesagt, dass 42 die zur Versorgung im Kessel benötigten Transportmaschinen in der Heimat zu Schulungszwecken fehlten und diese Ausbildungslücke an Piloten bis Kriegsende nicht mehr geschlossen werden konnte.

LG

« Letzte Änderung: 16. Januar 2021, um 21:59:20 Uhr von (versteckt) »

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#6
18. August 2021, um 14:25:15 Uhr

...........so ungefähr war es auch . zum Ende des Krieges wurden die Piloten NUR einer kurzen Unterweisung unterzogen ,so das Sie die Grundlegenden Dinge des Fliegen beherrschen ............. desweiteren waren kaum noch Lfz vor Ort .Das was es noch gab , befand sich im Osten ...... Der fette Göring hatte mehr versprochen , wie er halten konnte .....Unentschlossen

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#7
18. August 2021, um 17:50:49 Uhr

Hab mal gelesen, dass Ende 44 schon Flugbenzin knapp war; vielleicht hatten die auch schlechtes Zeug getankt und konnten den Speed fuer steilere Flugmanoever nicht halten...

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#8
19. August 2021, um 11:16:22 Uhr

genau , knapp war zu diesem Zeitpunkt fast alles . Auch der Sprit war schon fast nicht mehr zu bekommen . Aber dies hat bestimmt damals nichts mit der Flexibilität der Flugzeuge zu tun oder des "Speed". Meine persönliche Meinung ist , dass es sich um nicht qualifiziertes und gut ausgebildetes Flugpersonal handelte. Denn der Ausbildungsstand mitte der 40Jahre war desaströs. ( Vergleichbar mit dem "Volkssturm" )

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#9
20. August 2021, um 08:15:02 Uhr

Geschrieben von Zitat von aurelia
Hab mal gelesen, dass Ende 44 schon Flugbenzin knapp war; vielleicht hatten die auch schlechtes Zeug getankt und konnten den Speed fuer steilere Flugmanoever nicht halten...


Das spielte keine Rolle, denn trotz all der Probleme war die Qualität des Flugbenzins ausreichend- nur war eben nicht genug da.

Ich weiß nicht, von wann die Aufnahmen waren, aber spätestens ab der alliierten Bomberoffensive gegen die deutsche Treibstoffindustrie wars bei der Luftwaffe aus mit vernünftiger Ausbildung.
Da haben die Piloten größtenteils minimalste Ausbildung bekommen und das wars.
Trainingsflüge konnten aufgrund Treibstoffmangels nicht absolviert werden. Die Anweisung war, dass die Neulinge von den erfahrenen Piloten sich erklären lassen sollen. Nur wenn keine erfahrenen Leute da sind, konnten diese auch kein Wissen weiter geben.
Das ist nämlich eine der Sachen, die manchen gar nicht so bewusst ist: Gegen Kriegsende war das Problem der Luftwaffe weniger die fehlenden Jäger, sondern vielmehr felhendes gutes Personal und Sprit.

Dazu kommt dann noch, dasss zahlreiche Maschinen von der Montage zum eigentlichen Hersteller geflogen wurden, um diese dort überhaupt erst auszurüsten. Bei solchen Überführungsflügen hatten die dann großteils keinen Funk und keine Bewaffnung. Ich denke mal, dass die Piloten bei der Überführung auch eher Leute waren, die sonst auch nur mit Transporten zu tun hatten und es daher auch einfach nicht besser wussten.

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#10
20. August 2021, um 09:28:42 Uhr

Jup so ist es d.kuebitz:).Viele dinge sind damals falsch gelaufen . Und hätte man sich etwas besser orientiert dann wäre es mit Sicherheit auch nicht zu solchen gravierenden Fehlern gekommen .

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#11
17. September 2021, um 07:48:38 Uhr

Hab noch mal recherchiert: also der Treibstoff "J2" ( fuer Strahltriebwerke, zu Kolbenmotoren habe ich noch nichts gefunden) war ein Problem, da die Hydrierwerke zerbombt waren. Kommissar Geilenberg hat allerdings fuer etwas Nachschub durch " Kleinstanlagen" gesorgt. J2 war minderwertiges "Heizoel" .
Fakt wohl ist, dass (zumindest) ab Mitte ' 44 -warum auch nimmer- die Lufthoheit bei den Aliierten lag. Und zwar inkl. langsamfliegender Bomber!
Seltsamerweise hattte man zeitgleich ueber 800 Stueck der Me262 im Bestand. Idiot
Soweit meine Infos.

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#12
17. September 2021, um 08:06:48 Uhr

Geschrieben von Zitat von aurelia
Hab noch mal recherchiert: also der Treibstoff "J2" ( fuer Strahltriebwerke, zu Kolbenmotoren habe ich noch nichts gefunden) war ein Problem, da die Hydrierwerke zerbombt waren. Kommissar Geilenberg hat allerdings fuer etwas Nachschub durch " Kleinstanlagen" gesorgt. J2 war minderwertiges "Heizoel" .
Fakt wohl ist, dass (zumindest) ab Mitte ' 44 -warum auch nimmer- die Lufthoheit bei den Aliierten lag. Und zwar inkl. langsamfliegender Bomber!
Seltsamerweise hattte man zeitgleich ueber 800 Stueck der Me262 im Bestand. Idiot
Soweit meine Infos.


Flugbenzin und Fahrbenzin unterschieden sich eigentlich auch nur in den Additiven, die die Klopffestigkeit erhöht haben.
Für Panzer hatte man damals eine ROZ von 72, bei Flugzeugen war sie deutlich höher. Additive bei Panzern waren da z.b. das giftige Benzol, was einen intensiven Geruch verströmte. Ein russischer Soldat meinte da z.B. nach der Schlacht von Kursk, deutsche Panzer riechen nach Veilchen.
Bei Fliegern wurde Tetraethslblei u.A. hinzugesetzt, was - aber da bin ich mir nicht ganz sicher- schwierig herzustellen oder nur in kleinen Mengen zu bekommen war. Man brauchte aber die hohe Klopffestigkeit, damit die Flugmotoren die geforderten hohen Leistungen erbringen konnten.

Dass so viele Me-262 zur Verfügung standen, wundert mich jetzt nicht gerade. Denn die ließ sich relativ einfach herstellen, gerade auch von kleineren Betrieben, durch das Jägernotprogramm wurde diese Maschine ja besonders gebaut. Dazu kommt dann noch der Mangel an ausgebildetem Personal, der Mangel an Treibstoff- und schon standen zahlreiche Maschinen rum, mit denen keiner was anfangen konnte.
Deswegen wurden ja solche Sachen, wie das Geilenberg- Programm ins Leben gerufen, um so viel Treibstoff, wie nur möglich zu bekommen. Sogar Ölschiefer wurde dazu verarbeitet. Man konnte so aus 35 Tonnen Ölschiefer ganze 1t Öl gewinnen. Das war dann halt nur so minderwertig, dass nur bestimmte Motoren damit betrieben werden konnten. 

Man merkt halt gut, dass die Treibstoffoffensive der Alliierten da gute Arbeit geleistet hat.

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