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 Bestimmung des Materials - Wie macht man das?

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Avatar  Bestimmung des Materials - Wie macht man das?  (Gelesen 5660 mal) 0
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#15
23. März 2018, um 11:21:21 Uhr

Alternativ zu "Schrotti" seines vertrauens gehen und es Ausblitzen lassen,so mache ich es wenn ich mir nicht sicher bin...

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#16
23. März 2018, um 12:30:02 Uhr

Also ich mach das gerne mit Dichtebestimmung. Man nehme: Messbecher mit genauer Einteilung. Wasser rein. Fundstück ins Wasser: Gucken wie sich der Wasserstand ändert, dann haste das Volumen des Gegenstandes. wenn du über die Dichte von Wasser die ml in cm³ umrechnest.

Gegenstand wiegen.

Aus Gewicht und Volumen kannste die Dichte berechnen, am besten in gramm/cm³ umrechnen.

Online gibt´s genug Listen mit der Dichte verschiedener Materialien. Schwierig wird´s natürlich bei kleinen Gegenständen und Legierungen, aber meistens kommt man auf brauchbare Ergebnisse.

Mir hat das z.B. schon geholfen bei einer Bleikanonenkugel festzustellen, dass sie aus purem Blei besteht und nicht wie manchmal gemacht wurde, einen eingegossenen Eisenkern hat. Oder Bronze von Messing zu unterscheiden, wobei sich da die Dichte überschneidet, je nach Legierung. Sehr "leichte" Bronzen sind aber eindeutig. Reines Kupfer ist dagegen meist dichter, Messing liegt etwa in der Mitte.
Auch hilfreich um Silber von versilbertem zu unterscheiden. Oder Billon (Mittelwert zwischen Silber und Kupfer Dichte, bei 50%igem Billon)

usw.

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#17
23. März 2018, um 13:04:58 Uhr

Bei Münzen brauchst nur Kataloge, steht ja meistens was drauf

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#18
23. März 2018, um 13:13:23 Uhr

Material nur nach Farbe zu unterscheiden ist nicht wirklich möglich. Blei braucht man oft nur in die Hand nehmen, um zu wissen, dass es Blei ist. (Gewicht, Habtik) Auch andere Materialen kann man durch das Anfassen und etwas Erfahrung schon recht schnell einordnen... (Alu zum Beispiel...)
sogenannte "Arsenbronze" fehlt in der Liste (viele ältere Knöpfe und auch Schnallen sind daraus) kann auf dem ersten Blick auch schnell mit Silber verwechselt werden, vor allen, wenn man nur ein kleines Bruchstück hat.

Sorry, deine Liste wird nie ganz stimmen..., allenfalls als grober Anhaltspunkt dienen können.

Eine verlässliche Liste wird es nie geben, da Bodenverhältnisse, Legierung und Alter der Patina das Aussehen eines Stückes stark variieren lassen.
Oft ist die Form eines Stückes ein wichtiges Indiz. (entsprechende Sachen wurden aus entsprechenden Material gefertigt)


So würden als hoffnungslos überspitztes unrealistisches Beispiel 98% aller Sondler einen echt goldenen verbeulten Schraubverschluss einer Schnapsflasche erstmal nicht als Gold erkennen, weil es nicht sein kann....

Gruss Bigfoot

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#19
23. März 2018, um 15:01:35 Uhr

Das Wort "Arsenbronze" alleine treibt mit schon das Blut in den Adern, da brauche ich kein Herz mehr dazu.
Wann wird man endlich begreifen das in diesen Knöpfen hauptsächlich Eisen und Blei enthalten ist und am wenigsten oder gar kein Arsen.   Fechten

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#20
23. März 2018, um 18:14:56 Uhr

Hallo Falkenmond79,

vielen Dank für die ausführliche Umschreibung  Super Ich speichere das mal und irgendwann werde ich es sicherlich mal testen.

Danke für den Beitrag.

Gruss
Xcavator

« Letzte Änderung: 23. März 2018, um 18:16:17 Uhr von (versteckt) »

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#21
23. März 2018, um 22:20:10 Uhr

Blei:
Blei bildet gerne eine Bleioxidschicht. Die ist dann gelblich golden. Wenn es dann noch schwer ist und und nach Entfernung der Oxidschicht "einfaches abwaschen reicht oft schon" die Oberfläche grau bis dunkelgrau wird, ist es ziemlich sicher Blei.
Einfach bestimmt wird Blei am hohen Gewicht, an der beigen Oxidationsschicht und oder an der typisch grauen Farbe von Blei wenn man die Oxidationsschicht entfernt hat.


Gold:
Gold ist auch änlich schwer wie Blei. Im Gegensatz zu Blei bilded sich keine Oxidschicht. Findest du also Gold, dann erkennt man es daran das es schwer ist, und es keine Oxidschicht gibt die entfernt werden müsste um das Metall zu bestimmen.


Silber:
Das gleiche gilt für Silber. Allerdings oxidiert dann Silber doch wieder ein wenig und wird schwarz  . Das allerdings nur wenn die natürliche Oxidschicht zerstört wird und ein oxidationsprozess sozusagen von Aussen herbei geführt wird.
Silber ist ähnlich schwer wie Stahl, kann aber durch einen einfachen Magnettest bestätigt oder halt auch nicht bestätigt werden.

Bronze, Messing:
Bronze ist eher rötlichgold und Messing ist eher goldfarben. Beides sind Legierungen aus Kupfer und beides sind (NE) NichtEisenmetalle und somit nicht magnetisch. Bronze wurde im 4.Jahrtausend vor Christi entdeckt, Messing wesentlich später ca ein Jahrtausend vor Christi und ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Bronze ist auch eine Mischung aus Bronze und Zinn und auch  Blei, aber auch von Zink und Aluminium und ist abhängig ihres Legierungsgrades dann halt Rotguss,Zinnbronze usw.
Erkannt wir Bronze an der eher rötlich goldenen Farbe und Messing an der eher goldenen Farbe:
Zu Verwechslungen kann es jedoch zu jeder Zeit kommen wenn man keine Referenzlegierungen zur Ansicht hat.

Kuper:
Kupfer ist eines der ältesten Metalle ..Nutzung ab ca. 10.000 vor Christi
Auch Kupfer ist eine NE Metall und somit nicht metallisch. Kupfer hat eine rote Farbe und kann deutlich von Bronze und oder Messing unterschieden werden.

Eisen bzw. Stahl:
Alle Eisenmetalle sind automatisch auch Stahlerzeugnisse weil Eisen "Ferrit" niemals alleine sondern immer nur als Legierung mit anderen Metallen hergestellt wird. Somit sind also alle Eisenmetalle eigentlich Stähle.
Ob diese Stähle rosten oder nicht liegt am Kohlentoffanteil im Stahl. Je weniger Kohlenstoff und je mehr z.B. Chrom desto weniger neigen Stähle zum rosten. Nichtrostende Stähle gibt es seit der Jahrhundertwende.

Allerdings können auch nichtrostende Stähle rosten wenn die sich automatisch bildende Oxidschicht mit Kohlenstoff konterminiert wird "z.B. durch eine rostige Drahtbürste"

Über Metallurgie gibt es echt fette Bücher und genau aus diesem Grund hat meine kurze Ausführung natürlich keinerlei Recht auf Vollständigkeit und könnte vermutlich um edliche tausend Seiten mehr vervollständigt werden.

« Letzte Änderung: 23. März 2018, um 22:29:15 Uhr von (versteckt) »

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#22
23. März 2018, um 22:26:43 Uhr

Wie Falkenmond schon schrieb ist die Metalldichte zu bestimmen am günstigsten. 
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#23
23. März 2018, um 22:34:25 Uhr

Da hat aber einer fleissig gelernt.
Aber  Gold  soll ähnlich schwer wie Blei sein?
Da warste bestimmt Kreide holen wo das besprochen wurde

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#24
23. März 2018, um 22:37:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sondeloli
Wie Falkenmond schon schrieb ist die Metalldichte zu bestimmen am günstigsten.
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Da würde ich gerne wiedersprechen. In deinem Beispiel wird von Laborbedingungen gesprochen. In diesem speziellen Verfahren ist sogar eine hydrostatische Waage nötig um die Wasserverdrängung zu berechnen. Die Laborbedingungen haben vermutlich nur der geringste Teil von uns Zuhause. Wenn man diese Laborumgebung umgehen wollte, so bleibt nur noch die klare mathematische Bestimmung des Volumens des Teiles. Das ist mal abgesehen von der mathematischen Problematik die ein nicht gleichförmiges Teil mit sich bringt "die meisten werden schon bei gleichförmigen Teilen Probleme bei der Volumenbestimmung haben" auch ein Problem der genauen Maßbestimmung. Schon geringe Abweichungen bei der geometrischen Festlegung führen zu unterschiedlichen Materialbestimmung.

Alles in allem empfinde ich diese Methode also als nicht praktikabel. Es sei denn man schmilzt die Funde ein und gießt sie in eine normierte Form. Allerdings würde hier vermutlich für die Materialbestimmung schon der Schmelzpunkt reichen.

Ich hoffe ich habe nicht zuviel Mist erzählt ;-)

Hinzugefügt 23. März 2018, um 22:44:52 Uhr:

Geschrieben von Zitat von rollenheini
Bei Münzen brauchst nur Kataloge, steht ja meistens was drauf


Leider sind Münzen allzuoft nicht wirklich verläßlich. Viele Römer z.B. sind schlicht und einfach zeitgenößische versilberte Fälschungen mit einem Eisenkern.

Jaja...die Menschen waren damals schon schlecht ;-)

Hinzugefügt 23. März 2018, um 22:55:34 Uhr:

Geschrieben von Zitat von rollenheini
Da hat aber einer fleissig gelernt.
Aber Gold soll ähnlich schwer wie Blei sein?
Da warste bestimmt Kreide holen wo das besprochen wurde


Ja, du hast natürlich Recht. Gold ist deutlich schwerer als Blei. Aber Blei und Gold ist auch deutlich schwerer als Stahl und Messing. Aber nichts desto trotz bleibt Gold natürlich wesentlich schwerer als Blei...vorausgesetzt du hast 999er Gold.
Bei niedrigem Goldgehalt "333er" relativiert sich das allerdings alles schnell wieder.Und schon haben wir nur noch einen echten Goldgewichtsanteil von 33%. Der Rest ist dann Silber, Kupfer oder sonstwas. Und schon sind wir vom Bleigewicht nicht mehr so weit entfernt.
Ist also auch eine Frage der Goldlegierung.....aber man muss ja nicht immer auch alles bis ins kleinste Argumentieren.

« Letzte Änderung: 23. März 2018, um 23:03:47 Uhr von (versteckt) »

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#25
23. März 2018, um 23:03:02 Uhr

Gold  soll ähnlich schwer wie Blei sein?

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Du meinst Wolfram


Unterwasser spiel die Form keine Rolle

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#26
23. März 2018, um 23:06:02 Uhr

Ich meine, beim größten Teil der Fundobjekte ist doch das Material schon bestimmt- wozu die Erbsenzählerei  Grübeln

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#27
23. März 2018, um 23:08:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sondeloli
Gold  soll ähnlich schwer wie Blei sein?

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Unterwasser spiel die Form keine Rolle


Wenn du eine hydrostatische Waage hast oder nachher die verdrängte Wassermenge mit dem Gewicht des Verdrängers auf der Waage vergleichen kannst, dann hast du recht. Solltest du zu beidem keine Möglichkeit haben, so bleibt dir nur übrig das Volumen zu berechnen. Und dafür musst du halt die Form kennen.

« Letzte Änderung: 23. März 2018, um 23:12:11 Uhr von (versteckt) »

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#28
23. März 2018, um 23:15:56 Uhr

Zitat Peter Salier:“Das Wort "Arsenbronze" alleine treibt mit schon das Blut in den Adern, da brauche ich kein Herz mehr dazu“

Daher schrieb ich das auch in Anführungsstrichen!! In „Babyöl“ und „Kinderwurst“ ist ja auch was anderes drin, ihn das der Blutdruck steigt.....

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#29
24. März 2018, um 06:53:21 Uhr

In Weißbronzen soll hauptsächlich Eisen und Blei sein? Glaub ich nicht! Gibt es

Ich gehe stark von sehr zinnhaltigen Bronzen mit Bleianteil und anderen Spuren aus.

LG
Elgonzo

Hinzugefügt 24. März 2018, um 07:09:16 Uhr:

Oder doch Arsen?

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Sorry, ist ein bisschen Offtopic.

Meiner Erfahrung nach können sämtliche Metalle (außer Gold) unzählige Korrosionsformen entwickeln, die anhand von tabellarischer Beschreibung kaum unterscheidbar sind. Mein Highlight war eine britische Silbermünze mit 50% Silberanteil und 10% Nickel, die in sattem Grün mit rosa (!) Pünktchen erstrahlte. Meerwasser sei Dank. Besonders bei der Vielzahl von Kupferlegierungen ist der Versuch der textlichen Beschreibung ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu viele Variablen.

LG
Elgonzo

« Letzte Änderung: 24. März 2018, um 07:09:16 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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