Reinigung von römischen Münzen

nachdem ich nun doch mittlerweile eine gewisse übung bei der reinigung von römischen follis habe und schon öfter mal nach meiner reiniungsmethode gefragt wurde, habe ich mal ein paar fotos gemacht, die die prozedur verdeutlichen:
zur ausrüstung gehören kernseife, ballistol, eine stirnlupe, ein glasfaserradierer, eine staubmaske, küchenkrepp, ballistol waffenöl (in der flasche) und als unterlage (damit der abstand zur münze stimmt) der koffer eines akku-schraubers.
die münze, die hier gereinigt wurde, ist schon ziemlich abgenudelt. die patina bleibt aber erhalten und sie lässt sich nach der prozedur noch gut bestimmen.
nach einer nacht in kernseifenlauge trockne ich die münze ab und beginne direkt mit dem radieren. den stift halte ich ziemlich senkrecht, so habe ich das meiste gefühl. jetzt heißt es schrubben, schrubben, schrubben. ab und zu klopfe ich die münze ab und lege frisches küchenpapier unter. auf diese art hat man auch nicht dauernd diese fiesen glassplitter im finger stecken.es ist schon beeindruckend, wie stark der boden an der münze haftet. wenn alles zu langsam geht, weiche ich die münze nochmal eine weile ein. wenn mich die lust zwischendurch verlässt auch, denn dann hat´s keinen sinn, das ergebnis überzeugt nicht. nachdem vorder- und rückseite abgerubbelt sind (rechtzeitig aufhören, sonst beginnt die münze zu glänzen und die patina ist hin) reibe ich sie mit ballistol ab, das ich auf ein küchenkrepp träufle. dadurch bekommt das gute stück einen dunklen, seidigen glanz. ob die münze was taugt, sieht man oft erst am schuss. in diesem fall war sie schon ziemlich abgegriffen. schöner als vorher ist sie jetzt allemal

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Hinzugefügt 05. Juli 2012, um 17:29:18 Uhr:

weitere bilder zur reinigung

 Danke Wavesport, schöne Beispiele!
Ich bin eben ein Patinafan!
Gruß, Perico!

hey! super sache 

sag mal was würdest den mit denen machen ?

auch noch  bearbeiten!??

lg. robert

wenn du bedenkst, dass die teile ca 1700 jahre auf dem buckel haben, beantwortet sich die frage eigentlich von selbst. versuch macht schließlich kluch! unten siehst du 3 beispiele: bei der einen münze bröselt die komplette obere schicht ab, da ist nicht mehr viel zu machen, sie kommt ins rähmchen (nächstes bild) beim letzten foto kann man nach der reinigung zumindest noch einen kaiserkopf erkennen. besser als nix. als alternative zur kernseifenlauge lege ich die münzen auch gerne mal in ein schnapsgläschen mit ballistol. das zeug ist wirklich ein wundermittel. wenn ich ganz üüüüüübel verkrustete münzleichen habe, gehe ich auch schonmal mit der drahtbürste rüber, manchmal erkennt man noch was. wohl gemerkt, die teile müssen schon vollständig zerstört sein, bevor ich zu diesem mittel greife.

okay danke dir

dan werde ich es mal versuchen
lg. robert

Ich ärgere mich meine Denare mit Zitronensäure und Natron behandelt u haben,

glänzen zwar jetzt,aber im orginal Fundzustand gefallen sie mir doch besser 

die waren dann wohl aus silber?

Ja Silber 


Würde keine Münze mehr reinigen,egal ob Gold,Silber,Bronze...etc

hab bei reinen Silbermünzen sehr gute Erfahrungen gemacht mit Silit Bang,
aber Vorsicht: mehrere Male mit kurzer Einwirkzeit und vorsichtig mit Wattestäbchen Schmutz lösen, nicht drüberrubbeln und nur bei reinen Silber!
Tobster

silber lege ich mir in die hand, spucke drauf (habe ich mal hier im df gelesen), träufle kaisernatron drüber und rubble kräftig. da die finger vom buddeln sowieso rauh sind, klappt das ganz gut. sind die fingerchen schön zart, tuts auch ein microfasertuch zum schrubben.