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 Eisenentrostung offene Fragen

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Avatar  Eisenentrostung offene Fragen  (Gelesen 702 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
12. November 2012, um 18:04:56 Uhr

Hallo zusammen,

Ich bin gerade einige Eisenteile am Entrosten.
Hier wurde darüber ja bereits viel geschrieben, jedoch habe ich da noch paar offene Fragen.

1. Ich habe eine ca 3mm dicke schwarze schicht, wird diese auch abgetragen?
2. Ich habe mir die schwarze Eisenpatina eher dünn vorgestellt, oder ist die soo dick?
3. Wenn ja schleift ihr das runter mit Bohrmaschiene und Bürste?
Weiß die Dicke, da ne fette Rostblase zu Anfang aufgegangen ist und ich nun das blanke Metall sehe (bisschen gekratzt mit der Nadel).

Viele Grüße
Gallius

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#1
12. November 2012, um 18:52:03 Uhr

Hallo,

die schwarze Schicht ist das Magnetit und ihre Oberfläche entspricht noch am ehesten der Originaloberfläche des Objektes. Sie sollte daher auch erhalten werden. Außerdem bietet das Magnetit auch einen gewissen Schutz vor weiterer korrosion.
Ich habe momentan bei einigen MA-Messern auch das Problem, dass die Rostblasen tw bis aufs blanke Metall runtergehen. Und an den Rändern der Blasen frisst sich der Rost anscheinend unter dem Magnetit weiter. Da hilft wohl nur großzügiges Emntfernen der betroffenen Stelle, inkl. "unterwanderter" Magnetitschicht...

Viel Erfolg dir!

  Winken

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#2
25. November 2012, um 21:59:30 Uhr

Zu dem Thema habe ich auch eine Frage. Ich habe ein Stück gut entrosten können (bisher 3 Wochen in dH2O bei etwa pH 12) und da der Rost schließlich einfach weggebrochen werden konnte, blieb die Magnetitschicht auch schön erhalten.

Wie gehe ich jetzt weiter vor, kann ich den Fund einfach abwaschen, mit einem Lappen abwischen und dann in Paraffin legen? Ich habe aber auch schon gelesen, dass die Oberfläche mit einer Drahtbürste gereinigt wurde vorm Einwachsen. Ist das notwendig um kleine Rostspuren zu entfernen? Ich habe etwas Angst, dass mir das die Magnetitschicht zerstört.

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#3
25. November 2012, um 23:48:35 Uhr

Das ist Geschmackssache. Wenn der Fund ordentlich lange entsalzt wurde, macht es auch nichts, wenn noch etwas rötliches Eisenoxid drauf bleibt. Beim Paraffinbad gleicht sich das dann farblich eh an. Du kannst es aber auch ganz gezielt mittels Dremel und Drahtbürstenaufsatz entfernen. Die Magnetitschicht ist im Allgemeinen recht stabil und schleift sich nicht gleich ab, wenn Du dabei mal abrutscht.

Wichtig ist, dass das Objekt vorm Eingießen in Paraffin gut trocken ist, damit Du keine Feuchtigkeit einschließt. Wenn Du das Schmelzbad über mehrere Stunden bei 120 Grad lässt, treibt das die Restfeuchtigkeit auch aus.

Viele Grüße,
Günter


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#4
27. November 2012, um 00:48:51 Uhr

Ok, es macht also nichts aus, wenn man noch etwas Rost mit einschließt? Optisch sieht alles gut aus, ich hatte nur die Sorge, dass der Rost sich dann weitervorarbeiten könnte.

Und eine Frage zum Schmelzbad, kann man den Topf nachher eigentlich irgendwie vom Paraffin reinigen oder sollte man da einen nehmen, der sonst keine Verwendung mehr hat?

Wie geht man nach dem Bad genau vor, muss man überschüssiges Paraffin irgendwie entfernen oder ist das so flüssig, dass es von alleine nur eine dünne Schicht bildet?

Danke schonmal.

« Letzte Änderung: 27. November 2012, um 00:51:04 Uhr von (versteckt) »

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#5
27. November 2012, um 02:14:10 Uhr

Ad 1) wenn dem Rost die Salze entzogen wurden, verbreitet er sich nicht weiter, wenn das Objekt ordentlich konserviert und gelagert wird - es sollte sowohl vor Feuchtigkeit, wie auch vor Sauerstoff geschützt sein, z.B. durch eine Paraffinkonservierung.

Ad 2) nimm einen alten Topf  in dem Du dann das Paraffinbad einfach erkalten lässt und bei Bedarf das Ganze komplett wieder verwendest.

Ad 3) bei 70 bis 65 Grad Celsius die Objekte rausnehmen und mit Küchenpapier abwischen. Es bleibt dennoch eine sehr dünne und unsichtbare Paraffinschicht auf dem Objekt (und vor allem in allen Poren), welche s schützt. Sollten nach dem abkühlen noch irgendwelche Paraffinklumpen zu sehen sein, einfach die Stelle kurz erwärmen (am besten mit Heißluftpistole) und abtupfen.

Viele Grüße,
Günter


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#6
27. November 2012, um 11:43:44 Uhr

Sehr gut, vielen Dank!

Hinzugefügt 27. November 2012, um 22:13:54 Uhr:

Eine Frage habe ich doch noch. Wie lange sollte man entsalzen? Der Rost war nach 2 Wochen ab, jetzt liegt der Fund die dritte Woche im destWasser.

Optimal soll es wohl per Bestimmung der Leitfähigkeit des Wassers gehen, dafür habe ich allerdings kein Messgerät. Wie lange sollte ich das Stück jetzt noch im Wasser lassen?

« Letzte Änderung: 27. November 2012, um 22:13:54 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#7
27. November 2012, um 22:34:39 Uhr

Man sagt etwa 1 Monat pro Jahrhundert.... :Smiley
Hab einiges Eisen seit über einem Jahr im desti regelmäßig wasserwechsel.....

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