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 Schuhschnallen mit Eisenresten- wie behandeln/ konservieren ?

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Avatar  Schuhschnallen mit Eisenresten- wie behandeln/ konservieren ?  (Gelesen 774 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
17. März 2014, um 18:01:02 Uhr

Hallo Sondlergemeinde  Winken,

ich habe dzt. ein paar Schuhschnallen mit "Eiseninnenleben" (Dorn, Anker) im Destiwasser und frage mich, ob ich da richtig liege.
Die Rahmen der Schnallen (schöne grüne Patina) brauchen die Desti- Behandlung eigentlich nicht, aber doch die Eisenteile, oder ?
Ich habe lediglich Bedenken, dass die grüne Patina der Schnallenrahmen unter der Desti- Wasser- Behandlung (3 Monate zur Entsalzung) leiden.
Gerne Mitteilungen, Lösungsvorschläge zur Problematik.

Viele Grüße vom "Geschichtsjäger" !

« Letzte Änderung: 17. März 2014, um 18:13:38 Uhr von (versteckt) »

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#1
17. März 2014, um 18:40:01 Uhr

Hallo Geschichtsjäger
Bilder von den Schnallen, sind in der Regel oft hilfreich ....Korrosion usw. !!!!
manch mal kann man mit einem Dremel die Eisenteile reinigen und gute erfolge erzielen und anschließend konserviren mit Wachs oder Olievenöl !!
servus

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#2
17. März 2014, um 19:07:01 Uhr

Hallo, in solchen Fällen bringt die Entsalzung mit organischen Lösungsmitteln wie Aceton oder MIBK (Methylisobutylketon) gute Ergebnisse. Bei Interesse gebe ich dazu gern entspr. Informationen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
17. März 2014, um 19:10:07 Uhr

@ Terra-X: o.k., du hast recht. Hier mal ein Foto, welches den Zustand der Schnallen zeigt (gerade mal eben aus dem Destiwasser entnommen).

Hinzugefügt 17. März 2014, um 19:14:12 Uhr:

Geschrieben von Zitat von c-4
Hallo, in solchen Fällen bringt die Entsalzung mit organischen Lösungsmitteln wie Aceton oder MIBK (Methylisobutylketon) gute Ergebnisse. Bei Interesse gebe ich dazu gern entspr. Informationen.

... natürlich bin ich interessiert. Ich hätte doch sonst nicht diesen Thread eröffnet. Los, her mit den Infos  Reiter


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IMAG3120ü.jpg

« Letzte Änderung: 17. März 2014, um 19:15:02 Uhr von (versteckt) »

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#4
17. März 2014, um 19:26:07 Uhr

also ..........Ich würde den Rost mechanisch entfernen         Zwinkernd

Gruß xp 68

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#5
17. März 2014, um 19:44:43 Uhr

Entzieht das Desti-Wasser nicht die Salze aus den Fundstücken ?

Da die Patina ja durch Salze bzw. aus Salzen entsteht wäre es doch eher schlecht oder irre ich mich da ?

zumindest denke ich , das sich die Patina lösen würde .....

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#6
17. März 2014, um 20:19:54 Uhr

Die Patina ist  nicht wasserlöslich, es kann aber zu Verfärbungen kommen, bei langer Bad-Dauer im Wasser. Übrigens ist es durchaus vorteilhaft, auch Bronzeteile zu entsalzen.
Eben diese Verfärbungen werden  durch die Entsalzung mit Aceton oder einem anderen Lösungsmittel verhindert.

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#7
17. März 2014, um 20:30:59 Uhr

Wie funktioniert so eine Entsalzung mit Aceton

Gruß cyper

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#8
17. März 2014, um 20:33:36 Uhr

Ich meine aber mal gelesen zu haben,das Desti-Wasser die Patina sprengt....

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
17. März 2014, um 20:51:50 Uhr

Geschrieben von Zitat von cyper
Wie funktioniert so eine Entsalzung mit Aceton

... das würde mich auch mal interessieren.
Die Schnallen kommen übrigens nicht wieder zurück in' s Wasser.

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#10
17. März 2014, um 21:04:02 Uhr

Ich entsalze Eisen-Buntmetall-Funde auch nur noch im Aceton. Aceton greift keine Patina an und entsalzt Eisen wesentlich schonender als Desti + NaOH, wo meiner Meinung nach auch bei nem günstigen pH-Wert der Rostprozess weiter geht.
Einfach ein ausreichend großes Einmachglas mit Aceton befüllen (1, 2 cm über das zu entsalzende Teil) und gut verschlossen in den kühlen Keller stellen. Im Kühlschrank kann ich übrigens NICHT empfehlen - irgendwie verflüchtigt sich doch immer etwas vom Aceton und das Essen im Kühlschrank schmeckt ekelhaft..  Platt
Je nach Größe des Teils alle paar Wochen das Aceton wechseln.

 Winken


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#11
19. März 2014, um 21:04:50 Uhr

Die Löslichkeit von Eisen-3-chlorid in Ketonen wie Aceton ist prinzipiell sehr gut, im Gemlin wird sie mit 1 Teil auf 1,6 Teile Aceton angegeben. Es ist aber zu beachten, daß die in Bodenfunden vorkommenden Chloride  nicht nur aus reinem FeCl3, sondern zum Teil aus komplexen Mischungen mit Hydrochloriden diverser Zusamensetzungen bestehen.  Daher kann man einen so einfachen Zusammenhang hier nicht annehmen. Weiterhin werden diese Chloride durch das Austrocknen an der Luft schwerlöslich,  daher  sollte ein Austrocken des Fundstücks unbedingt unterbunden werden.
Generell ist die Eignung von organischen Lösungsmitteln zur Entsalzung jedoch  dokumentiert.

Zu diesem (immer aktuellen) Thema noch einige Literatur-Hinweise.

Rinuy, A.; Schweizer, F.: Entsalzung von Eisenfunden mit alkalischer Sulfitlösung. -Arbeitsblätter f. Restauratoren  (1982) l, Gr. l, S. 160-174. Mainz.

Bleck, R.-D.: Ein neuer Vorschlag zur Entsalzung archäologischer Bodenfunde aus Eisen. - Neue  Museumskunde A9 (1976) 3, S. 220-224. Berlin.

Organ, R. M.: Washing of treated bronzes. - Museums Journal 55 (1955), S. 112-119. London. (Entsalzung von Bronzen)

Wihr, R.: Elektrolytische Metallentsalzung. - Arbeitsblätter f. Restauratoren 5.(1972) 2, Gr. l, S. 31-48. Mainz.

Höhn, E.G. : Versuche zur "elektrolytischen Entsalzung" von Eisenfunden. - Arbeitsblätter für Restauratoren j.3, Gruppe l (1980)-S. 149-159. Mainz.

RINUY, A.  Vergleichende Untersuchung zur Entsalzung von Eisenfunden, Arbeitsblätter für Restauratoren, Mainz 1979, Heft 1, Gruppe 1, S. 130 -140


Und speziell zur Entsalzung mit organischen Lösungsmitteln

K. Seidel:  Arbeitsblätter für Restauratoren  Heft 2, 1985 Gruppe 1 Eisen, Seite 210
Ankner, D.: Entsalzen von Eisenfunden mit organischen Lösungsmitteln. - Arbeitsblätter f. RestauratorenA (1986) l, Gr. l, S. 212. Mainz.


« Letzte Änderung: 19. März 2014, um 21:08:00 Uhr von (versteckt) »

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#12
19. März 2014, um 22:49:27 Uhr

@ c-4  danke für die viele Info und Buch Tips  Super

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