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  Stahlhelm rot nach entsalzen

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Avatar   Stahlhelm rot nach entsalzen  (Gelesen 3423 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
08. Januar 2018, um 21:17:31 Uhr

Hallo, habe diesen Helm ca. 2 Monate im Destillierten Wasser gehabt und das Wasser dabei 3 mal gewechselt. Jetzt ist er rot angelaufen. Der Helm liegt jetzt seit 2 Tagen in einem Eimer Wasser mit Spüli, aber das rot lässt sich trotzdem nicht wegspülen   Traurig

Habt Ihr einen Tipp wie ich das dort runter bekomme?


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02.jpg

« Letzte Änderung: 08. Januar 2018, um 21:18:45 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#1
08. Januar 2018, um 22:03:53 Uhr

Der Rost muss halt runter. Schau mal hier im Board Fundrestauration nach. Einen Stahlhelm würde ich persönlich
lysen.

G&GF


karuna  Winken

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(versteckt)
#2
08. Januar 2018, um 22:21:49 Uhr

Wenn der gelyst wird, sieht er aus wie ein sieb, denke ich. ich würde es nicht machen.

30 min in Oxalsäure, abspülen und dann neutralisieren mit Natronlauge. Dann packst du ihn wieder in destiliertes Wasser und gibst mal ne Kaffeetasse Natriumhydroxid dazu und da badet er nochmal 3 oder 4 Monate.
immer fleißig die Lauge wechseln und mit weicher Bürste bürsten. Mit etwas Glück kommt noch Farbe durch oder ein Abzeichen.

Grüße Winken

Hinzugefügt 08. Januar 2018, um 22:22:49 Uhr:

Und diesmal mit der Öffnung nach unten, aufpassen, dass keine Luft in der Kalotte steht Winken

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(versteckt)
#3
08. Januar 2018, um 22:24:53 Uhr

das wird schwierig, das war bestimmt ein Wasserfund?

Leicht abbürsten und dann mit Rostbinder arbeiten, vorher aber noch entsalzen.

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(versteckt)
#4
08. Januar 2018, um 22:30:25 Uhr

Glaub ich nicht, er hatte nur kein NaOH im Wasser und nichtlösliches Oxid ist ausgefallen und hat sich festgesetzt.

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
08. Januar 2018, um 23:04:39 Uhr

Oha, jetzt habe ich 3 verschiedene Vorschläge wie weiter verfahren werden könnte. Aber so soll es ja sein, ich freue mich über jeden Tipp Smiley
Also die Lyse schliesse ich erstmal aus. So ratikal wollte ich erst rangehen, wenn sonst nichts mehr geht. An oxal dachte ich auch schon, nur wollte ich erst das rot runter haben. Aber sowie das ausschaut wird das wohl nichts. Na mal schauen ob das Oxalbad das rot runter bekommt.

NaOH hatte ich tatsächlich nicht im Destilliertem Wasser. Habe ich auch noch nicht gehört,  dass man das dazu tun soll. Wäre der Helm mit dem NaOH nicht rot angelaufen?  Habe nämlich noch einen, bei dem ichh es dann besser machen möchte. 

@Raymond, es war ein Bodenfund.

Vielen dank an alle und Gruß

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#6
08. Januar 2018, um 23:34:32 Uhr

Rost hat ja die Eigenschaft, bei Sauerstoffzufuhr oder Wasser, selbst, durch diverse gebundene Salze die den Prozess in Gang bringen, Wasser und Hydroniumionen zu produzieren.
Ein Eisenobjekt im Wasser rostet also weiter, bzw. beginnt zu rosten. An der Luft, bei relativer Trockenheit, bildet Eisen übrigens eine schützende Oxidationsschicht aus, ähnlich, wie Aluminium und Zink, die das darunter befindliche Material vor Oxidation schützt. Kommt allerdings wieder Wasser ins Spiel, geht das Eisenoxid damit eine Verbindung ein und es entsteht Eisenhydroxyd-Oxid und die Korrosion setzt unter der Eisenoxidschicht ein usw. und so fort.
Wenn du also den Helm in H2O packst, entstehen Hydroniumionen und die Korrosion geht weiter. Dabei fallen die nichtwasserlöslichen Salze, als Produkt der Reaktion, aus. Das ist dieser Orange hartnäckige Rost.
Gibst du dem H20 einen Basebilder hinzu, hebst du den PH-Wert und die Bildung der Hydroniumionen wird durch die Hydroxydionen gehindert bzw. die neutralisiert und die Korrosion gestoppt.
Das Auslaugen der bzw. der Wascheffekt der Säurebildenden Salze wird dadurch nicht gehindert, nach Meinung einiger, sogar noch verstärkt. Du schlägst also 2 Fliegen mit einer Klappe.

Ich empfehle mal den Tread "Entsalzung" in der Fundreinigung und Restaurations-Sparte zu lesen, da ist alles Beschrieben, dass der nächste Helm auf anhieb klappt.

Die Oxalsäure löst dir das "Rote Zeug" ab und löst noch etwas darunterliegendes Oxid. Wenn noch viel Farbe zum Vorschein kommt, kannst du das Oxalbad auch wiederholen, bis sich kein Effekt mehr einstellt. dabei immer nur max. 30 min in der Säure lassen und dann wieder abbürsten und ggf. die Säure wechseln, wenn sich Eisenoxalat (gelbers Zeug) ab Boden des Behälters absetzt. Wenn das auf dem Helm ausfällt, hilft nur noch Lyse, also schön dabei bleiben.
Oxal am besten handwarm anwenden.

Danach in NaOH-Lauge neutralisieren und, wenn noch Rost auf dem Helm geblieben ist, wovon du ausgehen kannst, in neuer NaOH-Lauge(H20Dest) entsalzen. Zuvor noch die groben Rostpocken anschleifen oder brechen.

Ich bin gespannt, lass uns mal den Fortschritt sehen...

Grüße Winken

Da ist noch nix verloren, der wird noch schön, wirst du sehen.

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(versteckt)Themen Schreiber
#7
08. Januar 2018, um 23:41:36 Uhr

Starker Beitrag, vor soviel Fachwissen ziehe ich meinen Hut!

Dann werde ich mir erst einmal NaOH besorgen, mich nochmal belesen und dann das Oxalbad in Angriff nehmen. Tausend dank für deine Hilfe Smiley



« Letzte Änderung: 08. Januar 2018, um 23:43:50 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#8
08. Januar 2018, um 23:46:43 Uhr

Hol dir gleich einen 5kg Eimer, davon braucht man in der Regel immer einiges Zwinkernd

Viel Erfolg Super

Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
09. Januar 2018, um 18:49:46 Uhr

Möchte heute Abend das Oxalbad machen. Welches Mischverhältnis würdet ihr bei dem Helm empfehlen?

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#10
09. Januar 2018, um 19:07:23 Uhr

15% bis 20%, handwarm.

Winken

Hinzugefügt 09. Januar 2018, um 19:22:40 Uhr:

Und nicht oder nur gaaaanz vorsichtig über die Bereiche der Helmabzeichen bürsten, die können sich dabei lösen bzw. das was übrig ist, möglicherweise.
Ist ja ein früher M35, da dürften noch beide drauf sein.

« Letzte Änderung: 09. Januar 2018, um 19:22:40 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
09. Januar 2018, um 19:37:24 Uhr

20%? Also entweder ich habe einen ganz blöden denkfehler oder das ist übertrieben viel.

Bei 10 Litern Wasser (enspricht 10KG) müsste ich ja 2KG Oxalpulver reinkippen. Das kann doch nicht richtig sein oder?

Anders gefragt, wieviel Gramm oxal sollte ich bei 10 Litern Wasser nehmen Smiley ?

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(versteckt)
#12
09. Januar 2018, um 19:45:26 Uhr

Machen wir es einfach, bei 10 Liter nimmst du 450gr.

Grüße Winken

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#13
12. Januar 2018, um 19:56:46 Uhr

Und, wie sieht der Helm aus?

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(versteckt)Themen Schreiber
#14
16. Januar 2018, um 19:08:43 Uhr

Sry das ich mich jetzt erst melde, aber die letzten Tage war soviel zu tun, dass ich mich nicht dem Helm widmen konnte.

Ich habe ihn aber nun 1,5 Stunde im Oxalbad gehabt und ihn dabei alle 20 Minuten rausgenommen und abgebürstet.

Tolle Nachricht, die hässliche rote Verfärbung ist weg  Smiley

Es ist auch an einigen Stellen Farbe durchgekommen (siehe Fotos).

Dabei haben sich auch 2 Fragen ergeben.

1. Empfohlen wurde ja beim entsalzen, Naoh dem Destillierten Wasser hinzuzugeben. Nun habe ich mich, wie es mir empfohlen wurde, belesen und dabei auch gelesen, dass man Natronlauge (Naoh + Wasser) zum abbeitzen von Farbe verwendet. Das wäre ja bei einem Helm der noch Farbe besitzt absolut tötlich?! Daher stellt sich mir die Frage ob man Naoh nur bei farblosen Gegenstände zum Entsalzen hinzugeben sollte?

2. Wie verfahre ich mit dem Helm nun weiter? Es ist noch eine wirklich dicke Rostschicht drauf und ich bezweile irgendwie das Oxal die runter bekommt. Oder etwa doch?

Eventuell so belassen und nur gegen weitere Korrision schützen? Wenn ja wie?

Vielen Dank und Gruß


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