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 Was ist das für eine Magerung?

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Avatar  Was ist das für eine Magerung?  (Gelesen 2231 mal) 0
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Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
29. Juli 2018, um 15:46:10 Uhr

Hallo zusammen

Hab heute mal eine Scherbe mit einer für mich ungewöhnlichen Magerung. Schwarz und teilweise mehrere mm groß. Kann jemand sagen was für ein Material das ist?

Daniel


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magerung_was1.jpg
magerung_was2.jpg
magerung_was3.jpg
(versteckt)
#1
30. Juli 2018, um 11:42:58 Uhr

Diese art magerung köhnte sehr gut bronzezeit sein. Sieht mir auch aus wie bronzezeit.
Würde wunderbar sein. Applaus

Offline
(versteckt)
#2
31. Juli 2018, um 06:32:48 Uhr

Moin,

ich tendiere zu einer Basalt Magerung.

LG

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
01. August 2018, um 17:37:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von Levante
Moin,

ich tendiere zu einer Basalt Magerung.

LG

Danke Patrick. Da muss ich mich doch dierekt mal kundig machen, ob hier in der Gegend Basalt vorkommt.

Ist auf jedenfall, was meine Fundstelle angeht, sehr ungewöhnlich. Hoffe ja immer, das sich dann im Gesamtzusammenhang aus solchen speziellen Sachen später etwas ableiten kässt.

In diesem Sinne

Daniel

Offline
(versteckt)
#4
02. August 2018, um 05:18:49 Uhr

Guten Morgen,
  
 wenn du von einem Fundplatz oder aus einer Region genug Material vorliegenhast wirst du mit etwas Glück importiertes Material erkennen. Sowohl bei Keramik, Metallfunde oder steinzeitlichem Material. Bei mir ist es was die Keramik angeht die Keltische Drehscheibenware welche ich mittlerweile immer mal wieder finde. Diese wurde nach aktuellem Wissensstand bei uns nicht hergestellt.
  
 LG
  
 Patrick

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#5
02. August 2018, um 05:27:40 Uhr

Hallo

Das es sich um was importiertes handeln könnte, war auch direkt mein Gedanke. Einfach weil es ein so großer Unterschied zum üblichen ist.

Daniel

(versteckt)
#6
02. August 2018, um 13:14:56 Uhr

Geschrieben von Zitat von Levante
Bei mir ist es was die Keramik angeht die Keltische Drehscheibenware welche ich mittlerweile immer mal wieder finde. Diese wurde nach aktuellem Wissensstand bei uns nicht hergestellt.

Das ist nicht ganz richtig.
Wenn die Römer kamen die einheimische Menschen (Kelten) sind nicht "verschwunden" order so was.
Die Römer brachten Drehschebenware technieken die die Kelten auch lernten.
So am ende es wären die Kelten die Drehscheibenware producierte, aber archeologisch gesehen in Römerzeit.
 
Dir aktuelle Wissenstand nent es dan auch einheimische Keramik aus der Römerzeit. Und darum nennt man es einfach "Romisch" was solche sprachverwirrende Missverständnisse verursachen kann. Tatsächlich ist es aber richtig.
Ich kann es bestetigen weil ich habe hunderten von solchen einheimische Tonscherben registriert.

Aber kleines detail. Ich sehe noch keine drehspüren. Ich denke immer noch an bronzezeit.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#7
02. August 2018, um 18:50:34 Uhr

Geschrieben von Zitat von partyrabbit
Aber kleines detail. Ich sehe noch keine drehspüren. Ich denke immer noch an bronzezeit.

Das wäre auch durchaus möglich. Ich vermute ja eine der Siedlungen als bronzezeitlich, aus der Aunjetitzer Kultur. Da  würde das dann durchaus reinpassen.

Daniel

Offline
(versteckt)
#8
03. August 2018, um 07:28:36 Uhr

Geschrieben von Zitat von partyrabbit
Das ist nicht ganz richtig.
Wenn die Römer kamen die einheimische Menschen (Kelten) sind nicht "verschwunden" order so was.
Die Römer brachten Drehschebenware technieken die die Kelten auch lernten.
So am ende es wären die Kelten die Drehscheibenware producierte, aber archeologisch gesehen in Römerzeit.
 
Dir aktuelle Wissenstand nent es dan auch einheimische Keramik aus der Römerzeit. Und darum nennt man es einfach "Romisch" was solche sprachverwirrende Missverständnisse verursachen kann. Tatsächlich ist es aber richtig.
Ich kann es bestetigen weil ich habe hunderten von solchen einheimische Tonscherben registriert.

Aber kleines detail. Ich sehe noch keine drehspüren. Ich denke immer noch an bronzezeit.


 
In deiner Region durchaus zutreffend. Aber die Welt hörte weder damals noch heute am Rhein oder am Limes auf.

Bei mir hier in Nord-Hessen (und andern Orts) jedoch nicht. Die einheimische Keramik ist in der Regel handgeformt (selten auch vorgedreht). Drehscheibenware findet sich äußerst selten. Keramische römische Importe gibt es nur äußerst selten. Diese setzen aber auch erst im ersten Jahrhundert nach Chr. ein. Mit viel Glück findet man dann mal ein winziges T.S. Fragment, dann meist auf einem Gräberfeld. Hierzu gibt es z.B. im Thüringer Becken auch Abweichungen.

In keltischer Zeit gibt es im Bereich größerer Siedlung mit Handelsbeziehungen schon früh einen Technologie sowie Waren Transfer. Daher gibt es dann auch schon ca. 200 vor Chr. im keltischen Drehscheibenware (keltischer Herstellung).

Hier sind wir aber keineswegs in Römischer Zeit im eigentlichen Sinne. Bei uns wird die Römerzeit mit der RKZ (römischen Kaiserzeit) angesprochen. Aber nicht ganz Europa war von den Römern okkupiert. Auch der Handel von Römischer Keramik war nicht überall verbreitet. In den meisten Bereichen des freien Germaniens hat sich die Drehscheibenware (germanische Keramik auf der Drehscheibe hergestellt) selbst in spätrömischer Zeit, nicht durchgesetzt bzw. ist diese recht selten anzutreffen. Von Römischer Drehscheibenware braucht man erst gar nicht zu sprechen. Die Germanen waren eher an römischen Bronze und Glas Produkten (Luxusprodukten) interessiert, wie die Funde aus den germanischen Gräberfeldern der RKZ zeigen. Hier finden sich auch gelegentlich römische Feinkeramiken, jedoch eher selten.



Zum Verständnis:

Kelten vor Chr. (Eisenzeit) / Germanen... nach Chr. (RKZ ca. 27 v. Chr. bis 395) [Grob vereinfacht dargestellt]


Somit ist deine Aussage nicht ganz richtig.  

« Letzte Änderung: 03. August 2018, um 07:45:19 Uhr von (versteckt) »

(versteckt)
#9
05. August 2018, um 12:30:42 Uhr

Geschrieben von Zitat von Levante

In deiner Region durchaus zutreffend. Aber die Welt hörte weder damals noch heute am Rhein oder am Limes auf.

Bei mir hier in Nord-Hessen (und andern Orts) jedoch nicht.

Stimmt. Aber dan noch haben die menschen hinten den Limes den trick auch gelernt von die Römer. Die Limes war kein undurchdringliche definitive Grenze. Es ist bekannt, dass die Römer und das einheimisches Volk in die Römerzeit einfach mit Völkern jenseits des Limes gehandelt haben. Die welt ging weiter, auch für die Römer.

Vor die Römer hier kamen kannte man das drehen nicht. Die Römer brachten uns das drehen. Genau wie Hühner.
So archeologisch ist das IN die Römische zeit, mit dank zu die Römer die es uns brachten.

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#10
09. September 2018, um 16:35:50 Uhr

Kurzes Update (zur ersten hier gezeigten Scherbe). Auch auf dem Amt wollte man sich nicht festlegen was für eine Magerung das ist. Die Schwarze Magerung hielt man, auch wegen der Größe, für sehr ungewöhnlich. Es wurde auch bestätigt, das hier in der Region kein Basalt vorkommt. Sollte es also Basalt sein, ist es importiert. Inzwischen hab ich auch einige weitere Scherben dieser Art gefunden.

Daniel

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