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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Blankwaffen > Thema:

 Kurzschwert? Langdolch? Büchsenöffner? :-)

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Avatar  Kurzschwert? Langdolch? Büchsenöffner? :-)  (Gelesen 4008 mal) 0
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#15
16. Juli 2014, um 09:49:11 Uhr

Da gibst übrigens dutzende Meinungen, die Restauratoren in den Museen handhaben das alle unterschiedlich.

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#16
17. Juli 2014, um 22:08:51 Uhr

Hi,

erst einmal Glückwunsch zum klasse Fund!   Super

Zur Entsalzung:
Die Faustregel "1 Monat pro Jahrhundert" ist schon eine gute grobe Richtlinie. Allerdings sollte man auch die Bedingungen am Fundort berücksichtigen. Ein Hufeisen von einem überdüngten Acker im Flachland braucht natürlich länger als ein vergleichbares Hufeisen aus bestem Kalk-Waldboden im Bergland. Auch das Volumen des Fundes beeinflusst die Dauer der Entsalzung.

Ich hab allerdings das Gefühl, dass manchmal weniger mehr ist, gerade bei fragilen Eisenstücken wie Messern o.ä.
Wenn du das Aqua dest. mit NaOH auf einen günstigen pH-Wert einstellst (ca 13), dann wird das Weiterrosten bestmöglichst verlangsamt - aber eben nicht komplett gestoppt (zumal wir Laien gar nicht die technischen Möglichkeiten eines Profis haben) . Bei einer mächtigen Kanonenkugel macht das kleine bisschen Materialverlust den Bock nicht fett, bei ner dünnen Klinge kann es hingegen schon zu viel sein. Deswegen meine ich, dass eine kürzere Entsalzungsdauer mit wirklich regelmäßigem Wasserwechsel (ca. alle 1 - 2 Wochen) einer langen (in deinem Fall mehr als einjährigen) vorzuziehen ist.

Außer dieser Natronlaugen-Entsalzung kann man übrigens auch in Aceton entsalzen (gilt auch für Bronzeteile). Bei so nem großen Teil wie deinem würde das allerdings arg ins Geld gehen - dann lieber gleich nen Profi ranlassen!  Super


 Winken



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#17
17. Juli 2014, um 22:27:55 Uhr

Azeton ist zur Entsalzung weniger geeignet!
mfg

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#18
18. Juli 2014, um 00:12:10 Uhr

Geschrieben von Zitat von PeterSalier
Azeton ist zur Entsalzung weniger geeignet!
mfg

Warum?

Aceton hat eine sehr hohe Lösefähigkeit für die Eisenchlorid-Salze und entwässert das Objekt zusätzlich.


 Winken


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#19
18. Juli 2014, um 07:00:20 Uhr

Aceton als gängiges Lösungs- und Extraktionsmittel für Harze, Fette und Öle, Kolophonium, Celluloseacetat sowie als Nagellackentferner und Plastikkleber[ eingesetzt. Des Weiteren wird es zum Entfernen von durch Bauschaum entstandenen Verunreinigungen zum Beispiel der Reinigung von PU-Schaum-Pistolen eingesetzt. Es löst ein Vielfaches seines Volumens an Ethin (Acetylen).

ph-Werte der Waschflüssigkeiten zwischen 12 und 13,5 ermöglichen die Auflösung aller in der Kruste vorhandener Chloride. Zusätzliches erhitzen der Waschflüssigkeit steigert die Auflösungsgeschwindigkeit. Als weniger geeignet erwiesen sich Aceton, Methanol und andere Wasserfreien Lösungsmittel zur Auflösung und Extraktion der Chloride aus verrostetem Eisen
Turgoose, S.: Post-excavation changes on iron antiquities.  - Studies in Conservation 27 (1982) 3, S. 97-101. London
mfg

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#20
18. Juli 2014, um 10:35:54 Uhr

Ich lege das Eisenfundstück in etwa 8 -10 l. Natriumhydroxydlösung ein, mit einem PH wert von ca.12. Es wird mit einer Aquarienheizung auf 40 Grad beheizt und mittels Eheim Aquarienpumpe umgewälzt. Auswechseln der Lösung etwa alle 2-3 Wochen, außer destilliertem Wasser kann man auch durch Küchentücher gefiltertes Regenwasser nehmen. Nach ca. 3 Monaten wird bei mir das Fundstück für mehrere Wochen in dest. Wasser eingelegt, oder Regenwasser, das etwa 1x die Woche gewechselt wird.
Danach Objekt ca.20 min. im Bachofen bei 220 Grad trocknen. Dann, nach Abkühlung, ggfs. mechanisch bearbeiten/glätten. Nun abblasen und mit Tannin und Paraffin konservieren.

Gruß, Micha

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#21
18. Juli 2014, um 11:38:11 Uhr

toller Fund Super Applaus, laß dir Zeit bei der Restaurierung.



gruß,                             Copper

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