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 Byzantinisches Gold in der Uckermark

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Avatar  Byzantinisches Gold in der Uckermark  (Gelesen 8003 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
08. Januar 2012, um 20:27:46 Uhr

Byzantinisches Gold in der Uckermark
 
In Brandenburg haben Archäologen Goldmünzen aus der Völkerwanderungszeit gefunden.

Es handelt sich um acht sogenannte Solidi, z.T. Prägungen aus Konstantinopel und Rom, aber auch von germanischen Königen. Sie sind vermutlich im sechsten Jahrhundert vergraben worden - zu einer Zeit in der die Uckermark weitgehend unbesiedelt war und als Thüringen zur fränkischen Provinz wurde.

Acht goldene Münzen – jede etwa 4,4 g schwer – versetzen Brandenburgs Archäologen und Numismatiker derzeit in wahre Begeisterung.

Die sogenannten Solidi aus der Völkerwanderungszeit – dem 6. Jh. – fanden sich im November 2011 verstreut in den Tiefen eines Ackers bei Biesenbrow in der Uckermark. Sie stammen ursprünglich aus Konstantinopel und Rom, teilweise sind es auch Prägungen der germanischen Könige aus dem 5. und 6. Jh. Die Münzen zeigen auf der Vorderseite die Herrscher mit Namen und Titel, auf der Rückseite eine Viktoria-Figur mit Kreuz, einen Triumphspruch und die Münzstätte.

Das Gold muss um das Jahr 550 in nahezu menschenleerer Wildnis in den Boden gelangt sein. Bisher gibt es nämlich keinerlei Funde, die auf eine Besiedlung dieser Gegend zu jener Zeit hindeuten würden: die Germanen waren bereits nach Süden und Westen abgewandert, die Slawen noch nicht angekommen.

Der Fund ist das spektakuläre Resultat eines Forschungsprojektes, das sich geradezu detektivisch auf die Suche nach einem seit dem 19. Jh. durch die Fachwelt geisternden byzantinischen Goldschatz begeben hatte. Zwischen 1840 und 1885 waren immer wieder einzelne Solidi aufgetaucht und – bis auf vier vom Berliner Münzkabinett
und vom Märkischen Museum angekaufte Exemplare – wieder verschwunden. Nach Ermittlungen eines Schulmeisters noch im 19. Jh. sollten es Stücke eines mindestens 200 Münzen umfassenden, »bei der Hintermühle« nahe Biesenbrow versteckten Schatzes gewesen sein. Erst das engagierte Zusammentragen aller Details aus Akten und Karten, zuletzt der Einsatz von Metallsonden, führten schließlich zu den Münzen.

Die Münze mit der Darstellung des Franken- und Merowingerkönigs Theudebert (533–548) eröffnet einen interessanten Blick auf den geschichtlichen Hintergrund des Verbergens am abgelegenen Ort. Im späten 5. Jh. hatte sich in Thüringen eine bedeutende germanische Herrschaft gebildet, deren Macht und Einfluss weit in den heutigen nordostdeutschen Raum reichten. Die Thüringer gerieten jedoch zunehmend in Konkurrenz mit dem Frankenreich der Merowinger, die in jener Zeit von Gallien aus nach West- und Mitteleuropa expandierten. 531 verloren die Thüringer die entscheidende Schlacht an der Unstrut. Ihr König, Herminafried, floh. 534 ließ er sich durch Versprechungen ins Frankenreich locken. Im Gespräch mit Theudebert, der uns auf der Münze begegnet, stürzte man ihn in Zülpich im Rheinland hinterrücks von den Burgmauern in den Tod. Thüringen wurde zur fränkischen Provinz, politische Unruhen und militärische Konflikte hielten aber noch Jahrzehnte an. In diesen Wirren, so kann man vermuten, dürfte der Schatz vergraben worden sein.



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#1
14. Januar 2012, um 16:20:12 Uhr

Geschrieben von Zitat von historyman
Byzantinisches Gold in der Uckermark
 
In Brandenburg haben Archäologen Goldmünzen aus der Völkerwanderungszeit gefunden.

. – fanden sich im November 2011 verstreut in den Tiefen eines Ackers bei Biesenbrow in der Uckermark.

Der Fund ist das spektakuläre Resultat eines Forschungsprojektes, das sich geradezu detektivisch auf die Suche nach einem seit dem 19. Jh. durch die Fachwelt geisternden byzantinischen Goldschatz begeben hatte.



Hört, hört,

verm. haben sie einfach nur Das Schatzsucher Magazin (die Seiten 78 und 79 in der DSM 7) gelesen, da haben wir nämlich über die byzantinischen Münzfunde bei Biesenbrow berichtet, das war 2007.

Viele Grüße

Walter

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#2
14. Januar 2012, um 17:56:56 Uhr

Sehr interessante Geschichte Schockiert
mfg schwingi

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#3
14. Januar 2012, um 18:59:30 Uhr

Nicht Archäologen sondern eine Sondengänger Gruppe fand diese Münzen nach gezielter Suche!

An den großen Fund hat Manfred Guthke zunächst gar nicht geglaubt. Was er da im vorigen November aus einem Kartoffelacker nahe Biesenbrow in der Uckermark ausgebuddelt hatte, erzählt der pensionierte Lehrer und Hobby-Schatzsucher aus Berlin, habe er anfangs für Goldfolie gehalten, „von so einem Schoko-Taler für Kinder“. Erst nachdem Guthke den Lehm abgerieben hatte, zeigte sich: Es handelt sich um eine Goldmünze, vollständig erhalten und überaus fein geprägt mit Bildern und lateinischen Worten.

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http://www.berliner-zeitung.de/brandenburg/spektakulaerer-goldfund-wie-ein-krimi-aus-dem-mittelalter,10809312,11393610.html




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#4
14. Januar 2012, um 19:24:18 Uhr

Sehr interessant! Danke für den Link.

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
14. Januar 2012, um 21:31:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von cartouche
Nicht Archäologen sondern eine Sondengänger Gruppe fand diese Münzen nach gezielter Suche!

An den großen Fund hat Manfred Guthke zunächst gar nicht geglaubt. Was er da im vorigen November aus einem Kartoffelacker nahe Biesenbrow in der Uckermark ausgebuddelt hatte, erzählt der pensionierte Lehrer und Hobby-Schatzsucher aus Berlin, habe er anfangs für Goldfolie gehalten, „von so einem Schoko-Taler für Kinder“. Erst nachdem Guthke den Lehm abgerieben hatte, zeigte sich: Es handelt sich um eine Goldmünze, vollständig erhalten und überaus fein geprägt mit Bildern und lateinischen Worten.

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Danke für den Hinweis!
Wude in "meiner" Quelle nicht so dargestellt!

MfG historyman

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#6
15. Januar 2012, um 16:27:51 Uhr

Danke Michael,

toll ist auch der Bericht in der BILD vom 6. Januar, danach haben Archäologen ein Ackerstück von 400 x 600 Meter = 240.000 Quadratmeter mit dem Spaten umgegraben um die 8 Münzen zu entdecken und Sondengänger brauchten erst gar nicht hinzufahren, weil restlos alle Münzen geborgen worden seien.

Ich wundere mich immer wieder mit welcher Dreistigkeit Archäologen ihre Brötchengeber anlügen.

Viele Grüße

Walter

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#7
15. Januar 2012, um 17:56:11 Uhr

Geschrieben von Zitat von cartouche
Nicht Archäologen sondern eine Sondengänger Gruppe fand diese Münzen nach gezielter Suche!

Hahaha, das ist ja wieder wunderbar !  Smiley
Das hatte ich mir auch gleich im dunkeln und heimlich gedacht, als von dieser Storry zu lesen war..
Es ist einfach schwer vorstellbar, das es in Dt. anders herum sein soll.

DAff

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#8
15. Januar 2012, um 18:08:33 Uhr

Geschrieben von Zitat von Walter Franke
Danke Michael,

toll ist auch der Bericht in der BILD vom 6. Januar, danach haben Archäologen ein Ackerstück von 400 x 600 Meter = 240.000 Quadratmeter mit dem Spaten umgegraben um die 8 Münzen zu entdecken und Sondengänger brauchten erst gar nicht hinzufahren, weil restlos alle Münzen geborgen worden seien.

Ich wundere mich immer wieder mit welcher Dreistigkeit Archäologen ihre Brötchengeber anlügen.

Viele Grüße

Walter

Du glaubst der Bildzeitung  Schockiert Grinsend

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#9
16. Januar 2012, um 12:25:04 Uhr

Geschrieben von Zitat von insurgent
Du glaubst der Bildzeitung  Schockiert Grinsend

Moin,

ja, der Archäologe Biermann wurde wörtlich zitiert und so einen Blödsinn kann sich auch ein Bildzeitungsreporter kaum selbst ausdenken.

Ich gehe daher davon aus, dass die Information mit den 240.000 umgegrabenen Quadratmetern eine Information ist, die der Reporter von Herrn Biermann erhalten hat.

Viele Grüße

Walter

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#10
16. Januar 2012, um 12:39:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Walter Franke
Moin,

ja, der Archäologe Biermann wurde wörtlich zitiert und so einen Blödsinn kann sich auch ein Bildzeitungsreporter kaum selbst ausdenken.

Ich gehe daher davon aus, dass die Information mit den 240.000 umgegrabenen Quadratmetern eine Information ist, die der Reporter von Herrn Biermann erhalten hat.

Viele Grüße

Walter

Sorry, aber auch bei persöhnlichen Zitaten in der Zeitung ist es schwierig zu erkennen ob sie so stimmen oder aus dem Zusammenhang gerissen sind.

Und die 400m x 600 m werden sicher nicht die Archäologen mit der Hand Stück für Stück umgegraben haben sondern mit Hilfe von Bodendenkmalpflegern mit der Sonde prospektiert haben.

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#11
17. Januar 2012, um 07:37:14 Uhr

Geschrieben von Zitat von insurgent
Sorry, aber auch bei persöhnlichen Zitaten in der Zeitung ist es schwierig zu erkennen ob sie so stimmen oder aus dem Zusammenhang gerissen sind.

Und die 400m x 600 m werden sicher nicht die Archäologen mit der Hand Stück für Stück umgegraben haben sondern mit Hilfe von Bodendenkmalpflegern mit der Sonde prospektiert haben.

Moin,

was sie haben und werden ist mir schon klar, es geht hier nur darum was tatsächlich geschrieben wurde; und es wurde geschrieben >umgegraben<. 400 x 600  Meter umgegraben nach 8 winzigen Goldmünzlein.

Umgraben bedeutet in unserem Sprachgebrauch per Hand und mit einem Gärtnerspaten.

Witzig finde ich auch die Kombination von Wertangabe für eine einzige Münze - 57.000 Euro - und dem Hinweis, dass Goldsucher keine Chance hätten noch weitere Münzen zu entdecken, weil die Archäologen schon alle gefunden haben. Es darf hier schallend gelacht werden.  Grinsend Grinsend Grinsend

Viele Grüße

Walter

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#12
17. Januar 2012, um 10:26:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Walter Franke
und dem Hinweis, dass Goldsucher keine Chance hätten noch weitere Münzen zu entdecken, weil die Archäologen schon alle gefunden haben. Es darf hier schallend gelacht werden.  Grinsend Grinsend Grinsend



Ja  Smiley
Da musste ich gleich an die Aussage hier im Video denken und habe es mal raus gesucht. Beim Thema Schatzfund der Sachsen.
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Registrieren oder Einlogen
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1539210/Jaeger-der-verlorenen-Schaetze?bc=sen;sst:1209114;sst1:1209114#/beitrag/video/1539210/Jaeger-der-verlorenen-Schaetze


 Grinsend

DAff

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#13
17. Oktober 2012, um 00:41:56 Uhr

Das Gold muss um das Jahr 550 in nahezu menschenleerer Wildnis in den Boden gelangt sein. Bisher gibt es nämlich keinerlei Funde, die auf eine Besiedlung dieser Gegend zu jener Zeit hindeuten würden:


 die Germanen waren bereits nach Süden und Westen abgewandert, die Slawen noch nicht angekommen.



Schallend gelacht.  Applaus  Applaus  Applaus

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