...ich möchte das Teil nicht schlecht reden, aber schönes Stück und Top Zustand ist anders. Einige Teile sind halt nicht stimmig, z.B.
die Hinterschirmschiene. Vom Kreuzblatt halb verdeckt der Lüftungsschlitz, wenn der vorhanden ist, dann fehlt der Lüftungsschieber.
Es gab auch Hinterschirmschienen ohne Lüftungsschlitz, aber hier ist einer vorhanden. Das heisst, die Schiene ist in der Grösse nicht
passend zur Helmglocke ! Eine Sternschraube ist grau, wohl in Feldgrauer Ausführung. Normal sind die in der Friedensausführung
immer in Messing Vergoldet oder wie es hier sein muss, versilbert. Der Perlring am Spitzenhals ist auch ergänzt und nicht versilbert.
Das ist ein zugefügter Rohling aus Kupfer. So gründlich lässt sich eine Versilberung auf dem Teil nicht wegputzen und deshalb nicht
Original. Das Helmemblem könnte sogar eine Kopie sein, müsste ich aber im Original sehen. Die Embleme sind in der Regel frostig
versilbert mit polierten Kanten, entweder komplett verputzt oder doch eine Kopie. Die Restversilberung der Schuppenkette ebenfalls
verputzt. Die Helmglocke komplett von der originalen Lacklederschicht abgeschliffen. Vollkommende Katastrophe !! Logisch, das Lack-
leder bei falscher Lagerung z.B. auf dem Dachboden sehr starken Temparaturschwankungen ausgesetzt ist und rissig wird. Der Helm
ist über 100 Jahre alt und nie mit Lederpflegemittel behandelt worden, das Leder trocknet aus, der Lack wird rissig.
Das ist aber bei unberührten Helmfunden nur eine kleine Wertminderung und eigentlich der Normalzustand, mehr oder weniger.
Schlimmer wird es wenn durch die Austrocknung des Leders die Helmglocke einsinkt und teilweise ihre ursprüngliche Form verliert.
Am vorderen Kreuzblatt ist das hier auch schon erkennbar. Das Innenfutter ist auch nicht mehr in gutem Zustand. Wirklich interessant
wird es erst, wenn man das Innenleder mit dem Futter mal nach aussen stülpt. Dann sollten keine Doppellöcher zu sehen sein, die grosse
Aluscheibe zur Unterlage des Kreuzblattes sollte vorhanden sein und die richtigen Vierkantschrauben aus Messing. Natürlich nicht metrisch.
Jeder soll den Zustand so sehen wie er es unbedingt sehen möchte, aber in der Gesamtheit des Zustandes für mich "Katastrophal" versaut.
Vielleicht bin ich zu pingelig bei meiner Zustandsanforderung, ich hatte meine ersten Helme bereits 1968 gekauft und dann fast 30 Jahre
gesammelt, komplett über 80 Stück. Nur Zustand bis 2- ! 1968- 1970 war der durchschnittliche Preis ca. 80 - 120 DM je nach Seltenheit
und Zustand.
Im übrigen kommen verschiedene, insgesamt 5 Regt. Infrage die dieses Helmmodell getragen haben.
1. schwere Reiter - Regt. "Prinz Karl v. Bayern, Garnison München I.AK
2. Chevauxlegers-Regt. "Taxis" Garnison Regensburg III. AK
4. dto. "König" Garnison Augsburg I. AK
6. dto. "Prinz Albert von Preussen" Garnison Bayreuth III. AK
8. dto. kein Regt.-Inhaber Bez. Garnison Dillingen I.AK
Grüsse