...hier noch eine Story zu Fundmunition im allgemeinen.
Das ist eine wahrheitsgemässe Wiedergabe aus der Familie, Orte und Namen werden natürlich nicht genannt.
Der Schwiegervater meines Schwagers und ehemaliger Feuerwerker bei der Wehrmacht wurde bei Gründung
der BW als Feldwebel übernommen. Die Dienstzeit beim Bund war dann aber nach wenigen Jahren wegen
übermässigem Alkoholgenuss im Dienst beendet worden. Danach die Beschäftigung beim KMRD ca. Mitte der
60 iger Jahre. Der gute Mann war eben auch Berufsbedingt ein fanatischer Munitionssammler, im Keller seiner DH
standen 4 Gitterpaletten Randvoll mit Granaten aller Kaliber von der Kanonenkugel bis Neuzeit alles dabei.
Alle Teile natürlich restlos von Sprengmitteln befreit und daher ungefährliche Sammlerobjekte. Leider war das
ganze Sammelsurium nicht katalogisiert und fotografiert bzw. in irgend einer Weise Sammlungstechnisch
geordnet. Die Pflege der Objekte war tendenziell ebenfalls untergeordnet.
Die Ehefrau und Tochter dieses Fanatikers standen jedesmal vor einem Nervenzusammenbruch wenn ein neues
noch nicht entschärftes Objekt am Abend auf dem Küchentisch zur Entschärfung bereitlag.
Während diese aus seiner Sicht ungefährlichen Arbeit, waren die wichtigsten Helferlein ein Kasten lecker Bier
und zwei Schachteln Zigaretten und eine Werzeugkiste. Gröbere Arbeiten wurden am grossen Kellerschraubstock
erledigt. Der Granaten-Exorzist, so haben wir ihn immer genannt, ist dann Jahre später an Demenz verstorben
nachdem sich das Resthirn im Alkohol aufgelöst hat. Mein Schwager hat dann die Gitterpaletten von seinen
früheren Kollegen vom KMRD abholen lassen. Schade eigentlich um die Sammlung, andererseits aber ....
ich hätte es auch gern übernommen.
Grüsse