Ich habe mal mit dem von Baldur genannten Dr. Ilisch Kontakt aufgenommen und folgende Information bekommen:
„Marken sind eben keine Münzen und keinen Zahlungsmittel. Sie sind Nachweise für geleistete Zahlungen in einem jeweils konkreten Geschäftsverkehr. Sie müssen sich das so vorstellen: (konstruiertes Beispiel) die Stadt Warburg verlangt für die Passage über eine Brücke eine Gebühr, die im Rathaus bezahlt wird. Dafür bekommt man eine Marke, die beim Passieren der Brücke wieder abgegeben wird. Ähnlich gab es im 20. und 21.?) Jh.z.B. Getränkemarken in Diskotheken u.ä. Einichtungen. Die hergestellte Stückzahl ist klein, da die Teile ja immer wieder zurückkommen. Die Verwendungdszwecke können vielfältig sein.
Im 18.Jahrhundert hat man solche Marken meist aus Papier gedruckt, vorher meist geprägt und in Westfalen oft in Blei, das als Rohstoff billig und leicht zu beprägen ist. Das kann ein örtlicher Schmied. Das von Ihnen gefundene Teil würde ich gefühlsmäßig wegen der römischen Zahl in das 17.Jahrhundert legen.
Näheres könnte eventuell in den Stadtrechnungen aus Warbug zu finden sein, aber das lässt sich nur vor Ort untersuchen.“
Mein nächster Schritt bedeutet also, mit dem Archivar Kontakt aufzunehmen, sobald ich die Marke zurückbekomme und zu ergründen, welche Leistung damit früher bezahlt wurde. Das ist schon recht spannend und womöglich auch lokalhistorisch interessant