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 >  Fundforen > Unbekannte Funde - UFOs (Moderator: MichaelP) > Thema:

 seltsamer Haken?

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Avatar  seltsamer Haken?  (Gelesen 1280 mal) 0
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(versteckt)
#15
01. September 2021, um 07:27:33 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nucki
...Bin gespannt, was der Landesarchäologe dazu sagt, ich habe ihm die Fotos geschickt.
Also da bin ich auch gespannt, halt uns bitte auf dem laufenden.

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(versteckt)Themen Schreiber
#16
01. September 2021, um 18:09:54 Uhr

Also, hier der Stand der Forschung: die Fachwelt ist sich uneinig.
Habe heute morgen zunächst mit dem Fachreferent für die Slawenzeit am brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege gesprochen. Seine Meinung: Nicht slawisch, eher römische Kaiserzeit. Reicht daher die Angelegenheit weiter an die zuständige Kollegin:
Die Fachreferentin röm. Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit schrieb mir daraufhin: „Ein schöner, kleiner Haken! Leider fällt mir dazu nicht wirklich etwas Brauchbares ein, weder zur Machart des Stücks noch zur Verwendung. Es ist definitiv weder vorrömisch, noch römisch oder römisch-kaiserzeitlich. Es gibt hochmittelalterliche Harnisch-Haken in etwa gleicher Größe, die ganz selten in Form einer Echse oder Schlange gestaltet sind. Insgesamt sehen die aber anders aus. Und mit neuzeitlichem Fundmaterial - dahin würde ich den Haken am ehesten stecken - kenne ich mich überhaupt nicht aus. Es tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann. Haben Sie das gute Stück dem Kollegen in Stralsund mal gezeigt?“
Daraufhin rief ich besagten Kollegen (Herr Schirren, die MVP'ler unter uns werden ihn kennen) in Stralsund an. Er war sehr erfreut über den Fund. Seine Meinung: es handelt sich dabei um einen Teil einer aufgenieteten Kastenschließe, früh- bis hoch mittelalterlich, circa 1000 bis 1100 n. Chr.  Nicht slawisch, nicht skandinavisch, sondern westeuropäisch. Sehr ungewöhnliche Form; er kennt etwas Ähnliches, aber ohne diesen romanischen Drachenkopf mit seinen typischen Öhrchen. Gegossene Bronze, mit Feile und Nadel nachbearbeitet, überdurchschnittliche handwerkliche Qualität. Er freut sich auf meine Einsendung, der Fund wird dann im Jahrbuch abgebildet.
Andi68 war da schon ziemlich nahe dran mit seiner Vermutung "Zierelement von einem Möbel"...

Danke an alle für's Miträtseln! Ihr seid super!

Allzeit gut Fund,
Nucki N.

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(versteckt)
#17
02. September 2021, um 07:33:00 Uhr

Bei manchen Funden ist die Bestimmung schwierig, da muss dann der Papst entscheiden
ob es sich um einen Hühnerknochen, oder den Finger vom Heiligen handelt.

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#18
02. September 2021, um 08:17:15 Uhr

...und mit dieser quasi-goettlichen Entscheidung kann man dann Geld verdienen. Smiley
Das macht urbi et orbi ein bisschen schoener, wobei  die Anzahl der aktuellen Heiligen multipliziert mit der Anzahl der Fingerknochen nicht unendlich ist. Weise

« Letzte Änderung: 02. September 2021, um 08:18:59 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#19
02. September 2021, um 11:26:48 Uhr

Vom Landesarchäologen Dr. Schirren kam heute noch ein Nachtrag:
"Ich habe mich gestern noch etwas intensiver mit dem Stück beschäftigt und halte inzwischen auch die Zugehörigkeit zu einem romanischen Leuchter oder Kreuzfuß aus vergoldeter Bronze für möglich. Die etwas abstrakte (oder genauer gesagt: vereinfachte) Form spricht allerdings eher für eine Massenproduktion, wie sie nicht untypisch ist für die Zeit der Christianierung Mecklenburgs. Denn plötzlich galt es eine Vielzahl von Kirchen mit dem gottesdienstlich notwendigen Inventar auszustatten, welches in städtischen oder klösterlichen Werkstätten hergestellt wurde. Ich freue mich aber schon das Stück in Händen halten zu können und dann ggf. mehr zu erkennen."

@Aurelia und Egge: Vielleicht stammt das Ding ja von einem Reliquienschrein? Amen

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(versteckt)
#20
02. September 2021, um 11:47:55 Uhr

Hi.

Ich würde das als Zierbeschlag einordnen. 
Eine Fibel ist das definitiv nicht.

Gruß CR

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