[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Anfängerfragen (Moderator: Raymond) > Thema:

 Frage an die 18. Jhd. Schlachtfeldsondler... bzgl. Musketenkugeln

Gehe zu:  
Avatar  Frage an die 18. Jhd. Schlachtfeldsondler... bzgl. Musketenkugeln  (Gelesen 2393 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten: 1    Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
25. Januar 2016, um 14:12:42 Uhr

... besonders Rizzo, Drusus, Wühler ....

Man liest ja immer viel aber sobald man ein Bild sieht wirds auf einmal doch klarer. So ging es mir am Sonntag.
Da mir das Wetter zu schlecht war (ja Alfred ich weiss dass Du draußen warst  Narr ) hab ich das was ich immer mache wenn ich nicht raus kann getan, nämlich durch meine Bibliothek gesondelt.
Jetzt war mir das Prinzip der Papierpatrone nicht fremd und es scheint ja auch keine seltene Munition gewesen zu sein wenn man bedenkt dass man am Gebiss eines Skeletts aufgrund der Abnutzung der Zähne beim aufbeissen feststellen kann ob es ein Schütze war oder nicht.

Ich kannte bisher die Papierpatrone für das Dreysesystem wo die Musketenkugel als Ganzes mit ins Papier gewickelt wurde.

Aber es gibt auch einen anderen Typ, wohl englisch bei dem die Musketenkugel am Gußzapfen gewickelt wurde.
Ich habe mal eine Kugel von mir mit auf das Foto gelegt.

http://fs5.directupload.net/images/160125/xlo57kdj.jpg
 Frage an die 18. Jhd. Schlachtfeldsondler... bzgl. Musketenkugeln


Wie oft kommen denn Kugeln mit Gußzapfen vor die zusammen mit einer Papierpatrone verwendet wurden? Ich ging immer davon aus dass die Gusszapfen in der Eifer des Gefechtes dranblieben oder einfach nicht weggezwickt wurden.
http://fs5.directupload.net/images/160125/xlo57kdj.jpg


Offline
(versteckt)
#1
25. Januar 2016, um 15:24:46 Uhr

Servus Kini

Bei den bestimmt über 3000 Kugeln die ich bisher fand ist keine einzige mit Gußzapfen dabei.
Rizzo und Günter werden wohl gleiches berichten.
Wir reden hier aber von Schlachtfeldern Anfang 19. Jh.
Die von dir gezeigte "Bess" wurde Mitte des 18. Jh. entwickelt. Gut möglich das zu der Zeit Kugeln mit Zapfen eingebunden wurden.
So recht will ich das aber nicht glauben.
Die Abnutzung der Zähne kam aber nicht vom Aufbeißen der Patrone sondern eher von der Ernährung. Das Mehl konnte nicht so rein wie heute gemahlen werden darum war viel
Abrieb vom Mühlstein dabei welches wie Schmirgel beim Kauen wirkt.
Um dem Militärdienst zu entgehen brachen sich übrigens viele die Schneidezähne aus. Aua  Platt

Offline
(versteckt)
#2
25. Januar 2016, um 15:34:25 Uhr

Also ich habe welche mit Gusszapfen...

Gruß SpAß'13

Offline
(versteckt)
#3
25. Januar 2016, um 15:37:37 Uhr

Geschrieben von Zitat von Wühler

Bei den bestimmt über 3000 Kugeln die ich bisher fand ist keine einzige mit Gußzapfen dabei.


Ich habe meine nicht gezählt aber Tausende habe ich schon ausgegraben, und auch keine Gußzapfen dabei.

Offline
(versteckt)
#4
25. Januar 2016, um 15:45:11 Uhr

Geschrieben von Zitat von SpAßNutZer´13
Also ich habe welche mit Gusszapfen...

Gruß SpAß'13


Fand ich auch schon, jedoch nicht auf einem Schlachtfeld.

Offline
(versteckt)
#5
25. Januar 2016, um 15:48:15 Uhr

Geschrieben von Zitat von Wühler


Fand ich auch schon, jedoch nicht auf einem Schlachtfeld.
Dasselbe in grün bei mir
LG Thomas

Offline
(versteckt)
#6
25. Januar 2016, um 15:50:10 Uhr

Mit Gusszapfen hab ich bisher nur Kugeln gefunden, die eher vereinzelt lagen, also vermutlich vom Jäger oder so.

Offline
(versteckt)
#7
25. Januar 2016, um 15:56:27 Uhr

Bei mir genauso. Über 3.000 aus den Koalitionskriegen, aber keine mit Zapfen.

Die hab ich aus dem 30JK und stammen wohl hauptsächlich aus Reiterwaffen, die aus der Nähe abgefeuert wurden und bei denen es mehr auf Schaden als auf Präzision ankam. 

Zahnabnutzung entstand übrigens auch aus häufigen Tonpfeifenkonsum.

Viele Grüße,
Günter

Offline
(versteckt)
#8
25. Januar 2016, um 15:59:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus


Zahnabnutzung entstand übrigens auch aus häufigen Tonpfeifenkonsum.

Viele Grüße,
Günter


Da existiert doch ein Gebiss wo zwei Zähne halbrund ausgeschliffen sind.

Gefunden  Zwinkernd
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.pfeife-tabak.de/Artikel/Pfeifenkunde/Zahn/zahnschaeden.htm



« Letzte Änderung: 25. Januar 2016, um 16:01:26 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#9
25. Januar 2016, um 16:06:27 Uhr

Danke euch für die Informationen.  Anbeten Dachte mir auch schon dass es eine exotische Sache sein muss mit der Wickelung auf der Zeichnung.

@sarko
Deine Musketenkugeln sind eh alle keltisch  Zwinkernd


Bin noch über eine schöne Beschreibung des Lade- und Schußvorgangs gestoßen die ich euch, wenn auch bestimmt bekannt, nicht vorenthalten will:


Seltsame Sprache
Das Exerzieren in der Zeit von 1861 macht auf den heutigen Betrachter einen fremdartigen Eindruck. Die Kommandi, die der Vorgesetzte vor sich hinschnarrt, scheinen einer Fremdsprache zu entstammen. Beispielsweise bedeutet "Ladt - Err", dass die Truppe jetzt die Gewehre laden müsse. "Greift - Tron" heisst, dass die Papierpatrone aus der Tasche genommen wird. Dann folgt "Öffnet - Tron", wobei die Soldaten die Patrone oben aufbeissen und die Bleikugel zwischen den Zähnen behalten. Nach acht solchen Einzelschritten sind die Gewehre geladen, und die Mannschaft feuerbereit. Es folgt der Befehl: "legt - an", und je nach Distanz zum Zielobjekt "zielt - Brust" oder "zielt -Bauch" und schliesslich: "und - Feuer!" Dabei sollte die Salve wie ein Schuss krachen. Fürs Feuerexerzieren erhielten die Rekruten keine Patronen mit Pulver, sondern welche, die mit Sägemehl oder Sand gefüllt waren.

Das Ziel des Gewehrdrills war, dass die Leute die einzelnen Schritte gleichzeitig ausführten und die ganze Feuerlinie auf einen Schlag schoss, so wie das heute noch beim Feuerüberfall ausgeführt wird.

Zur Zeit, als mit Vorderladern geschossen wurde, musste der Soldat imstande sein, innerhalb einer Minute drei Schüsse abzufeuern und den vierten nachzuladen. Soldaten, die den Ladevorgang nicht blindlings beherrschten, verhaspelten sich im Eifer des Gefechts, kamen nicht nach mit Laden, verloren die Zündkapseln und verschossen ihren Ladstock. Nach jeder Schlacht wurden Gewehre aufgefunden, die im Lauf mehrere Ladungen stecken hatten, weil der betreffende Soldat in seiner Nervosität vergessen hatte abzufeuern, bevor er mit dem Nachladen begann.


Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.1861.ch/pages/seitedruellmusterung.html


« Letzte Änderung: 25. Januar 2016, um 16:07:19 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#10
25. Januar 2016, um 16:09:37 Uhr

Oh jasses ne... Wie Rauchen noch schaden kann...
Ah Okay Wühler... Habe ich nicht so verstanden gehabt...


Gruß SpAß'13

Offline
(versteckt)
#11
25. Januar 2016, um 16:23:40 Uhr

So so
In der Minute drei Schuss und den Vierten nachgeladen.
Durfte am Freitag erst eine Serie von 15 Schuss mit Kal. ,58 auf die Scheibe machen. Vorher 4 Probeschüsse.
Nach 6-7 mal abfeuern wird es schwer die Kugel (Minieball) bis nach unten zu rammen. Mit dem dünnen Ladestock an der Waffe fast unmöglich.
Ich verwende dazu einen 14mm Holzstab mit dickeren Griff.
Im Gefecht waren eher zwei Schuss/min die Regel.

« Letzte Änderung: 25. Januar 2016, um 16:24:02 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#12
25. Januar 2016, um 19:14:05 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Zahnabnutzung entstand übrigens auch aus häufigen Tonpfeifenkonsum.

Viele Grüße,
Günter

Und sicherlich nicht nur das, sondern auch Lippen- sowie Zungenkarzinome, die bei Pfeifenrauchern weit häufiger auftreten als bei Nichtrauchern bzw. Zigarettenkonsumenten.

Offline
(versteckt)
#13
25. Januar 2016, um 20:08:31 Uhr

So ein Zufall, heute gefunden, mir schon überlegt zu suchen und da ist dieses Thema ganz neu aufgemacht. Perfekt;)
Ist auch sowas, oder?
Haben Jäger das auch benutzt?


Es sind 1 Anhänge in diesem Beitrag die Sie als Gast nicht sehen können.

Bitte registrieren Sie sich um sie ansehen zu können.

IMG_1187.JPG
Seiten: 1 
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor