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 >  Sondengehen > Anfängerfragen (Moderator: Raymond) > Thema:

 Fragen zu Sondeln in Bayern:

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Avatar  Fragen zu Sondeln in Bayern:  (Gelesen 3898 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
21. Juni 2017, um 13:52:07 Uhr

Hallo Miteinander,
ich habe mich kürzlich mit der Rechtslage beim Sondeln in Bayern beschäftigt. Dabei bin ich auf das Gesetz der Fundteilung nach der Hadrianische Teilung gestoßen. Nun stellt sich bei mir die Frage ob ich theoretisch nach jedem Sondengang meine Fundstücke dem Grundstücksbesitzer, z.B Landwirt vorzeigen muss und dann 50/50 Teilen muss.
Wenn ja, wie gehe ich bei einem Einzelfund vor? Muss ich diesen Verkaufen und dann das Geld teilen? (Ankaufsrecht Staat?) oder in der Mitte zerschneiden?  Irre

Des Weiteren bin ich auf das Formular der Fundmeldung des BlfD gestoßen. Dort frage ich mich ob ich für jeden Sondengang eine Fundmeldung erstellen muss (natürlich ohne Schrott) oder ob es reicht am Ende des Jahres/Monates die wichtigsten Funde zu melden.
Eine Abschließende Unklarheit ist, ob die Daten des Dritten (z.B Grundstücksbesitzers) im Formular optional sind oder ob das vein Pflichtfeld ist.

Hier ein Link zum Fundbericht Formular: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.blfd.bayern.de/medien/meldung_bodendenkmal_07-2014.pdf


Vielen Dank im Vorraus
Carlos S.

Offline
(versteckt)
#1
21. Juni 2017, um 15:36:15 Uhr

Geh suchen und vergiss den anderen Müll.
Es genügt den Grundbesitzer zu fragen ob man sondeln darf.
Viel Spaß

(versteckt)Themen Schreiber
#2
21. Juni 2017, um 15:50:39 Uhr

suche einfach nach der NRW-Methode, um die die hiesigen Spinner gebeten haben: man findet einfach nichts mehr.... ist wie verhext.

Offline
(versteckt)
#3
21. Juni 2017, um 16:49:47 Uhr

Das mit der Fundteilung solltest du natürlich mal mit dem Grundstücksbesitzer abklären.
Denke mal nicht das er nen halben Knopf haben will.


Das mit der Fundmeldung solltest du schon ernst nehmen. Wenn du was findest das wohl älter wie 17.Jhdt ist schön den Fund ein messen, protokollieren ; Fund eintüten und dann so alle 4 Wochen die Sachen ans Amt schicken oder noch besser persönlich vorbei bringen. Persönlich ist immer gut Smiley, für einen kleinen Plausch haben die Kollegen eigentlich immer Zeit. Außerdem kannste dann auch gleich die Funde die du vor 4 Wochen abgegeben hast gleich wieder mit nehmen Super

Den Grundstückseigentümer brauchste eigentlich nicht eintragen das sehen die dann ja wenn sie das Bodendenkmal eintragen.


Hoffe ich konnte etwas weiter helfen

Gruß
Matthias

(versteckt)Themen Schreiber
#4
21. Juni 2017, um 17:55:24 Uhr

Ok. Vielen dank für die schnellen Antworten.
Geschrieben von Zitat von MatthiasG.
Das mit der Fundteilung solltest du natürlich mal mit dem Grundstücksbesitzer abklären.
Denke mal nicht das er nen halben Knopf haben will.


Das mit der Fundmeldung solltest du schon ernst nehmen. Wenn du was findest das wohl älter wie 17.Jhdt ist schön den Fund ein messen, protokollieren ; Fund eintüten und dann so alle 4 Wochen die Sachen ans Amt schicken oder noch besser persönlich vorbei bringen. Persönlich ist immer gut Smiley, für einen kleinen Plausch haben die Kollegen eigentlich immer Zeit. Außerdem kannste dann auch gleich die Funde die du vor 4 Wochen abgegeben hast gleich wieder mit nehmen Super

Den Grundstückseigentümer brauchste eigentlich nicht eintragen das sehen die dann ja wenn sie das Bodendenkmal eintragen.


Hoffe ich konnte etwas weiter helfen

Gruß
Matthias
 

Danke für die ausführliche Auskunft. Echt toll wie einem hier weitergeholfen wird.  Smiley
Jetzt müsste ich nur noch Antike Sachen finden...  Suchen

MfG
Carlos S.

Offline
(versteckt)
#5
21. Juni 2017, um 20:37:58 Uhr

Das Amt wird dich hier und da mal drauf hinweisen, dass es in deiner Verantwortung liegt, dem Grundstückseigentümer von seinem neuen hälftigen Eigentum in Kenntnis zu setzen. Zwinkernd
Die machen da keinen Finger krumm. Müssen müssen sie es sowieso nicht. Ob sie es dürfen, weiss ich nicht.

Zum Thema Melden und abgeben: Ruf den für dein Gebiet zuständigen Referatsleiter Bodendenkmalschutz an, die Nummern finden sich auf der Seite des BlfD. Falls bei dir jemand spezielles für die Meldungen zuständig ist, wird er dich weiterleiten.

Auf jeden Fall kannst du mit demjenigen dann einfach eine Lösung finden, die für alle bequem ist. Unsere sitzen z.B. in Nürnberg und Bamberg, das sind mind. zwei Stunden Fahrt. Wir haben uns so geeinigt, das wenn wir was evtl. meldepflichtiges finden (Unsere Angabe ist "so alles vor 1800"), wirds fotografiert von allen interessanten Seiten, mit Massstab im Bild. Dazu Beschreibung mit: Funddatum, Finder, Koordinaten (Gauss-Krüger Format, das auch der Bayernatlas verwendet), Fundumstände (Fun- Inhalt entfernt ... Kommerzielle Werbung -efe, Hanglage? Alter Weg? evtl. Bodenverfärbungen? Sichtfund? Keramikscherben in der Nähe die genauso alt sein könnten? etc.. was einem so einfällt, was wichtig sein könnte). Das kann völlig formlos sein. Zumindest bei unserer Referentin. Vielleicht wollen deine den Vordruck? Aber auf jeden Fall Angaben zum Grundstückseigentümer mussten wir nie machen.
So. Irgendwann kommt dann von denen eine Mail zurück mit den Daten des registrierten Fundstücks und der Bitte, das dem Fundstück beizulegen. Und manchmal steht dann drunter "Vorlage und Zeichnung erforderlich". Sprich, wir machen 1-2 Mal im Jahr einen Termin, wo wir dann alles was die vorgelegt haben möchten, mitbringen. Schicken ist auch ne Möglichkeit. Musst du dann halt mit demjenigen klären, wie´s ihm und dir am besten passt. Da bleiben die guten Stücke dann erstmal bei denen und beim nächsten Termin bekommst du sie dann wieder, zusammen mit nem Abzug der schicken Archäologischen Zeichnung. Nur Vorweg: Reinigen tun die wenn, dann nur oberflächlich. Um evtl. Restauration und Reinigung musst du dich selbst kümmern.

Zur hadrianischen Teilung. Eigentlich ganz einfach. Wir handhaben das so, das wir dem Bauern erklären, was wir so normal finden und was das normal so wert ist. (Sprich ne Handvoll Reichspfennig und Wert ca 0,5 Euro, Pi mal Daumen Zunge. N leidlich gut erhaltener Römer kann natürlich schon mal n Euro wert sein. Grinsend). Wir sagen aber natürlich auch, das ab und an auch mal ne wertvollere Münze etc. dabei sein könnte. Die Antwort ist meist die gleiche (ca. zu 95%): "Tobt euch aus. Da liegt bestimmt nix wertvolles. Wenn ihr Gold findet, sagt´s halt Bescheid." Sprich, wir werden kaum mit jedem .50 cal, Ochsenschuh und Kreuzer zum Bauern rennen, das interessiert die (meistens) auch gar nicht. Selten hast du mal einen dabei, der auch mal mit möchte. Und manche freuen sich auch (ironie) über die Panzergranaten, über die sie Jahre drüberackerten.

Was dann genau mit den Funden passiert: Tja, da musst du dich mit dem Mitbesitzer halt einigen. Ich erklär denen auch im Vorfeld, das wir antikes melden, das evtl. zum Amt muss, etc. s.o. Auch da hatten wir noch keinen, dem das nicht egal war, wieviel römischer Müll da jetzt genau auf seinem Acker liegt. Interessiert die meisten wenn, dann nur periphär. Im Gegenteil freuen die sich meist mehr über den neuzeitlichen Müll, den du aufliest. Smiley
Sollte jetzt mal was richtig wertvolles dabei sein (Goldmünze etc.) müsst ihr euch halt einigen. Verkaufen und Erlös teilen? Mitte durchhacken? Einen Tag bei mir einen bei dir? Das bleibt dann euch überlassen, was für eine Lösung ihr findet. Es gehört jedem zur Hälfte, d.h. egal was passiert, es benötigt das Einverständnis des jeweils anderen.

Edit:

Sprich, so ein Hexenwerk ist das gar nicht. Ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er das macht. Nach dem Denkmalschutzgesetz bist du verpflichtet, eventuelle Bodendenkmäler (dazu gehören auch Einzelfunde) zu melden. "Es genügt den Grundbesitzer zu fragen" ist also falsch. Und ehrlich: Alle 1-2 Wochen die Funde fotographieren (macht man ja normal eh) und das ganze mit paar Zeilen Text in ne Mail zu packen... wirklich keine Riesenarbeit. Und sich 1-2 Mal im Jahr mit den Archies treffen finde ich eigentlich auch eher interessant, als Pflicht. Meist haben die ja doch auch immer was spannendes da. Letztes Mal durften wir in nem ganzen Eimer mit karolingischen und Mittealter Scherben wühlen und neolithische Steinwerkzeuge befummeln, um langsam ein Gefühl dafür zu bekommen. Ist ja auch mal lustig. Wem die extra Arbeit zu viel ist und wer sich denkt "Wo kein Kläger..." bitte.. jedem seine Sache.
Ich kanns nur empfehlen, da hat man wenigstens auch legal seine Ruhe.

« Letzte Änderung: 21. Juni 2017, um 20:52:14 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#6
21. Juni 2017, um 21:00:13 Uhr

Geschrieben von Zitat von Falkenmond79
Ich erklär denen auch im Vorfeld, das wir antikes melden, das evtl. zum Amt muss, etc. s.o. Auch da hatten wir noch keinen, dem das nicht egal war, wieviel römischer Müll da jetzt genau auf seinem Acker liegt.
Wenn du in meinen Suchgebieten in Bayern von Archäologen anfängst, kannst gleich wieder dein Detektor einpacken. Grinsend
Was Archäologen angeht, sind die ganz sensibel Zwinkernd

« Letzte Änderung: 21. Juni 2017, um 21:22:13 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#7
21. Juni 2017, um 21:22:52 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Wenn du in meinen Suchgebieten in Bayern von Archäologen anfängst, kannst gleich wieder dein Detektor einpacken. Grinsend

Das hatten wir noch nicht. Grinsend Aber bei uns ist halt (leider) auch kein so extremer Hotspot. Es findet sich immer mal wieder was schönes aus allen Richtungen, aber nicht in so schönem Zustand oder Menge wie woanders.

Viel schlimmer find ich, das unser Archie letztens selbst nen Hortfund gemacht hat. Der darf da nix von behalten, auch wenn es in seiner Freizeit passiert ist. Grinsend Sichtfund einer Silbermünze aufm Acker, er ist mit nem Sondler noch mal hin und hat noch paar mehr rausgezogen. Ich meine es müssten so zwei Dutzend gewesen sein, wenn ich mich richtig erinnere, Richtung 30jähriger Krieg allesamt.

Ich muss echt an meinen Sichtfunden arbeiten. Wenn ich seh, was da die erfahreneren Jungs so Woche für Woche rausziehen... da find ich mit Detektor ja weniger.

Aber ich weiss was du meinst. Wir haben hier gute Connections zu nem grösseren Verband Waldbesitzer. Die haben vom Amt schon Hinweistafeln etc. in den Wald gestellt bekommen, da waren die auch nicht besonders glücklich drüber. Vor allem deren Jäger sind sehr... eigen... Die hätten am liebsten, das überhaupt niemand da reingeht. Aber wir haben uns inzwischen auch mit denen arrangiert. Unter der Bedingung, das wir alles potentiell interessante erstmal mit ihnen absprechen. Bevor da noch ein Keltenwanderweg kommt, von dem sie nix wissen. Grinsend

« Letzte Änderung: 21. Juni 2017, um 21:27:05 Uhr von (versteckt) »

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#8
21. Juni 2017, um 21:37:25 Uhr

Keine Ahnung warum das so ist, das ist zwar in paar hundert Metern eine Keltensiedlung gewesen, aber das da nun Keltenmünzen rumliegen kann ich nicht bestätigen. Grinsend Zu Sondlern sind die eigentlich recht aufgeschlossen.
Brauch ja nur einer aus der Ecke mal schlechte Erfahrung gemacht haben und dann war es das mit dem Amt. Nullahnung

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#9
21. Juni 2017, um 22:44:23 Uhr

Kommt mir bekannt vor. Siedlungen haben wir viele. Münzen noch keine. In dem besagten Verbandswald sind einige Grabhügel, aber davon die meisten auch schon vor 100 Jahren ausgebuddelt. Da sollte man doch meinen das auf den Wegen zwischen Siedlungen und Hügeln auch mal was verloren ging... Fehlanzeige. Und dabei ist das sooo ein angenehm zu buddelnder Sandboden. Schade.

Aber sonst ist alles eigentlich recht friedlich. Ich kann mir nur gut vorstellen, dass auch einige unserer Bauern so gar keinen Bock drauf hätten, wenn ihnen da ne Herde Archies einmal im Jahr den Mais umwühlt. Grinsend

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#10
22. Juni 2017, um 11:39:57 Uhr

Da spielt die Musik:

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http://www.blfd.bayern.de/medien/einsatz_metallsonden.pdf


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