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 >  Sondengehen > Anfängerfragen (Moderator: Raymond) > Thema:

 verspätete Feldbearbeitung und wird bei euch eher gegrubbert oder gepflügt?

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Avatar  verspätete Feldbearbeitung und wird bei euch eher gegrubbert oder gepflügt?  (Gelesen 1763 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
23. Oktober 2013, um 19:15:47 Uhr

Guten Abend ,

zumindest bei mir auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen habe ich momentan das Gefühl, als wären die Landwirte extrem spät am bearbeiten.
Der Mais wurde recht spät abgeerntet, die letzten Flächen wurden erst am letzten Wochenende vom hohen Kraut befreit.  Jedoch wurden die abgeernteten Flächen bislang weder gepflügt noch gegrubbert.  Es stellt sich mir jetzt die Frage, ob die beobachten eher subjektiver Natur ist, ob es nur bei mir in Nord-Ost-Hessen der Fall ist oder ob noch andere diese Beobachtung gemacht haben?

Des weiteren werden bei mir immer mehr Flächen nicht mehr ordentlich gepflügt sondern nur noch gegrubbert, was wohl für den Landwirt einen gewissen Vorteil hat, auch wenn teilweise nur auf den ersten Blick.

Wie ich in den letzten Jahren beobachten konnte, spart das grubbern dem Landwirt zwar erst mal den vermehrten Einsatz von Dieselkraftstoff, aber zum anderen hat er gerade auf schlechteren Böden einen geringeren Ertrag.
Die deckt sich auch mit den Gesprächen welche ich in diesem Jahr mit einigen Landwirten bei mir in der Region hatte.  Da stellt sich jedoch die Frage, warum sie dann nicht wieder pflügen?


Auf die Gefahr hin, dass ich etwas weit aushole, möchte ich die Kehrseiten der mediale dennoch noch mal grob anreißen.

Für den Sondengänger oder Scherbensammler ist das pflügen sicherlich angenehmer, da sich mehr Funde machen lassen.  Für das Bodendenkmal ist die sanftere Methode der Feldbearbeitung wohl die bessere Wahl, da die Zerstörung der im Boden liegenden Objekte verlangsamt wird.
Auch wenn gerade die Kreiselegge viele schöne Fundstücker zerkleinert.

Ich bin mal gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema.

Grüße

Patrick

P.S. ja das Sucherforum ist wieder online, dennoch möchte ich hier gelegentlich weiter posten. :-)


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#1
23. Oktober 2013, um 19:30:03 Uhr

Servus Patrik,

in meinem Landkreis in OBB steht der Mais teilweise noch.
Leider werden bei mir in diesem Jahr die abgeerntete Felder extrem schnell wieder eingesät. An einem Wochenende sind sie bei der Ernte am nächsten bestellen sie schon wieder das Feld. Irre

Gruß Michael

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#2
23. Oktober 2013, um 19:31:43 Uhr

das der Mais später geerntet wird ist nicht der Fall manchmal hat er sogar Frost bekommen  . Das viele Landwirte nur noch grubbern oder fräsen stimmt meistens sind das die jüngeren die haben dann das Problem das es weniger Ertrag und den Maiszünsler (Schädling) vermehrt gibt womit dann wieder mehr Spritzmittel auf das Feld kommt . Die Meinung ist halt das Bodenleben wird nicht so gestört .


             larod  Smiley

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
23. Oktober 2013, um 20:07:56 Uhr

Oh mein Gott, ich habe die Befürchtung es wird ein Beitrag der nachher auch gut in ein Landwirtschaftsforum passen könnte.

Aber was solls, ist ja nicht schlimm, wenn wir alle etwas schlauer werden und uns mit den bedürfnissend er Landwirte beschäftigen.  Schließlich haben wir auch was von den Früchten ihrer Arbeit.
Ich habe mir mal sagen lassen, das der Mais der vor dem Frost aberntet wird für Silage verwendet.
Früher meist zu Mast heute wohl oft zur Energiegewinnung in der Biogasanlage.

Der Mais welcher allerdings noch bis zum ersten Frost stehen bleibt wird als Körnermais geerntet, allerdings ist mir nicht ganz klar was damit angestellt wird.

grüße

Patrick


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#4
23. Oktober 2013, um 20:19:59 Uhr

Hallo
Ich war heute 6 Stunden unterwegs, mit keinem Erfolg (2 Münzen , wahrscheinlich Leichen - liegen im Öl). Es hat sehr viel Zeit gekostet um gute Acker zu finden. Entweder war noch Mais drauf ( im Münsterland noch sehr viel), oder der Acker war schon wieder eingesäht, oder so furchtbar durchgefurcht (ist das grubbern ?), dass man fast nicht drauf laufen kann, geschweige denn sondeln kann. Ausserdem ist der Boden so lehmig, das man mit dem Spaten fast nicht rein komt.
Eigendlich mag ich kein Waldsondeln, habe ich heute aber dann trozdem auch noch versucht - ohne Erfolg.
Müde und sehr enttäuscht kam ich nach Hause.
Ich hätte wohl gerne wieder einen schön geflügten, erfolgreichen Acker  Weinen
Gruss Heek1

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#5
23. Oktober 2013, um 20:52:54 Uhr

Geschrieben von Zitat von Dirck Claes Spiegel
Oh mein Gott, ich habe die Befürchtung es wird ein Beitrag der nachher auch gut in ein Landwirtschaftsforum passen könnte.

wie man fragt so kommen halt die Antworten hab gedacht dich interessierts

    larod


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#6
23. Oktober 2013, um 21:03:36 Uhr

Hi,

also ich habe das Gefühl, dass durch den relativ lang anhaltenden Pseudowinter dieses Jahr die Felder zwar etwas später abgeerntet worden sind, dafür aber alle zeitgleich und ruckzuck wieder eingesät. Der Sommer war leider nunmal witterungsbedingt doch zeitlich kompromiert....

Auch bemerkt man, dass kaum noch gepflügt, sondern meistens nur gefräst wird. Das bestätigte mir mein Archi grade erst bei meinem letzten Termin. Dies sei zwar momentan für die Archäologen erfreulich, aber in den nächsten 5 - 10 Jahren soll sich angeblich die neue Generation von Landwirtschaftsmaschinen (die sehr tief pflügen) etablieren, und davor grauts ihnen schon jetzt...
Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass der verminderte Ertrag durch das oberflächliche Fräsen durch noch großzügigeres Düngen kompensiert wird (wenn ich die Funde meiner Äcker so anschaue springt mir sofort ins Auge, dass dieses Jahr die Erhaltung auffällig schlechter ist - würde die Dünge-Theorie ja bestätigen)...



Apropos:
Auch wenn wir Sondler es natürlich kaum abwarten können, bis die Felder endlich abgeernet werden, sollten die Landwirte eigentlich eher angehalten werden, später statt früher zu ernten. In den letzten Jahren/Jahrzehnten sind Erntesaison und Mähsaison immer weiter vorgezogen worden und fallen mittlerweile mit der Aufzucht- und Brutzeit vieler Wildtiere zusammen - mit fatalen Folgen. Rehjunge werden getötet oder noch schlimmer, verstümmelt bis sie elendig sterben, Nester von zT geschützen Bodenbrütern zerstört, etc etc....
Gerade wir mit unseren oftmal guten Kontakten zu den Bauern, sollten uns nicht FÜR einen früheren Beginn einsetzen.  Zwinkernd


 Winken


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#7
24. Oktober 2013, um 08:36:07 Uhr

Arrrgh.... Meldung, dass ich nicht der Autor bin....also noch einmal (verkürzt)...

Ich habe mich gestern mit einem Bauern über dieses Thema unterhalten.

Grubbern:
Vorteil: Weniger Spritverbrauch und Sauerstoff liebende wichtige Bodenorganismen bleiben im Oberboden.
Nachteil: Pilze bleiben im Oberboden und dringen in die Nutzpflanze ein. Samen von Unkräutern bleiben im Oberboden und keimen aus. Es muss mehr teures Spritzmittel eingesetzt werden.

Pflügen: Alles genau anders herum.

Wie mir der Bauer erklärte nehmen sie hier jetzt einen Mittelweg.
Ein Jahr wird gegrubbert und im nächsten Jahr wird gepflügt.

Gruß
Oetti1



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#8
24. Oktober 2013, um 10:10:37 Uhr

hab auch eher den Eindruck, dass die Bauern dieses Jahr später dran sind.
Hier in Niederbayern (zumindest in unserem Landkreis) ist jetzt fast alles weg.
Als hätten sie sich abgesprochen, haben die gestern und vorgestern fast zeitgleich alles hier ums Haus rum platt gemacht. Der letzte Mais eingeholt, die Zuckerrüben raus, geackert und alles fein gemacht.

Nur schade, dass ich keine Zeit zum drübergehn hab. ;-/

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
24. Oktober 2013, um 16:08:16 Uhr

Zuckerrüben sind ein gutes Thema.
Dazu hätte ich auch noch fragen.

Eine meiner besten Fundstellen, Mittelalterliche Wüstung mit Bestattungen und später noch erhaltener Kapelle, mittlerweile alles platt.
Nachdem ich im letzten Jahr die Fläche fast gänzlich von Funden befreien konnte, sprich Keramikscherben und Metallfunde. Funde liegen momentan noch alle im Landesamt, sollten aber bald wieder ihren Weg zu mir finden.
Die Fläche würde Anfang des Jahres eingesät mit Zuckerrüben  oder zumindest Rüben. 
Leider gab es im Frühjahr keine Bodenbearbeitung mehr, daher auch keine neuen Funde.

Wird bei der Ernte der Rüben auch in den Boden gegangen oder muss ich auf den Pflug warten?
Meine Befürchtung ist leider, dass wenn ich am Wochenende wieder in meinem NFG Bereich bin, dass ich noch immer nichts getan haben wird.

Grüße

Patrick

P.S. die neue Deus Spule ist auch noch nicht da….


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#10
24. Oktober 2013, um 16:42:18 Uhr

Hallo Detektor-Freunde !

Mais ist nicht gleich Mais. Silage-Mais ist hier überall runter, teilweise werden Maisstoppeläcker getellert, teils bleiben sie bis Frühjahr stehen. Dann kommt sogar wieder Mais rein. Jede vertrocknete Pflanze die noch steht wird verbrannt oder vergast, die Inhaltsstoffe bleiben die selben, wie beim grünen Mais. Hier wird nur alle Jahre gepflügt und für Bodenfunde ist eine deutliche Zerstörung gerade was Depots der Bronzezeit angeht in den letzten Jahren mehr als deutlich, gar drastisch festzustellen. Wenn einige Funde schon 1950 gemacht wurden sehen die Stücke top aus, aber heutige Nachsuchen mittels MD erbringen häufig stark beschädigte und bis zu 70 m ! auseinander gepflügte Bronzeteile. LG

« Letzte Änderung: 24. Oktober 2013, um 16:45:33 Uhr von (versteckt) »

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#11
26. Oktober 2013, um 15:40:08 Uhr

Geschrieben von Zitat von Levante

Wird bei der Ernte der Rüben auch in den Boden gegangen oder muss ich auf den Pflug warten?


weiß zwar nicht, wie genau das abläuft, aber bei uns wurden die Rüben mit ner Art Mähdrescher rausgegraben/gehoben (?) und am Feldrand abgeladen. Da sah das Feld dann wie leicht aufgeackert aus. Aber wie tief das Ding reingeht, weiß ich leider auch nicht.
Bei uns wurde tags darauf auf dem Feld richtig geackert und alles nochmal fein gemacht.

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#12
26. Oktober 2013, um 17:01:47 Uhr

Als ehemaliger Nebenerwerbslandwirt ist es interessant welche Gedanken ihr euch über die
- "Bearbeitung der Felder und ihre Auswirkung auf Funde der Hobbysucher"-
macht.
Man könnte ein Buch darüber schreiben.  Zwinkernd
Ein Feld wird deswegen immer seltener geackert, weil man vermeiden will das der Humus der im Boden enthalten ist der auch für den Wachstum der Kulturen verantwortlich ist nicht jedes Jahr untergeackert wird.
Natürlich hat man lange gebraucht um dahinter zukommen. Aber Bauern sind keine Wissenschaftler.
Zur Bearbeitung werden in den meisten Gebieten dann Eggen benutzt.
Scheibeneggen - oder auch Tellereggen genannt.  Im Gegensatz zu herkömmlichen Eggen besitzt eine Scheibenegge gewölbte Scheiben, die schräg zur Fahrtrichtung rotieren und dabei den Boden aufmischen. Dabei laufen parallel zwei oder vier gegenläufige Scheibenbalken zusammen. Die Scheiben selbst sind vorne gezackt und auf der Hinterseite glatt. Durch die mitrollenden Walzen sind Scheibeneggen auch für besonders harte und schwere Böden geeignet. Die Grundbedingung, um mit der Scheibenegge problemlos arbeiten zu können, ist ein Unkrautfreier Boden. Mit der Scheibenegge wird auch das Unkrautjäten oder das Unterbringen von Stallmist leicht durchführbar. Daneben haben Scheibeneggen den Vorteil, dass bei der Ernte aus dem Mähdrescher herausfallende Körner rascher zum Keimen gebracht werden. Danach wird wieder geeggt.
(Rüben werden mit einen Rübenvollerntemaschine geerntet).
In der Schule habe ich noch gelernt das ein Traktor den Boden weniger verdichtet wie ein Pferd! Heute weiß man das das eine "Milchmädchenrechnung" ist. Also so wenig wie möglich mit schweren Traktoren auf den Acker.
Habt ihr vielleicht schon bemerkt das Traktoren auf dem Feld meistens, oder fast immer auf der gleichen Spur fahren, um so wenig wie möglich, den Acker,  zu verdichten.


mfg

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