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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 Die Mutter alle Kanonenkugeln

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Avatar  Die Mutter alle Kanonenkugeln  (Gelesen 6101 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
12. Januar 2009, um 01:10:16 Uhr

Hallo,

möchte euch mal einen besonders schweren Brummer zeigen:
eine Hohlgranate im Gewicht von 25kg, Durchmesser 22cm.

Das Teil wurde mit ziemlicher Sicherheit von einem Mörser der schweren Festungsartillerie verschossen, anders ergeben die Ösen zum Einheben der Kugel keinen Sinn (Kugel würde sich bei einer normalen Kanone im Lauf verklemmen). Ich kenne auch keine Kanonen mit diesem Kaliber aus der Zeit. Das gute Stück kann ziemlich sicher auf 1789 datiert werden.
Interessant ist das kleine Loch unterhalb des großen Granatenlochs. Da war ursprünglich Holz drin. Vielleicht hat ja jemand eine Idee, zu was das kleine Loch gut gewesen sein könnte.

Daneben ist eine "kleine" Hohlgranate im Gewicht von 8kg, vermutlich ebenfalls von Festungsartillerie verschossen.

Adios, Bert


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P1000530.JPG

« Letzte Änderung: 12. Januar 2009, um 13:35:13 Uhr von (versteckt) »

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#1
12. Januar 2009, um 06:16:19 Uhr

Hallo Bert

Gewaltiges Teil. Schockiert Im Museum vom Torhaus Markkleeberg liegt auch so eine Granate mit Henkeln, gefunden auf dem Leipziger Völkerschlachtgelände. Ungewöhnlich für eine Feldschlacht, wahrscheinlich hatten die Franzosen den Mörser in ihrem Artilleriepark mit dabei...

Gruß Zeitzer

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#2
12. Januar 2009, um 09:36:40 Uhr

25 kg  Schockiert war bestimmt auch ein richtiges Vergnügen die zum Auto zu schleppen  Narr

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#3
12. Januar 2009, um 10:08:33 Uhr

Hi Bert,

schöne Stücke! Eine Intakte Hohlkugel fehlt mir noch.

Die große Kugel stammt mit Sicherheit aus einem Mörser. Neben Festungs- käme natürlich auch die Belagerungsartillerie infrage, da solche Dinger manchmal etwas zu weit geschossen wurden. Das kleine Loch kann ich mir - trotz viel Literaturstudium zu dem Thema - nicht erklären.

Die "kleine" Kugel könnte aus einer Haubitze abgefeuert worden sein.

Viele Grüße,
Günter

PS: aber die Mutter ist das noch nicht - die zeig ich Euch heute, wenn ich wieder daheim bin! Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
12. Januar 2009, um 13:13:04 Uhr

@Mr. Simpson: Durchaus, die 2km durch den Wald bei 20cm Schnee war eine meiner spannendsten Fundbergungen überhaupt.  Grinsend Es wurden alle möglichen Techniken ausprobiert, neben ordinärem Tragen auch Werfen und Rollen (die alle nicht funktioniert haben, weil die Kugel dann sofort auf Schneemanngröße angeschwollen ist). Momentan habe ich das "Problem", einen ausreichend stabilen Backofen für die Paraffinmethode zu finden  Grinsend

@Drusus:
<<<aber die Mutter ist das noch nicht - die zeig ich Euch heute, wenn ich wieder daheim bin!
Ich bin gespannt!

@all: Was ich bisher noch nicht so ganz verstanden haben: Welchen Sinn hatten solche gewaltigen Kanonen und Mörser AUF den Festungen? Zur Belagerung ist das klar: Möglichst große Kugel hochschießen, Munitionsdepot treffen ==> Festung kaputt
Wenn man aber in der Festung sitzt, besteht der Gegner idR aus beweglichen Truppen, vielleicht noch hölzernen Belagerungstürmen. Da zählt doch eher rasche Feuerfolge, nicht die Größe des Geschosses. Unklar ist mir auch der Sinn von Mörsern auf Festungen: In der Festung sitzt man eh schon oben, wozu dann Mörser (die eher Sinn machen um Befestigungen zu überwinden).

Adios, Bert

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#5
12. Januar 2009, um 15:34:21 Uhr

Eventuell um mit einem leicht angestellten Mörser noch Ziele zu treffen, die schon direkt vor den Mauern standen. Eine Kanone müsste dazu fast senkrecht nach unten gestellt werden, was meist die Lafette nicht hergegeben hat oder die Kugel rollt dann vor dem Abschuss von selbst davon.  Ausrasten

Gruß Zeitzer

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#6
12. Januar 2009, um 19:05:12 Uhr

Hi Bert,

Belagerungen waren oft eine zeitraubende Sache, die sich über Monate hinzog. Die Belagerungsgeschütze wurden dabei sehr gut verschanzt so dass man ebenfalls große Kaliber brauchte, um diese außer Gefecht zu setzen.

Und hier ist sie nun, die mir bekannte Mutter aller Kugeln. Ich glaube, die ist noch ein bisschen größer wie Deine, obwohl ich leider Durchmesser und Gewicht nicht weiß. Ein Bekannter von mir ist beruflich dort aktiv, wo große Mengen an Erde bewegt werden. Beim Ausheben des Fundamentes eines Industriegebäudes bei Kassel 2004 wurde eine mächtige Mörser-Granate gefunden. Ich denke, dass der Blindgänger aus einer der Belagerungen im 7-Jährigen-Krieg stammt. Der beauftragte private Kämpfmittelsondierer, der die Kugel ortete, holte, da das Ding aufgrund der Henkel zuerst für eine US Fliegerbombe aus dem 2. WK gehalten wurde, den staatlichen KMRD hinzu, der dann - obwohl von dem Teil keine Gefahr ausgeht - darauf bestand, die Granate mitzunehmen. Die Grundbesitzer wollten das Ding aber wiederhaben und ausstellen (was ihnen nach hessischem Recht ja auch zusteht). Leider weiß mein Bekannter nicht, wie die Sache ausging.

Viele Grüße,
Günter



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(versteckt)Themen Schreiber
#7
12. Januar 2009, um 19:34:04 Uhr

Danke für eure Erläuterungen!

@Drusus: Das Teil ist ja wirklich der Hammer, die ist noch einen ganzen Zacken größer als meine! Da solche großen Kugeln auch einen nicht zu unterschätzenden Sammlerwert haben, werden die Chancen auf Rückgabe für deinen Bekannten leider nicht besonders groß sein, wenn das gute Stück erstmal weg ist.

Adios, Bert

« Letzte Änderung: 12. Januar 2009, um 19:40:00 Uhr von (versteckt) »

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#8
12. Januar 2009, um 20:16:59 Uhr

Hi Bert,

mein Bekannter hat da nichts davon - der war nur Bauleiter. Die Grundstückseigentümer müssten das Ding nach hessischem Recht bekommen. Hälfte Grundstückseigentümer / Hälfte Finder - aber der Finder war ja in diesem fall ein vom Grundstückseigentümer beauftragter Kampfmittelsondierer, also müsste das Eigentum am Fund mWn komplett an den Grundstückseigentümer übergegangen sein.

Übrigens dürfte auch diese Kugel noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Ich habe in einem meiner Bücher zur napoleonischen Artillerie geblättert und dort ist als größte Kaliber der österreichische M1796 Mörser (Kaliber 36,7cm / 102kg Gewicht gefüllte Kugel) gelistet. Könnte knapp für die gezeigte Kugel werden!

Viele Grüße,
Günter


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#9
12. Januar 2009, um 20:59:24 Uhr

Ich habe auch eine kanonenkugel, ich habe sie vor 3 oder 4 jahren mal bei dresden gefunden als dort die autobahn gebaut wurde könnte sogar noch länger her sein, man hatte damals auch irgendeine lagerfeuerstelle gefunden. Die kugel hat einen durchmesser von ca 7,5 cm und wiegt ungefähr 1,2 kilogramm. Viell weiß ja jemand was dazu. Werde morgen auch mal ein bild von ihr rein stellen.

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#10
12. Januar 2009, um 21:02:54 Uhr

Hallo Drusus


leck mich am Arsch *Sorry für die Ausdruckweise* ist das ein Oschi Super


Wenn man sich vorstellt, was da für eine Energie hinterstecken muss, das Teil in Bewegung zu setzen.

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#11
12. Januar 2009, um 21:18:10 Uhr

Geschrieben von Zitat von alteurne
Die kugel hat einen durchmesser von ca 7,5 cm und wiegt ungefähr 1,2 kilogramm. Viell weiß ja jemand was dazu.

Klingt schwer nach einem klassischen Dreipfünder (ganz links im Bild). Wurde von sehr vielen Nationen eingesetzt (nicht jedoch Frankreich). Genaueres kann man nur sagen, wenn man weiß, was am Fundort stattgefunden hat.

Viele Grüße,
Günter



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alle_kal.jpg
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#12
12. Januar 2009, um 21:21:48 Uhr

Naja ist schonmal mehr als ich vorher wusste danke  Super. Ich werde mich nochma umhören was dort mal war. Ich habe auch nochmal überlegt es ist schon mindestens 5 jahre her. Ich weiß so erstmal nur noch das eine umgehungsautobahn bei dresden gebaut wurde und da wurden damals irgendwelche feuerstellen gefunden und da war ich mal mit meinem vater in einem nicht abgesperrten teil unterwegs mal gucken. Da sind wir durch einen flachen ausgehobenen graben gelaufen und da lag sie einfach auf der erde, muss wohl aus dem aushub gerollt sein.

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#13
12. Januar 2009, um 21:28:27 Uhr

Geschrieben von Zitat von alteurne
Ich weiß so erstmal nur noch das eine umgehungsautobahn bei dresden gebaut wurde


Dresden 1813 vielleicht? Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Dann käme sowohl Preußen wie auch Österreich in Frage.

Toller Zufallsfund auf alle Fälle!

Viele Grüße,
Günter


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#14
12. Januar 2009, um 21:32:47 Uhr

Würde ja durchaus hinkommen, danke für den tollen link  Super, habe mich damals auch sehr gefreut als ich sie gefunden hatte, auch weil ich mich da noch gar nicht für sowas interessiert hatte, fand ich es nur noch interessanter  Lächelnd

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