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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 Dreipfünder und Granatsplitter

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Avatar  Dreipfünder und Granatsplitter  (Gelesen 3621 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
15. August 2008, um 23:13:01 Uhr

Hallo Allesamt,

normalerweise bin ich ja kein Freund von Doppelposting (hab das schon im BFF gezeigt), aber da es diesem Forum eindeutig noch an Kanonenkugeln mangelt Zwinkernd, hier noch ein paar Funde von dieser Woche.

Der österreichische Dreipfünder hat mich ganz besonders gefreut, denn das ist der erste seiner Art, der mir bisher untergekommen ist. Ansonsten noch ein paar Granatsplitter.

Wenn ich bedenke, was wir diesem Fundgebiet (Hügel) schon an Vollkugeln und Granatsplitter entlockt haben und dann dazu rechne, dass mir ein paar ortsansässige Sucher und Sammler erzählten, dass sie in den 1980er Jahren die Dinger dort nach dem Pflügen sogar oberflächlich einsammelten und jeder von ihnen so über 50 davon zu Hause habe (Drei- bis Zwölfpfünder), so kann ich mir vorstellen, dass es dort vor fast 200 Jahren alles andere als gemütlich war.

Viele Grüße,
Günter



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em-kugel1.jpg
em-kugel2.jpg
em-splitter.jpg
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(versteckt)
#1
18. August 2008, um 14:36:42 Uhr

 Schockiert

Wurde ein gute zeipunkt weit entfernt zu sein

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
18. August 2008, um 15:33:35 Uhr

Geschrieben von Zitat von Cavok
Wurde ein gute zeipunkt weit entfernt zu sein

Ganz genau. Aber die armen Kerle (hauptsächlich aus der Infanterie) waren ja gezwungen im Kanonen-Kugelhagel auszuharren - oftmals sogar stehend, ohne in Deckung gehen zu dürfen. Bis dann der Befehl zum Angriff kam - ein Angriff, bei dem man dann auch meist im Schritttempo auf den Feind zumarschieren musste, während links und rechts ganze Reihen von Kameraden durch pfeifende Kanonenkugeln dezimiert wurden.

Im Anhang noch ein Bild des Dreipfünders (ganz links) zusammen mit Vier-, Sechs-, Acht- und Zwölfpfündern, die ich derzeit auch im Entsalzungsbad habe. Der Vierpfünder stammt aus dem 2., alle anderen Kugeln aus dem 5. Koalitionskrieg.

Viele Grüße,
Günter



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alle_kal.jpg
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#3
18. August 2008, um 17:53:20 Uhr

Ein schönes Sortiment hast Du da gefunden Applaus.

 Winken

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#4
18. August 2008, um 18:15:50 Uhr

Hallo Günter,
Du sprichst davon, dass die Ari die Reihen der Infanterie dezimierte. Ist damit die Fundhäufigkeit der Kugeln auf dem Hügel erklärt? Eigentlich sollte man annehmen, dass die Linie im flachen Gelände angetreten ist. Könnte sich dort nicht eher ein Stab befunden haben, den man von der Gegenseite treffen wollte?

MfG

Conny

« Letzte Änderung: 18. August 2008, um 18:27:34 Uhr von (versteckt) »

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#5
18. August 2008, um 18:42:15 Uhr

Junge Junge, wenn du so ein Kaliber gegen die Ömme kriegst.... Macht nicht wirklich Spass..

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(versteckt)Themen Schreiber
#6
18. August 2008, um 20:41:05 Uhr

@wotan: besten Dank - das zog sich jetzt aber auch über viele Monate.

@Conny: flaches Gelände gibt es dort eigentlich gar nicht. Die Schlacht fand primär auf und über kleine Hügel statt. Auf und um den Fund-Hügelzug wurde zwei Tage gekämpft. An Tag 1 gab es dort ein reines Artillerieduell. Etwas, das es laut Lehrbuch eigentlich nicht geben sollte, da die Artillerie-Experten so was eher als Munitionsverschwendung denn nützlich einstuften. An diesem Tag wurde der Hügel noch von den Österreichern gehalten und vom NW von Franzosen  und W und SW von Bayern beschossen. An Tag 2 mussten sich die Österreicher von dort auf eine weiter östlich gelegene Anhöhe zurückziehen. Die bayrische Infanterie stürmte jedoch über diesen Hügel und wurde somit diesmal von der Österreichischen Artillerie beschossen, was erklärt, warum man Kugeln aller drei beteiligten Nationen auf dem Hügel finden kann. Der Achtpfünder ist sicher französisch (der Vierpfünder auch, aber stammt nicht von da), Sechs- und Zwölfpfünder könnten bayrisch oder österreichisch sein (verwendeten gleiche Kaliber) und der neue Dreipfünder ist höchstwahrscheinlich österreichisch, da die Bayern in dieser Schlacht gemäß meinen Unterlagen nur noch Sechs- und Zwölfpfünder mit sich führten. Die Österreicher musterten ihre Dreipfünder erst später aus, genau wie die Franzosen ihre Vierpfünder (so ab 1812/13). Interessant ist, dass wir auf dem Hügelzug bisher gerade mal eine Handvoll Musketenkugeln fanden und die wurden wahrscheinlich fallengelassen. Dort wurde wirklich nur aus großen Rohren gefeuert.

@Mr. Simson: gemäß dem Buch "Die  Geschichte der österreichischen Artillerie" von 1887 dringt eine Dreipfünderkugel auf 800 Schritt Entfernung noch 1,5m tief in gestampftes Erdreich ein, was gleichbedeutend ist mit 19 Mann in Reihe durchschlagen. Der Sechspfünder kommt auf 2,2m bzw. 28 Mann und der Zwölfpfünder gar auf 2,5m bzw. 36 Mann.

Viele Grüße,
Günter


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#7
18. August 2008, um 20:43:16 Uhr

Da hätte ich in den vorderen Reihen nur gut beleibte Soldaten aufgestellt Narr.

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
18. August 2008, um 21:22:26 Uhr

Geschrieben von Zitat von wotan1648
Da hätte ich in den vorderen Reihen nur gut beleibte Soldaten aufgestellt Narr.

Aber das gibt doch so eine Sauerei… zumal die dann auch leichter getroffen werden Zwinkernd.

Den Cuirassier-Panzer aus dem Anhang kennt Ihr ja wahrscheinlich. Hier hatte ein französischer Reiter während der Schlacht von Waterloo 1815 das Pech, einer Vollkugel im Weg zu stehen. Diese ging sauber durch Brust- und Rückenpanzer. Einen Musketenkugeltreffer rechts neben dem Durchschuss hat er noch gut abgewehrt.

Ein anderes tragisches Opfer einer Kanonenkugel war der abtrünnige General Jean Victor Marie Moreau. Diesem hat eine Vollkugel während der Schlacht von Dresden beide Beine in Kniehöhe zerstört - und zwar während er auf dem Pferd saß - der arme Gaul hatte dann wohl auch ein übles Loch.

Viele Grüße,
Günter



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cuirasse.jpg

« Letzte Änderung: 18. August 2008, um 21:25:18 Uhr von (versteckt) »

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#9
19. August 2008, um 07:43:38 Uhr

 Schockiert  Scheint so das es ein Bißerl Brennen wurde.

Ich habe bei nahe mein Rechte Hand Verloren wegen Splitter von Argentinische Morser Splitter.
Die Idee Aufrecht und Männlich auf solche dinge Ordnungsgemäß zum Marschieren kommt mir etwas Bekloppt vor. Idiot

Die Waren Echte Männer.

 Respekt

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#10
19. August 2008, um 11:38:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Cavok
Die Idee Aufrecht und Männlich auf solche dinge Ordnungsgemäß zum Marschieren kommt mir etwas Bekloppt vor. Idiot
Die Waren Echte Männer.

Wobei zumindest Dein Landsmann, Arthur Wesley Duke of Wellington, 1815 bei Waterloo in dieser Hinsicht schon moderner und praktischer gedacht hatte. Der ließ seine Infanterie erst einmal während Napoleons heftigster Kanonade hinter einem Hügel liegend in Deckung gehen, bis die Umstände für einen Angriff günstiger wurden. Diese Vorgehensweise trug sicher auch zum Sieg der Alliierten in dieser Schlacht bei.

Viele Grüße,
Günter


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#11
19. August 2008, um 12:31:50 Uhr

da fällt mir eine nette Geschichte ein  Smiley

Wir haben im letzten Urlaub in Slovenien eine Burg besichtigt die zum Teil in eine Höhle in der Felswand rein gebaut ist.
Im 16 Jhdt wurde die belagert aber man konnte nicht viel ausrichten weil die Belagerten sich durch einen Gang in der Höhle mit Lebensmitteln versorgen konnten.

Der Burgherr war auch so dreist die Belagerer ab und zu mit Lebensmitteln bewerfen zu lassen  Narr

Gefallen ist die Burg letztendlich doch und zwar durch Verrat. Einer in der Burg gab den Belagerern ein Zeichen als der Burgherr sich auf dem stillen Örtchen befand. Das war damals ja bei den Burgen zumeist ein "Häuschen" das mehr oder weniger aussen an der Burg hing. Als der gute Mann dann grad beim Schei..... war wurde er durch einen gut gezielten Schuss aus einer Kanone ins Jenseits befördert.  Grinsend


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Predjama.jpg

« Letzte Änderung: 19. August 2008, um 12:39:03 Uhr von (versteckt) »

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#12
19. August 2008, um 12:36:50 Uhr

Bist du sicher, dass er nicht zu viel Bohnen gegessen hat und sich selbst ins Jenseits befördert hat?


MFG Max Winken

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#13
20. August 2008, um 23:11:18 Uhr

Mein lieber Drusus,
ohne das tapfere Einschreiten eines gewissen Marschall Vorwärts, auch von Blücher genannt, hätte der Herr Wellington sich nebst Landsleuten wohl die Blümchen von unten angesehen. So würde ich es wohl sehen. Fakt ist, dass Wellingtons Lage fast aussichtslos war. War nicht dazu die Munition äußerst knapp? Naja, dazu hatte Blücher noch einen äußerst begabten Stabschef. Dass darf man auch nicht vergessen. Dessen Mitwirkung in der Sache wird wohl der ausschlaggebende Punkt in der Entscheidung zum Entsatzangriff gewesen sein. Winken Die Lorbeeren kassierte aber der olle Blücher. Das ist allerdings ein wenig ungerecht und wohl Heute noch so.

MfG

Conny

« Letzte Änderung: 20. August 2008, um 23:16:10 Uhr von (versteckt) »

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