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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 Für die Zeit der Musketen rechnet man ...

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Avatar  Für die Zeit der Musketen rechnet man ...  (Gelesen 2477 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
04. März 2020, um 05:29:26 Uhr

Hallo

Ein interessanter Fakt :

"Für die Zeit der Musketen rechnet man damit, dass zwischen 500 und 3.000 Kugeln erforderlich waren, um einen einzigen Gegner zu töten."

Quelle : Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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https://www.faz.net/aktuell/wissen/ein-maerchen-aus-der-militaerpsychologie-16612610.html?utm_source=pocket-newtab


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#1
04. März 2020, um 06:56:50 Uhr

kann Ich mir nicht vorstellen...….          Nono




Gruß xp 68

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#2
04. März 2020, um 07:23:00 Uhr

Ich mir auch nicht  Grübeln

Gruß Grave.....

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#3
04. März 2020, um 07:53:18 Uhr

Grinsend Dann hätte ich statt 5000 Kugeln, schon 500000 Kugeln  LG Mike

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#4
04. März 2020, um 07:56:20 Uhr

Glaube keiner Statistik... den Rest kennt jeder. :Smiley

In diesem Thread geht es um das Thema Musketenkugeln:
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http://www.detektorforum.de/smf/kriege_schlachten_bis_19_jhd/herstellung_von_musketenkugeln-t120423.0.html


Darin ein Link zu einem höchst interessanten PDF:
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https://cma.gbv.de/dr,cma,019,2016,a,04.pdf


Anfang des 17. Jahrhunderts schätzte man den Jahresbedarf an Blei eines Soldaten auf einen Zentner Blei/Jahr/Mann und nach Hochrechnungen dürften das ca. 2000 Musketenkugeln pro Jahr und Mann gewesen sein.

Zitat:
"Wirksame Schussweiten lagen unter 300 m. Die Treffgenauigkeit einer Abteilung gleichzeitig schießender Soldaten war abhängig von vielen Faktoren (Lage, Wetter, Material, Erfahrung etc.). Nach zeitgenössischen preußischen, bayerischen und französischen Versuchen betrug die Treffgenauigkeit (Ziel: keine Einzelperson, sondern die Front einer gegenüberliegenden schießenden Abteilung) bei 75 m Entfernung ca. 60%, bei 150 m ca. 40%, bei 225 m noch 25% und bei 300 m trafen im Schnitt lediglich 20% der Kugeln ihre Gegner."

Viele der Getroffenen starben auch nicht an den unmittelbaren Schussverletzungen, sondern an dem Wundbrand.

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#5
04. März 2020, um 15:24:52 Uhr

Der zweite Link von Larsomat ist gut,
Zur Zeit Friedrich Wilhelm I. Anfang 18. Jh. eröffnete die Linie schon bei über 200 m Entfernung vom Gegner das Feuer.
mit einer Trefferpuote von 10 % . Wenn im Pelotonschießen 3 bis 4 Schuß pro Minute abgegeben wurde ,war der Spuk
nach 15 Minuten vorbei weil der Lauf überhitzt und verschleimt war . Also 60 Schuß pro Einsatz ,das sind 1 kg Blei pro
Musketier. übrigens zu der Zeit war in der Linie stehend das Zielen streng verboten beim schnellen abgeben des Schusses.
Die Sache mit der Trefferpuote ist aber doch komisch, wenn beim  Regiment  jeder 30 Schuß abgibt sind das ca. 45 T 
Kugeln ,hohe Verluste sind schon 400 Mann des gegnerischen Regiments ,da ist die Kugel Trefferpuote ja bei 0 ,9% .
MfG  Smiley

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#6
04. März 2020, um 15:41:14 Uhr

Es geht um Töten, nicht um Treffen. 

Ich kann mir das schon vorstellen, wenn man beispielsweise die Anzahl der getöteten Soldaten einer mehrtägigen napoleonischen Schlacht betrachtet und dabei dann auch noch die Opfer durch Artillerie und Blankwaffen berücksichtigt.

Und wie in jedem Krieg waren viele Soldaten gar nicht Willens, andere Menschen zu töten und haben daher absichtlich zu hoch geschossen. 

Viele Grüße, 
Günter

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#7
04. März 2020, um 15:54:55 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Und wie in jedem Krieg waren viele Soldaten gar nicht Willens, andere Menschen zu töten und haben daher absichtlich zu hoch geschossen. 
Das mag ja bei den heutigen Kriegen hin und wieder vorgekommen sein.
Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, das zur Zeit der Musketenkugeln viele in die Luft geschossen haben. Ich meine wenn dir so eine Linie gegenüber stand, dann überlegte man bestimmt nicht zweimal, wohin man schießt. Hätte dein Kamerad nebenan gesehen, das du in die Luft schießt, hätte er dir wahrscheinlich gleich seine nächste Kugel verpasst.

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#8
04. März 2020, um 15:58:25 Uhr

Vor einigen Jahren gab es eine Ausgabe der GEO über den ersten Weltkrieg. Dort wurde erwähnt, dass 90% der (deutschen) Soldaten absichtlich daneben geschoßen hätten, einfach weil sie für niemandes Tod verantwortlich sein wollten. 10% allerdings sollen berserk gegangen sein und auch mit dem Bajonett ordentlich gemetzelt haben.
Das ließ sich nach diesem Bericht auch auf die psychische Anspannung und dem "Verlust des Verstandes" erklären

  [winken]Alraune

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#9
04. März 2020, um 16:00:48 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
jedem Krieg waren viele Soldaten gar nicht Willens, andere Menschen zu töten und haben daher absichtlich zu hoch geschossen. Das mag ja bei den heutigen Kriegen hin und wieder vorgekommen sein.Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, das zur Zeit der Musketenkugeln viele in die Luft geschossen haben. Ich meine wenn dir so eine Linie gegenüber stand, dann überlegte man bestimmt nicht zweimal, wohin man schießt. Hätte dein Kamerad nebenan gesehen, das du in die Luft schießt, hätte er dir wahrscheinlich gleich seine nächste Kugel verpasst.
Nur habe ich das nachgedruckte Tagebuch eines bayrischen Soldaten aus dieser Zeit, der genau dieses Verhalten beschreibt. Die anderen Kerle haben ihm ja nichts getan, meinte er, darum wolle er sie nicht umbringen. Und dieser Mann war sicher kein Einzelfall. 

In dem Pulverdampf hat niemand mehr Einzelheiten gesehen. Erst recht nicht, wenn die Mukete leicht zu hoch angehoben war. Und obendrein war jeder mit sich selbst beschäftigt. 

Viele Grüße, 
Günter

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#10
04. März 2020, um 20:14:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Die anderen Kerle haben ihm ja nichts getan, meinte er, darum wolle er sie nicht umbringen. Und dieser Mann war sicher kein Einzelfall.

Ich glaube nicht das die Masse der Soldaten sich Sorgen um das Wohlbefinden der Gegnerischen Soldaten
gemacht hat, es ging wohl eher darum selber zu überleben und das beste Mittel war nun mal, das jeder
tote Gegner eine Gefahr weniger war.
Das die Soldaten ohne große Motivation in die Schlacht zogen, lag wohl daran das sie nichts gewinnen 
konnten, aber alles verlieren.

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#11
04. März 2020, um 21:38:51 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Und wie in jedem Krieg waren viele Soldaten gar nicht Willens, andere Menschen zu töten und haben daher absichtlich zu hoch geschossen.

Das halte ich für ein Gerücht, Leben und Leben lassen - da schießt nur der gutgläubige Einzelne absichtlich daneben. Die Masse schaut schon zu, dass der Treffer sitzt.

Das Nicht-Treffen hat diverse andere Gründe, psychischer Natur wie auch äußeren Einflüssen geschuldet.
Man mag sich gerne selber Dinge einreden um Schuldgefühle zu kompensieren oder der rückblickende Historiker mit rosa Gutmenschenbrille will einem den moralischen Soldaten gern zu reden - die Realität auf dem Schlachtfeld, sieht und sah anders aus - Wenn man im Modus ist, geht die Visirmarke automatisch Zielmitte oder leicht hoch. Alles andere ist Gewäsch und humanistische Faselei.
Jeder der schon mal in so einer Situation war weiß, dass das der Scheideweg zwischen Handlungsunfähigkeit und Einscheißen oder Nur-Kopf-Treffer-zählen ist.

So abgewichst oder gläubig waren wohl die wenigsten um angesichts des drohenden Ablebens absichtlich zu fehlen im grenzenlosen Vertrauen der Gegen macht das selbe.

Ich sage nicht, das es das nicht gab, aber die Masse hat ganz sicher nicht so agiert, sonst hätte es ja kaum Tote durch Handfeuerwaffen geben dürfen in den letzten 300 Jahren.

Grüße Winken

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#12
04. März 2020, um 22:21:19 Uhr

Das mag den berufsmäßigen Söldner vom Wehrpflichtigen, der in den Krieg gezwungen wird, unterscheiden. Auch mein Großvater hatte schon erzählt, dass er im WK1 absichtlich zu hoch geschossen habe. Mein Schwiegervater, ein sehr gläubiger Mann, berichtete das gleiche aus dem WK2. 

Ich glaube nicht, dass dies alles Ausnahmen waren. Normal tickenden Menschen widerstrebt es zutiefst, andere Menschen, die ihnen nichts getan haben, zu töten. 

Klar hat nicht jeder so gehandelt, aber sicher auch nicht so wenige, als dass dies nicht ins Gewicht fallen würde. 

Gruß, 
Günter

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#13
05. März 2020, um 07:09:53 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Ich glaube nicht, dass dies alles Ausnahmen waren. Normal tickenden Menschen widerstrebt es zutiefst, andere Menschen, die ihnen nichts getan haben, zu töten.

Glaubwürdige Berichte über die Gräueltaten der Söldner an der wehrlosen Zivilbevölkerung, gerade in der
Zeit wo mit Musketen geschossen wurde, sagen aber etwas anderes.

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#14
05. März 2020, um 08:44:26 Uhr

Geschrieben von Zitat von Egge
Glaubwürdige Berichte über die Gräueltaten der Söldner an der wehrlosen Zivilbevölkerung, gerade in derZeit wo mit Musketen geschossen wurde, sagen aber etwas anderes.
Der Krieg hat schon immer sowohl das Beste, wie auch das Grauenhafteste aus den Menschen rausgeholt. 

Und die mordende Soldateska des 30JK gehört auch nicht in die Kategorie "zum Kämpfen gezwungene Wehrpflichtige". 

Ich behaupte ja nicht, dass der Mensch gut ist, sondern dass ein guter Mensch versucht, auch im Krieg so anständig wie möglich zu bleiben. 

Gruß, 
Günter

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