Kanonenkugel ?

Hallo Zusammen,

diese Kugel stammt von einem Schlachtfeld aus dem siebenjährigen Krieg. Fundort, morastig/schlammig, ca. 20cm tief, in der Nähe einer Preußischen Artilleriestellung.

Keine dicken Rostschichten, wie bei den Kartätschkugeln, eher eine Schlammkruste. Durchmesser knapp 11 cm, Gewicht laut Haushaltswaage 4800g.

Wenn es eine Kanonenkugel ist, ist es dann eine Preußische oder eine Französische ? Es kann ja beides sein...

Eieiei, das ist wieder so ein Rätsel. Die ist zu klein für einen Zwölfpfünder aus dieser Zeit. Der Preußische müsste 11,39cm / 5,6kg und der Französische 11,74cm / 6,0kg haben.

Aber das sieht mir schon sehr nach einer echten Kanonekugel aus. Sauerstoffarmer schlammiger Boden verhindert häufig starke Rostbildung.

Gratulation!

Viele Grüße,
Günter

Danke Günter...

Zu welcher zeit wurden denn 10pfünder verwendet ?

Habe mal bei Kanonen-kugeln.de die größen und gewichte verglichen...das ist sehr ähnlich...

Oder meine Personenwaage muß mal zum Eichamt...grins

Geschrieben von Zitat von Andreas_H Zu welcher zeit wurden denn 10pfünder verwendet ?

Eigentlich zu keiner. Unter der Bezeichnung gab's zumindest keine Geschütze.

Im 16. und 17. Jh. gab's aber alle möglichen Kaliber, da die Geschütze noch nicht genormt waren.

Viele Grüße,
Günter

seltsam, ich versuch mal eine andere Waage, bei Gelegenheit und nehm 'nen Meßschieber statt 'nem Zollstock...

---

Hinzugefügt 04. Dezember 2012, um 10:13:30 Uhr:

Asche auf mein Haupt, ich habe mich zu sehr auf den siebenjährigen Krieg versteift....

Im dreißigjährigen Krieg wurde dort auch gekämpft, ist das ggf. eine Option ?

Geschrieben von Zitat von Andreas_H Im dreißigjährigen Krieg wurde dort auch gekämpft, ist das ggf. eine Option ?

Aber sicher. Da waren die Geschütze noch nicht genormt und es gab nahezu jedes Kaliber.

Aber auch auf späteren Schlachtfeldern finden sich manchmal komische Ausrutscher - so hat ein Freund mal auf einem des 5. Koalitionskrieges einen Sechspfünder mit nur 88mm und nicht mal 2500g gefunden, was eigentlich auch zu gering ist (-2mm / - ca.200g). Evtl. wurde doch auch alte und halbwegs passende Munition verwendet, nachdem die reguläre ausging.

Viele Grüße,
Günter

Danke Günter für die weiteren Info's

Äh...Günter und die anderen Wissenden...

Jetzt nach dem ersten Bad und abklopfen, sieht die Kugel etwas seltsam aus....

Das große Loch war nur lose Pampe...

Und wenn man genau hinsieht, scheint das Ding 2 Nähte ? zu haben...

Geschrieben von Zitat von Andreas_H Und wenn man genau hinsieht, scheint das Ding 2 Nähte ? zu haben...

Von der Sorte gibts auch ein paar auf kanonen-kugeln.de zu sehen. Ich hab so eine noch nicht ausgebuddelt, aber evtl. ist das ja Regionsabhängig. Mal gucken, ob Andere hier auch solche Exemplare gefunden haben.

Viele Grüße,
Günter

Hallo

Erstmal Gratulation zu dem schönen Fund ! 
So eine mit nem Kreuz drauf hab ich auch noch nie gesehen.

Vielleicht ist es eine österr. 12 Pfdr-Kugel?
Die hatte doch 5,0 kg und 113,2 mm. Zumindest in der napoleonischen Zeit, aber denke dass die im 7 jh Krieg nicht anders gewesen sein werden.
Und die Österreicher waren im 7 jh Krieg ja auch dabei.

Servus
Rizzo

---

Hinzugefügt 11. Dezember 2012, um 18:39:06 Uhr:

Hab mir grad nochmal das letzte Bild angesehen und da ist mir das Loch bei der Kugel aufgefallen.
Könnte es sein, dass das ne Hohlkugel ist ?
Hast du mal nachgesehen, ob man da was rauspulen oder rauswaschen kann aus dem Loch ?

Geschrieben von Zitat von Rizzo21 Hab mir grad nochmal das letzte Bild angesehen und da ist mir das Loch bei der Kugel aufgefallen. Könnte es sein, dass das ne Hohlkugel ist ? Hast du mal nachgesehen, ob man da was rauspulen oder rauswaschen kann aus dem Loch ?

Hallo und danke Rizzo,

das Teil ist massiv an der Stelle, zur Sicherheit lauf ich nochmal schnell in die garage...

definitiv leider kein Loch

Wie messt Ihr denn bloß Eure Kanonenkugeln ?

Ich war heute bei Mutti und hab Ihre Küchenwaage benutzt, da ist bei 5000g Schluß und genau bis dahin war der Ausschlag...

Für den Durchmesser hab ich eine Schraubzwinge benutzt und dann das Maß zwischen den Schenkeln mit einem Zollstock gemessen, das waren dann knapp 115 mm...

Ich denke mal, das ist genauer als die Personenwaage und der Zollstock nach Auge, hat aber immer Toleranz befürchte ich...

Also brauche ich dann wohl einen großen Meßschieber und eine Digitalwaage bis 10 Kilo ?

sorry, da war wohl die Anfangsangabe eine Irreführung, durch Meßblödheit

Warum nicht einfach den Umfang messen und dann den Durchmesser ausrechnen? Ist doch viel einfacher

Geschrieben von Zitat von Leon Warum nicht einfach den Umfang messen und dann den Durchmesser ausrechnen? Ist doch viel einfacher

Und ungenauer. Du musst das Maßband dazu ganz genau um den Äquator legen, sonst kommt ein falsches Ergebnis raus.
 
Viele Grüße,
Günter

welches signal gab es bei der kugel?