Kanonenkugel… 5- oder 6-Pfünder?

Hallo zusammen,

heute früh kam ganz unverhofft dieses Prachtexemplar zutage!  

Leider täuscht das Lineal aufgrund der Perspektive. Der Durchmesser beträgt 86mm, das Gewicht 2392g.
Handelt es sich damit eher um eine 5- oder 6-Pfünder Kugel?

Auffällig ist für mich die Gussnaht, kann das bei der Bestimmung helfen?

LG
Elgonzo

Hast auf der Seite von CB mal nachgesehen ?
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Was ist denn an der Gussnaht auffällig ?

Gratuliere zur tollen Kugel.
Gruß Tigersteff

Ja Micha,

Da hab ich schon geguckt...aber ob es nu ne 5-Pfünder ist oder ne 6-Pfünder unter 90mm?

Ich dachte die Gussnaht an sich wäre schon bemerkenswert. Gibts ja mal mit und mal ohne. Aber ich denke dann daraus kann man nichts ableiten...

LG

Hübsch!

Aber beisst Euch mal nicht so an den "Pfündern" fest. Diese Bezeichnung kam erst im 18. Jh. auf.

Ich denke, das hier dürfte ein älteres Stück sein. Richtung Falkaune.

Viele Grüße,
Günter

Ja das denke ich nach etwas Recherche inzwischen auch.

Im 30jährigen Krieg war in unmittelbarer Nähe die Hölle los:
"es kam zu der denkwürdigen Belagerung vom Juli und August 1626, einem der bedeutensten kriegerischen Ereignisse, die der Rhein bis dahin gesehen hatte. 33 Tage lang donnerten die Kartaunen und schleuderten ihre Geschosse auf Burgen und Stadt. Das Rheintal glich einem Flammenkrater."

Aber auch 1692/1693 haben 30.000 Franzosen dort rumgeballert. Für den Zeitpunkt spricht, dass ich nur ein paar Meter von der Kugel entfernt einen gelochten Liard von 1691 gefunden habe. Ob die aber wirklich zusammen gehören... ich muss auf jeden Fall bald wieder an die Stelle

LG
Elgonzo

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Hinzugefügt 25. Juni 2017, um 13:51:29 Uhr:

Huhu, jetzt muss ich doch nochmal fragen…

da klopp ich zärtlich mit nem 100g-Hämmerchen kleine Roststellen ab, auf einmal machts nen Abplatzer und die Kugel hat ein Loch! 

Hohlkugel denk ich wegen ø/Gewicht eher nicht, das Loch geht auch nicht besonders tief. Aber was hatte das denn sonst für eine Funktion?

LG
Elgonzo

Geschrieben von Zitat von Elgonzo das Loch geht auch nicht besonders tief. Aber was hatte das denn sonst für eine Funktion?

Lunker nahe der Oberfläche. Also ein Gussfehler. Hier war wohl ursprünglich noch eine dünne Gusshaut drüber. Ist das nach dem Guss direkt aufgefallen, wurden solche Stellen manchmal mit Blei aufgegossen.

Auch nicht untypisch für frühere Kanonenkugeln. Das Gießen wurde auch mit der Zeit immer besser.

Viele Grüße,
Günter

PS: hier ein Stück Kartaunenkugel von mir, bei dem der Riesenlunker wohl zur Zersplitterung beim Einschlag führte.

Super Günter, Danke für dein unerschöpfliches Kugelwissen!

LG
Elgonzo