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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Antike Schusswaffen & Munition (Moderator: kugelhupf) > Thema:

 Wie klingt eine Kanonenkugel?

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Avatar  Wie klingt eine Kanonenkugel?  (Gelesen 1857 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
08. April 2021, um 15:51:54 Uhr

Moin, eine vielleicht etwas komische Frage, die mich da so plagt... ich hätte gerne eine Kanonenkugel (oder Kartätschenkugel) und würde gerne wissen, wie sich sowas im Allgemeinen „anhört“. Muss ich bei der Suche alle Eisenobjekte ausgraben (was ich normalerweise nicht mache), oder kommt die Kugel dank der Masse und Form anders rein? Obwohl ich schon eine Menge Musketenkugeln gefunden habe, scheinen Kanonenkugeln doch eher rar zu sein Nullahnung  Oder sind die aufgrund der Flugbahn eher auf dem Boden ausgerollt und wurden dann von wem auch immer nach der Schlacht eingesammelt?

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#1
08. April 2021, um 16:04:48 Uhr

Geschrieben von Zitat von Micha72
Oder sind die aufgrund der Flugbahn eher auf dem Boden ausgerollt und wurden dann von wem auch immer nach der Schlacht eingesammelt?

Das auf alle Fälle auch. So ist z.B. überliefert, dass nach der Schlacht von Wagram General Jean Ambroise Baston de Lariboisière, Kommandant der Artillerie, 5 Sous für jede gefundene Kugel gezahlt hat und auf diese Art 26.000 Stück zurückbekam (die französische Artillerie gab 40 Stunden lang 100.000 Schuss ab, die österreichische schätzungsweise in etwa genauso viel).

Aber natürlich wurden nicht alle Kugeln wiedergefunden, denn je nach Aufschlagswinkel und Bodenbeschaffenheit drangen diese ganz schön tief ins Erdreich ein. Siehe auch Anhang aus "Geschichte der österreichischen Artillerie", wobei es hier wohl um lotrechte Treffer geht.

Zur Ausgangsfrage, wie hört sich eine Kugel im Boden an? Das hängt natürlich immer vom Gerät und den Einstellungen ab. Auf alle Fälle sollte sie sich mmer gleich anhören, egal aus welcher Richtung man darüber schwenkt, und sich damit z.B. von länglichen Eisenobjekten unterscheiden. Dennoch kommst Du nicht drumrum, auch viel Eisenschrott mit auszugraben, insb. wenn Du auch kleine Kartätschkugeln finden willst.

Viele Grüße und viel Erfolg
Günter


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kugelwirkung.jpg
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#2
08. April 2021, um 20:33:42 Uhr

2,20 meter bei 3 kilo
so tief würde ich nie!!!! graben

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#3
08. April 2021, um 20:44:12 Uhr

Geschrieben von Zitat von gghs
2,20 meter bei 3 kilo. so tief würde ich nie!!!! graben

Naja, das würde dir eh kein normaler VLF-Detektor mehr anzeigen.

Aber über 50cm war ich persönlich schon öfter mal drunten, um Kügelchen zu bergen.

Viele Grüße,
Günter

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#4
08. April 2021, um 21:28:24 Uhr

Und schon 50cm können viel sein, je nach Boden und Anzahl

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
08. April 2021, um 21:43:27 Uhr

Danke für die vielen Beiträge bisher... aber kommt so ne Kugel nun als Eisenton rein, oder klingt die anders?

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#6
08. April 2021, um 21:49:44 Uhr

Das kommt sicherlich auf den Detektor und die Einstellung an. Bei meinem GMP kam großes altes Eisen mit gutem Ton rein. Selbst alte Hufeisen kamen mit Buntmetallton.

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#7
08. April 2021, um 21:52:08 Uhr

Das dürfte bei den meisten Detektoren so sein.

Ausgraben bringt die Gewissheit

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#8
08. April 2021, um 22:01:27 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Das kommt sicherlich auf den Detektor und die Einstellung an. Bei meinem GMP kam großes altes Eisen mit gutem Ton rein.

Bei meinem sogar kleineres Eisen, denn der GMP hat ja keinen Discriminator, sondern einen sogenannten "Iron Treshold" mit dem man einstellen kann, ab welcher Größe einem Eisen mit Gutton angezeigt werden soll.

Viele Grüße,
Günter

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#9
08. April 2021, um 22:07:34 Uhr

Geschrieben von Zitat von Micha72
Danke für die vielen Beiträge bisher... aber kommt so ne Kugel nun als Eisenton rein, oder klingt die anders?

Also die 2 Kuglen die ich bisher finden durfte bzw Überschwenkt habe kamen bei meinen Equinox als sehr hoher Ton rein, nicht als Eisen. Da auch andere große Eisenobjekte eigentlich immer mit buntmetallton reinkommen (Hufeisen etc.) kannst du wohl davon ausgehen, dass die Kugeln mit einem nicht Eisen Ton reinkommen. Habe leider nicht viele Modelle als vergleich aber AT pro sowie Deus haben die Kugeln immer mit gutem Ton erfasst. Dein Spaten wird dir wohl auch nicht als eisenton angezeigt, nehme ich an.

MfG

« Letzte Änderung: 08. April 2021, um 22:12:11 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
08. April 2021, um 22:40:53 Uhr

Alles klar, danke. Dann war da wohl bisher tatsächlich nix unter der Spule meines Deus XP. Alles „Nichteisen“ hab ich gegraben. Irgendwann wird bestimmt ne Kugel dabei sein.

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#11
08. April 2021, um 23:03:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Micha72
Alles klar, danke. Dann war da wohl bisher tatsächlich nix unter der Spule meines Deus XP. Alles „Nichteisen“ hab ich gegraben. Irgendwann wird bestimmt ne Kugel dabei sein.

Das gilt aber nur für Kanonenkugeln. Wahrscheinlich sogar erst ab Dreipfünder. Kartätschkugeln von 200, 130, 90 oder sogar 45 Gramm wirst du wohl überlaufen. 

Viele Grüße, 
Günter

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#12
09. April 2021, um 13:10:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
(die französische Artillerie gab 40 Stunden lang 100.000 Schuss ab, die österreichische schätzungsweise in etwa genauso viel).


...mal ganz abgesehen von der Leistung der Kanoniere, war das für die damaligen möglichkeiten eine Glanzleistung

   der Logistik. Wieviel Fuhrwerke und Pferde für den Transport nötig waren, wie lang die Kolonnen des gesamten

   Trosses waren bei je einer Wagenlänge mit Pferden von ca. 8m. Wieviel Pferde da zu Tode geschunden wurden,

   daran darf man garnicht denken, dass war aber sicher schon für die Marschverpflegung so eingeplant. Allein die

   Zeit die es gebraucht hat um alles in Position zu bringen und Feuerbereit zu sein, hat wahrscheinlich länger

   gedauert als die Schlacht an sich.

   Darum, jede Kugel die sich findet mit Ehrfurcht und Respekt behandeln. Sie hat es wahrlich verdient.

   Grüsse  Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#13
09. April 2021, um 17:56:08 Uhr

Ich war heute nochmal los und habe die Hinweise berücksichtigt, gefühlt 3 Tonnen Alteisen ausgegraben aber... ich denke, dass ich tatsächlich 2 Kartätschenkugeln gefunden habe Lächelnd Kurios war, dass man die Kugeln tatsächlich ausschließlich als Eisen hört, gar kein anderes Signal. Und unter 17kHz kommt nicht mal was, auch wenn die Kugel unbedeckt auf der Erde liegt. Da habe ich wahrscheinlich schon Einiges überlaufen. Dummerweise stört am Fundort ein Mobilfunkmast den Deus extrem. Der war im Gegensatz zu sonst kaum ruhig zu bekommen. Glücklicherweise machen sich gute Signale gut bemerkbar, so dass ich neben den Kartätschenkugeln auch noch anderen Kram finden konnte.

Beide Kugeln sind zwar arg mitgenommen durch Korrosion, aber immerhin. Ich werde mich dann mal an die Konservierung wagen und hoffe, dass nach dem Entrosten noch was über bleibt. Würdet ihr mal einen Blick auf das Bild werfen und kurz kommentieren? Nicht, dass es dich nur Eisenfrums ist und ich umsonst weiter an den Dingern arbeite Zwinkernd

Danke
Michael

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IMG_5722.jpg

« Letzte Änderung: 09. April 2021, um 18:09:15 Uhr von (versteckt) »

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#14
09. April 2021, um 18:08:09 Uhr

Bin nicht der Spezialist, aber das müssten Kartätschen sein. 

Ich lege solche in Essig ein. Meistens lasse ich die über Wochen drinnen. Wechsle 1 -2 x den Essig. Danach krentroste ich sie mit einer Drahtbürste. Wenn der Rost weg ist koche ich sie in siedendem Wasser. Danach nochmals entrosten, abwaschen und in den Backofen. Backofen auf volle Leistung für ca.30Min.

Danach konserviere ich die Kugeln (Ofenfarbe stark verdünnt mit Verdünner). Am Schluss lackiere ich sie mit glanzlosem Zaponlack. Haben seit Jahrzehnten nie nachgerostet.

Achtung, einige finden diese Art zu Konservieren Idiotisch;D für mich passt es aber bei solchen Kugeln.

Gruss John

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