„Mediterranes“ Sondeln im Süden Frankreichs

Anfang November in der Provence, das Wetter ist auch hierzulande nun nicht mehr so top, aber immerhin nie unter zehn Grad - würde ich meinen.
 
Warum dieser Titel? Nun, wir leben hier (glücklicherweise und ich bin dankbar dafür) unter Palmen, mit viel Sonne, einem auch nachts atemberaubenden (Sternen-)Himmel in viel unberührter Natur unweit von St. Tropez. C ´est le sud.
 
Neben vorzüglichem Rosé, leckeren Oliven, frischem Käse und opulenten Süßspeisen kann man erahnen, wenn man genauer hinschaut, warum dieses Gebiet so frühzeitig besiedelt wurde. Nicht nur wegen der von Norden vorrückenden Eiszeitgrenze sondern auch aufgrund der Meeresnähe und den alten römischen Handelswegen , deren Ost-West-Ableger quasi an unserer Haustür vorbei führt: „Voie (Via) Julia Augusta“.
 
Die Tage werden kürzer und die Temperaturen erlauben nun ganztägige Aktivitäten draußen. Ich werde im kommenden Jahr berichten, in wie weit „Sondeln unter der heißen Sonne des Südens“, also von Mai bis Oktober, überhaupt möglich ist.
 
Bei leboncoin habe ich für 350€ einen neuwertigen Teknetics G2 erstanden. Hier ein Eindruck der ersten Fundstelle, nach dem ich im Garten Testläufe unter kritischer Beobachtung der „Haus-Chefin“ und des Hundes getätigt habe. Ich taste mich sprichwörtlich an Neuland heran. Ein pinpointer aus Deutschland ist im Anmarsch.
 
Da es keine allzu große Humusschicht (bisher maximal 10 cm) gibt, arbeite ich bisher stehend mit einer selbstgedengelten Saufeder aus Gartenhütten-Resten (das andere Ende des Stiels ziert ein einfacher Haken), was erstaunlich gut funktioniert. Bisher zumindest. Mein Equipment unterscheidet sich ansonsten kaum von gängigem und ist nicht groß erwähnenswert.
 
Zum Thema Strand gilt ob der Vielzahl von Sondlern hier: kann man vergessen. Alle Ecken dort sind mehrfach abgesucht. Definitiv! Nur ein Bekannter hatte mehr Glück: Am Bling-Bling-Strand Pampelonne müssen alle Bretterbuden aufgrund richterlicher Weisung abgerissen werden. Er hat die Abrissstellen gesondelt, hielt sich aber bedeckt. Ich gehe allein von mehreren Hundert Euro an Münzen aus. An einem Abend. Inzwischen ist dort „security“ im Einsatz. Auch wegen den begehrten „vintage“ Holzresten.
 
Erster etwa zweistündiger Einsatz war am „Col de Gratteloup“, (D 25 Le Muy-Ste. Maxime) einer natürlichen Engstelle auf knapp 300 m Höhe. Korkeichen überwiegen hier neben wenig niedrigem Buschwerk, auch mit Lavendel und Oregano. Der Boden ist „calcaire“, also locker und wenig durchwurzelt. Zurzeit werden hier massenhaft Champignons geerntet und sonntags kommen dann  Motocross-Fahrer und Jäger hinzu. Die beidenletztgenannten sind typisch Süd(!)-Französische - somit Obacht! Hört man die erstgenannten kann man flüchten, hört man die Zweitgenannten, könnte das zu spät gewesen sein.
 
Nicht verwunderlich sind hier WW2-Funde, denn im August 1944 erfolgte von Süden eine groß angelegte Invasion der Amerikaner (Operation Anvil Dragoon) u.a. über die Küste um St. Tropez und Ste. Maxime. Ob dieser Pass umkämpft war, habe ich nicht recherchiert. Jedenfalls mussten ihn zwingend Bodentruppen passieren, um nach Norden zu gelangen.Und diese Stelle bot wunderbar Einblick auf die Passstraße. Vielleicht aber wurde mit Mr. Copper aus den drei gefundenen Hülsen nur der Büchsenproviant durch einen Wildschweinbraten ergänzt.
 
Jedenfalls werden dort die nächsten Begehungen (Nordseite) folgen. Und dann kommt meine nun gangbar gemachte einfach Helmkamera zum Einsatz.
 
Bonne soirée,
 
der Jo

Da wohnst du ja richtig schön.  Südfrankreich gefällt mir auch sehr gut.

Gäste sind bei uns immer willkommen! Auch ohne Sonde

Da unten findest ja aus allen antiken Epochen was, jeder war mal da.  
Bist echt zu beneiden 

Meine Familie und ich haben inzwischen Frankreich als Super Urlaubsziel entdeckt.... neben Südfrankreich,
Korsika war es dieses Jahr die Atlantikküste...

Sehr schönes Land und tolle Leute...


Gruß aus Bayern..


Buddler

Habt ihr in Frankreich auch solche Sondenvorschriften wie wir hier in Deutschland? Tolle Urlaubs- und historische Gegend

Ehrlich gesagt: ich bin nicht genau informiert. Ich vermeide Privatgelände, wie z.B. Weinberge. Häufig gehe ich mit einem alteingesessenen Franzosen auf Tour, der fragt sich durch. Er hat auch schon mit Grundstücksbesitzern zuvor einen Vertrag geschlossen.
Wenn man aber sieht, was auf Flohmärkten alles angeboten wird, dann denke ich:

liberté toujours

Die Liste der bei uns "strafbar gehandelten" Gegenstände ist dort groß. Oder meine Anbauten an meinem 4x4 mit französischer Zulassung.....

Vieles ist hier liberaler, die Freiheiten größer, allerdings existiert ebenso -bei grobem Fehlverhalten- wenig "Toleranz" seitens der Staatsorgane. Hier wird dem bestehenden und tw. strikten Recht Geltung verschafft und nicht nach Ausreden gesucht.

Baustellenblitzer: 1 km/h zu viel: 45 Euro.

Das unterscheidet Frankreich von "bunten Toleranzstaaten". Ich würde mit einem policier nicht anfangen zu diskutieren.

:-*Schöne Gegend wann können wie alle zu dir kommen  . Ja die Polizei ist da skrupellos in Frankreich, die machen da nicht lange rum sonst   [rundumschlag]LG Mike

[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]
[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]
Heutiger sonniger Start im Hemd fuer eine Kurzsuche unter Schirmpinien

Bei dir ist es aber noch schön   
Dann mal gut Fund 

[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] Nach zwei Stuendchen: " cleanes "Gebiet, aber immerhin:

eine "arpentage " = Vermessungsmarkierung (großer Nagel) und ein Abzeichen...

wir sind regelmäßig in Frankreich unterwegs. Mit Sondelausrüstung. Nur ein einziges Mal hab ich mich in der Abenddämmerung an einem Strand sondeln getraut.  das Ergebnis waren nur Kronenkorken.

Ansonsten getraue ich mich nicht , denn ich befürchte gegen mir unbekannte französische Gesetze zu verstoßen.
Ich denke da ist`s dann auch vorbei mit Gelassenheit und der üblichen französischen  Gastfreundschaft.

Gruß Schleifdorn

Mein Nachbar , Urprovencale, geht regelmaeßig auf Stran- Inhalt entfernt -che , mit Erfolg bzgl. Euros und hat nie Probleme wg. Police.

Eher aufgrund Konkurrenzdruck.

Wo er war, braucht man ein halbes Jahr nicht mehr aufzulaufen
.

Ich meide geschichtstraechtige Orte (noch) und Privatgelaende wie Weinberge oder Anbauflaechen. War heute bei bestem Wetter im Wald. Die Jaeger sind weg zz. und die Pilzsucher grueßen hoeflich.

Ich habe ja auch nur einen elektronischen Champignon-Detektor dabei.

Eines kann ich aber bestaetigen: vieles wird gemacht und bis zu einem gewissen Grad geduldet, allerdings bei Aerger oder Schaeden muss die Verantwortung uebernommen werden. Und das kann man hier bei Straftaten und Urteilen nachlesen. Da gibt es keine Privatsphaere des Verurteilten mehr. Volle Namensnennung und seiner privaten Umstaende.

Und seit zwei Jahren werden große (400 qm) , illegal errichtete Villen in Strandnaehe abgerissen. Kann man sich bei utube ansehen.

Hier sind die Autobahnzufahrten gerade ziemlich dicht wg. der Proteste und die Gelbwesten haben ein Lager auf der Stra
ße errichtet. Da brennen dann die Oeltonnen . Geht alles - unter den Augen der Police....noch.

[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ] Bilder von heute (12°) [ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]
, aber abgebrochen, da Termin.
Ein altes Gehoeft (mas), bei dem ich heute nur die Zufahrt und drei Mauern abgesucht habe. Nur die ueblichen Verdaechtigen (Geschosshuelsen und Scherben), aber ein schoenes geschmiedetes Beschlagteil gefunden. Drei Tage kalkuliere ich und beim naechsten Mal mit Heckenschere . Dann auch mit mehr Zeit.

Zufahrt hier nur mit Fahrzeugen mit echtem 4x4 , also mit Beschriftung "land" , " g "oder aehlich.

 Nix quattro X oder 4matic

 

[ Anhang: Sie können keine Anhänge ansehen ]

Toller Beitrag, schöne Bilder was will man mehr