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 >  Fundforen > Waffen und Ausrüstung vor WKI > Blankwaffen > Thema:

 Messer oder Dolch

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Avatar  Messer oder Dolch  (Gelesen 2613 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
19. Juni 2010, um 14:00:25 Uhr

Hallo Kollegen,

ein Anfänger braucht Hilfe bei der Bestimmung.

Ich habe bei meinem ersten Sondelgang mit meiner Frau ein altes Messer (Dolch) gefunden.

Fundort war in meinem Privatwald am Rande einer Lichtung. Ort: Zentrum von Bayern! Fundtiefe: ca 30 cm

Das Teil ist verrostet, aber ist noch in einem guten Zustand.

Länge: ca. 34 cm, davon Klinge: 20 cm

Die Klinge ist einschneidig und hat einen breiten Rücken (7 mm am Anfang)

Momentan liegt es im dest. Wasser. Soll ich die harten Rostpickel mechanisch entfernen oder wie soll ich weiter vorgehen?

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Viele Grüsse

Limes





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Dolch 001.jpg
Dolch 002.jpg
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(versteckt)
#1
19. Juni 2010, um 14:04:17 Uhr

Wenn es als Stichwaffe geeignet ist ist es ein Dolch um 1500, es könnten Zierungen auf der Klinge sein.
Schönes Stück!
Gruß Micha

« Letzte Änderung: 19. Juni 2010, um 14:06:57 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#2
19. Juni 2010, um 14:33:14 Uhr

Wie Cartouche schon sagt ist das Messer (Dolch) so um 1500.
Es handelt sich um ein typisch Süddeutsches Dolchmesser mit stark nach unten gebogenen Griffenden. Es war keine Waffe weil dazu diese nach unten gebogenen Enden ja keinen Schutz für die Hand bieten, sondern ein Dolchmesser was zu vielen Zwecken dem einfachen Mann diente. Schau aber trotzdem noch an der Stelle nach ob nicht noch ein Teil vom Griffende zu finden ist.
Mach dich hier im Forum mal schlau -  mit destl Wasser machst ja schon was richtig, Natriumhydroxyd aus der Apotheke reguliert den Salzgehalt im Wasser  usw.
Den Rost kannst du nach ein paar Wochen mit einem kleinen spitzen Hammer auf die Bläschen kllopfen. Aber sehr sehr vorsichtig bei Messern da bricht dir leicht die Klinge.

Gruß cyper

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
19. Juni 2010, um 17:23:15 Uhr

Hallo Sondler

vielen Dank für die schnellen Antworten.

Ich bin echt überrascht, wie alt der Dolch ist.

Ich werde versuchen, dass Endstück zu finden, falls da eines existiert. Der Griff läuft nämlich spitz zu. Kann aber auch daran liegen, dass

der Dolch fast senkrecht im Boden steckte.

Sorgen machen mir die harten Verkrustungen, hoffenlich hilft das dest. Wasser und das NaOH.

Habe richtig Angst, dass ich was falsch mache.

Aber ich hoffe weiterhin auf Eure Unterstützung.

Vielen Dank

Limes

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#4
19. Juni 2010, um 17:30:46 Uhr

Könnte sein das es mit einer einfachen Scheibe vernietet war. So etwas übersieht man schnell in der Aufregung.
Gruß Micha

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#5
19. Juni 2010, um 17:57:49 Uhr

Schöner Fund!

Sag mal kommst du aus der Nähe von Ingolstadt, das Bauzentrum Mayer auf dem Foto ist mir direkt ins Gesicht gesprungen Smiley

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(versteckt)
#6
19. Juni 2010, um 18:05:31 Uhr

Hier ist auch ne sehr gute Seite über Restaurierung

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http://www.myseum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=70


Gruß cyper

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#7
19. Juni 2010, um 18:27:25 Uhr

Geschrieben von Zitat von cyper
Wie Cartouche schon sagt ist das Messer (Dolch) so um 1500.
Es handelt sich um ein typisch Süddeutsches Dolchmesser mit stark nach unten gebogenen Griffenden. Es war keine Waffe weil dazu diese nach unten gebogenen Enden ja keinen Schutz für die Hand bieten, sondern ein Dolchmesser was zu vielen Zwecken dem einfachen Mann diente. Schau aber trotzdem noch an der Stelle nach ob nicht noch ein Teil vom Griffende zu finden ist.
Mach dich hier im Forum mal schlau -  mit destl Wasser machst ja schon was richtig, Natriumhydroxyd aus der Apotheke reguliert den Salzgehalt im Wasser  usw.
Den Rost kannst du nach ein paar Wochen mit einem kleinen spitzen Hammer auf die Bläschen kllopfen. Aber sehr sehr vorsichtig bei Messern da bricht dir leicht die Klinge.

Gruß cyper

das war alles richtig gesagt , wir haben auch noch einen dolch hier in dw liegen .
werde bald mal bilder reinstellen .

der dolch ist vom kelten68 , wir haben mal getauscht .

aber schönen dolch den ihr da gefunden habt .

gruss
fränkie

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(versteckt)
#8
20. Juni 2010, um 14:14:57 Uhr

Gratuliere zum ersten Dolchmesser.  Applaus

Max

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
30. Juni 2010, um 18:53:31 Uhr

Hallo Kollegen,

vielen Dank für Eure Hilfe.

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www.myseum.de
war mir eine grosse Hilfe. Habe dort unter Spätmittelalter exakt den gleichen Dolch gefunden!

Eure Altersbestimmung war wieder mal 100 % richtig. Alle Achtung.

Die Restaurationsanleitungen in diesem Link sind auch spitze (sogar für mich verständlich).

Der Hammer ist der Preis, für genau dieses Teil, das ich im Netz gefunden habe: Schätzwert 600-1200€!! Dabei ist mein Messer in einem viel
besseren Zustand. Habe auch herausgefunden, dass es es auch Nierendolche ohne Endkappe am Griff gegeben hat. Werde aber trotzdem noch
suchen.

Bin noch ganz happy: Erste Suche mit dem Detektor und gleich so ein Fund!

Darf nur keinen Fehler beim Restaurieren machen.

Also lasst mir Eure Tipps zukommen. Bin echt dankbar dafür.

Viele Grüsse

Limes



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#10
30. Juni 2010, um 21:13:48 Uhr

Ich verweise dich mal auf die Eisenrestauration von Drusus Kanonenkugeln der hat das super beschrieben  Super  und fang so an.

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http://www.detektorforum.de/smf/fundreinigung_und_restauration/eisenentsalzung_restauration_und_konservierung_anhand_von_kanonenkugeln-t12967.0.html


Gruß cyper

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
21. Juli 2010, um 11:13:15 Uhr

Hallo Kollegen,

dank Eurer Hilfe habe ich den Dolch jetzt restauriert.

Er war ca. 6 Wochen im dest. Wasser mit etwas NaoH. Danach habe ich ihn vorsichtig mit Dremel und Schleifpapier behandelt.

Zum Schluss habe ich ihn nur noch einmal leicht mit Tannin behandelt.

Man sieht noch leichte braune Flecken, die aber nicht weggehen (ausser mit grober mechanischer Bearbeitung). Soll ich das so lassen?

Bei der Restaurierung sind erstaunliche Eigenschaften des Dolches aufgetreten:

1. eine erstaunlich gute Substanz (man könnte das Ding mit einem Holzgriff versehen und wieder in Gebrauch nehmen)

2. eine hervorragend gut erhaltene Schmiedemarke (weis nur nicht was sie darstellen soll)

3. auf der anderen Klingenseite befindet sich eine kleine "silberne" Rosette ins Material eingearbeitet (das Tannin hat es nicht verfärbt!)

4. die Spitze ist die ersten 2 cm verstärkt und hat keine scharfe Klinge, während der Rest sehr scharf ist (auch jetzt noch).

    Der Dolch war sicherlich nicht als reines Brotzeitmesser verwendet worden, sondern diente vor allem als Stichwaffe.

Ich hoffe, ich habe es einigermassen richtig gemacht mit der Restaurierung.

Für weitere Hinweise und Ratschläge bich ich Euch dankbar.

Seht Euch mal die Bilder an (leider habe ich keine bessere Kamera).

Viele Grüsse

Limes


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Dolch2 004.jpg
Dolch2 005.jpg
Dolch2 006.jpg
Dolch2 007.jpg
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#12
21. Juli 2010, um 11:30:14 Uhr

Hallo Limes,
hoffentlich waren die 6 Wochen im Destillierten Wasser nicht zu kurz, ich hätte ihn wohl eher 6 Monate darin gelassen.

Gruss Jan

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#13
21. Juli 2010, um 11:33:48 Uhr

es ist eine waffe und alltagsmesser zu gleich.... sowas trug damals jeder.... je nach geldbeutel....waren die ausführungen !

schätze mal der rücken hat so 4-6mm !

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#14
21. Juli 2010, um 12:28:22 Uhr

Hallo Limes,
ich würde Dir auch empfehlen das Teil wieder in destilliertes zu legen.
Du hast Ihn bislang schon ganz gut gereinigt aber die original Oberfläche ist Stellenweise noch überkrustet
und wird noch "weiterblättern". Ich rate Dir auch vom Dremeln oder mechanischem reinigen ab. Mache dies lieber nach u. nach (über Monate) mit dem
Skalpell. Ich habe meine Sachen teilweise zwei bis drei Jahre im Destillat liegen, so lange bis sich das Wasser nicht mehr färbt.
Die Funde liegen mehrere hundert Jahre im Boden und da kann die Restaurierung auch ruhig mehrere Monate dauern.
Geh doch nochmal an die Stelle und sieh nach ob Du die Angelscheibe findest.
schönen Gruß
Micha

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