Erster Fund

Hallo Zusammen,
Ich habe es an anderer Stelle bereits erwähnt, daß ich letzten Freitag zum ersten Mal mit der Sonde unterwegs war und ausschließlich Schrott gefunden habe. Bis auf eine Ausnahme: Eine Bleikugel.
Ich weiß nicht ob es sich um eine Musketen- oder Pistolenkugel handelt aber ich gehe davon aus, daß sie zum schießen gedacht war. Ob zur Jagt oder im Krieg - keine Ahnung. Gibt es irgendwelche Unterscheidungsmerkmale?
Es ist nichts dolles aber es ist mein erster nicht-Schrott-Fund! Ich habe sie in Spüli-Wasser eingelegt und mit einer Nylonbürste gereinigt - sonst nichts. Sollte Blei konserviert werden?

Gruß

Christian

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Moin Christian,

eine Unterscheidungsmöglichkeit ob eine Musketenkugel zu jagdlichen oder militärischen Zwecken eingesetzt wurde gibt es nicht.

Ob sie aus einer Muskete oder einer Pistole stammt lässt sich erst sagen, wenn Du den Durchmesser der Kugel angibts.

Viele Grüße

Walter

Hallo Walter

Kleine Kugel Pistole, große Muskete. Selbst das lässt sich so nicht sagen.  Im DWJ war mal eine Tabelle mit Kalibern russischer Flinten drin- 12,7 bis 21,5 mm.

Gruß

Zeitzer

Ist nicht ganz einfach ein genaues Maß anzugeben weil die Kugel nicht (mehr) ganz rund ist. Kleinstes Maß ist 15,4mm und das größte 17,00mm. An den meißten Stellen habe ich 16,3mm gemessen. Ich denke dieses Maß kann man auch als "repräsentativen Durchschnitt" nehmen. Ich halte das für recht groß und denke, daß es sich somit um eine Musketenkugel handeln könnte.
Auf dem Bild ist so ein "Nupsi" zu erkennen. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll. Vermutlich ist das extra da. Welche Aufgabe hatte das Ding? Könnte es damit zu tun haben, daß so der Kugel gewissermaßen die "Fluglage" vorgegeben wurde um die Zielgenauigkeit zu erhöhen?

Danke vorab


Christian

Hi Christian

Um die 17 mm ist bei einer Muskete das Standartmaß. Mit "Nupsi" meinst wahrscheinlich die Stelle, wo der Gusskanal war und die Kugel abgeknipst wurde. Zielen konnte man mit Musketen nicht so richtig, da hat es beim Militär die Menge der abgefeuerten Kugeln gebracht. Und der Jäger musste wahrscheinlich der Wildsau bald in den Hacken stehen um zu treffen... :

Gruß

Zeitzer

Geschrieben von Zitat von h.ato Ist nicht ganz einfach ein genaues Maß anzugeben weil die Kugel nicht (mehr) ganz rund ist. Kleinstes Maß ist 15,4mm und das größte 17,00mm. An den meißten Stellen habe ich 16,3mm gemessen. Ich denke dieses Maß kann man auch als "repräsentativen Durchschnitt" nehmen. Ich halte das für recht groß und denke, daß es sich somit um eine Musketenkugel handeln könnte. Auf dem Bild ist so ein "Nupsi" zu erkennen. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll. Vermutlich ist das extra da. Welche Aufgabe hatte das Ding? Könnte es damit zu tun haben, daß so der Kugel gewissermaßen die "Fluglage" vorgegeben wurde um die Zielgenauigkeit zu erhöhen? Danke vorab Christian

Die Kugeln wurden mittels Formen gegossen und der überstehende Teil dann abgezwickt, daher kommt dieser "Nupsi"

Man lernt nie aus! Ich hätte es ehrlich gesagt nicht für den Anguß gehalten weil neben dem Nupsi noch eine Delle ist. Könnte diese dann vom Erkalten der frisch gegossenen Kugel Stammen. Ich weiß nicht wie die damaligen Gußformen beschaffen waren. Sicher recht einfach. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Kugel (z.B. durch "Kältebrücken") nicht exakt gleichmäßig auskühkühlen konnte. Die haben die Kugeln sicher nicht einzeln gegossen. Ich kann mir gut vorstellen, daß in einer Form mehrere Kugeln gegossen werden konnten. Damit entsteht u. U. im Bereich des Angusses die Kugel schneller abkühlt.
Naja - bevor ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehne und mich wieder um Kopf und Kragen spekulliere, hoffe ich lieber darauf, daß Ihr Antworten habt.
Apropos Antwort: Wie werden Musketen- und Pistolenkugeln unterschieden?

Dankeschön


Christian

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber Bodenfunde ohne
Patina sind irgendwie ............., auch wenn es "nur" eine
Musketenkugel ist. :'(

Soll jetzt kein Vorwurf an den Patinazerstörer sein.


Sondenmichel

So, und nun geht es gleich auf den MA-Acker, Mr. Simpson scharrt schon
mit den Füßen.

Geschrieben von Zitat von h.ato Apropos Antwort: Wie werden Musketen- und Pistolenkugeln unterschieden?

Ist ganz einfach und streht schon weiter oben- geht nicht.

Gruß

Zeitzer

@zeitzer: Das hatte ich falsch verstanden. Ich htte das "geht nicht" auf Jagt- bzw. Kriegsgewehr bezogen und deutete den Rest so als bräuchtet ihr noch weitere Infos.

@sondenmichel: Ob du es glaubst oder nicht - Ich habe keine Patina zerstört! Als ich die Kugel ausgegraben habe, war die Oberfläche genau wie jetzt, bis auf kleine braune Schmutzanhaftungen in den Vertiefungen. Viele sind noch zu sehen. Und wenn du genau hinguckst ist die nicht beschädigt Patina.

@all: Danke für eure Hilfe.

Gruß


Christian

"Nupsi" 

Also treffender hätte ich es jetzt auch nicht formulieren können....muss ich mir merken

Ich weiß nicht wie und womit früher solche Kugeln gegossen wurde, aber ich kenne es aus dem heutigen Vorderladerschützensport so, dass eine moderne Gießzange (Kokille) oben an der Einlassöffnung für das Blei, eine Schiebevorrichtung besitzt, um den überstehenden Gussrest nach dem gießen abzutrennen. Daher weisen die meisten heutigen Geschosse nur noch sehr kurze oder gar keine "Nupsis" mehr auf.

Gruß,

Ganimed

Ich habs doch korregiert - Entscheident ist doch, daß ihr mich verstanden habt