sieh mal hier
Die LäufeBei den Läufen hatte sich seit Jahrhunderten keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Die Kaliber wurden nach und nach kleiner, die Herstellung mit Maschinen industrieller und seit etwa 1500 kannte man gezogene Läufe. Wer diese Erfindung gemacht hat, ist ebenfalls nicht nachgewiesen. Man kann jedoch nach einem Fundstück davon ausgehen, dass die ersten Züge1 im Nürnberger oder Leipziger Raum in einen Lauf geschnitten wurden.Das Beweisstück ist ein Jagdgewehr des Habsburger Kaisers Maximilian I. mit einem Bronzelauf, in den sein Wappen eingegossen ist. Dieses Wappen führte er ab 1493 als König von Deutschland bis er 1508 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt wurde. In diesen Lauf sind 12 oder 14 Züge in einem leichten Drall2eingeschnitten (zwei davon sind kaum zu erkennen).3 Weitere Gewehre oder Läufe mit Zügen aus dieser Zeit sind leider bisher nicht gefunden worden, wohl auch deshalb, weil solche Büchsen mit Bronzeläufen sehr teuer und damit selten waren und bei den Handrohren für den militärischen Gebrauch ein glatter Lauf vollkommen ausreichte. Überdies jagte man zu dieser Zeit ohnehin noch bevorzugt mit der Armbrust.

Welches Geschoss habe ich da?
Ob die Büchsenmacher damals schon die physikalischen Hintergründe der Züge kannten, ist ebenso wenig bekannt. Man kannte jedenfalls die stabilisierende Wirkung der Federn, die in einem kleinen Winkel auf den Schäften der Pfeile und der Bolzen der Armbrust angebracht waren und leitete daraus möglicherweise eine ähnliche Wirkung für die Rundkugeln der Büchsen ab.
Die bisher bekannten Züge aus alten Läufen zeigen, dass man ständig am Experimentieren war. Es gab gerade Züge, die parallel zur Laufachse eingeschnitten waren und die bestimmt keine Stabilisierung bewirken konnten. Möglicherweise wollte man damit einfach die lästigen Rückstände des Schwarzpulverabbrands darin aufzunehmen. Oder es war einfach ein nicht erfolgreicher Versuch. Man kennt Läufe mit zwei Zügen und Läufe mit sogenannten Haarzügen, die dicht aneinander gereiht in mehr oder weniger starkem Drall wie Rillen eingeschnitten sind. Züge hatten runde und auch scharfkantige Profile, sie waren flach oder auch tief eingeschnitten, es wurde alles ausprobiert. Im Extremfall sind Läufe und auch Rohre von frühen Vorderladerkanonen bekannt, bei denen die „Bohrung“ des Laufs oder Rohrs wie ein gleichschenkliges Dreieck, sechskantig oder auch herzförmig geschnitten waren. Nicht selten mag wohl auch der Aberglaube, Magie oder Teufelsglaube dahinter stecken, indem man versuchte, mit einem derart geformten Geschoss gleich auch den Teufel mit auf die Reise zum Feind zu schicken.
Hinzugefügt 31. August 2012, um 19:08:28 Uhr:sorry ,unter läufe
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