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 >  Fundforen > Dachboden & Flohmarkt Funde (Moderator: Gratian) > Thema:

 Bleikugelgießzange-Altersbestimmung

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Avatar  Bleikugelgießzange-Altersbestimmung  (Gelesen 2055 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
30. Juni 2019, um 16:39:06 Uhr

Hallo zusammen,
auf dem Speicher eines alten Bauernhofes entdeckt, eine Bleikugel Gießzange 20mm Durchmesser.
Wenn es so ist, stellt sich natürlich die Frage nach dem Alter. Würde ja dann aus der frühen Vorderladerzeit stammen.
Ich hoffe jemand kann die Zeit bestimmen aus der dieses Werkzeug stammt.
Vielen Dank im vorraus.


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(versteckt)
#1
30. Juni 2019, um 16:45:54 Uhr

Frühe Vorderladerzeit würde ich nicht meinen, ich würde eher auf Ende 18.-19- Jh. tippen. Der Sechskant ist schon sehr modern, früher hatten die nur Vierkant.
Aber mal schauen was die Spezis meinen.

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(versteckt)
#2
30. Juni 2019, um 17:11:58 Uhr

hallo

schöne zange

danke fürs zeigen

gut fund Reiter

buschi50 Winken

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(versteckt)
#3
30. Juni 2019, um 18:32:31 Uhr

Die Mutter scheint mir nicht original zu sein, eventuell ist die Zange mal repariert worden. Das Kaliber ist recht groß, dennoch tippe ich auf 19.Jh.
Hier nochmal meine Zangen zum Vergleich:
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http://www.detektorforum.de/smf/antike_schusswaffen_munition/zangen_zangen_zangen-t119137.0.html


Gruß
kugelhupf

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#4
01. Juli 2019, um 05:48:59 Uhr

Sieht mir nach Wehrmacht aus. Schau mal genau ob du irgendwelche Stempel auf den Griffen findest. H + eine Zahl oder einen WaA-Stempel.

Winken

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
26. Juli 2019, um 18:16:24 Uhr

Welche Verbindung sollte den da zur Wehrmacht bestehen.

Gruß Uwe

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(versteckt)
#6
26. Juli 2019, um 19:04:34 Uhr

Wäre dann eine von 50 Stück die es gab....

Hinzugefügt 26. Juli 2019, um 19:07:23 Uhr:

Stempel gefunden oder nicht?


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« Letzte Änderung: 26. Juli 2019, um 19:07:23 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

(versteckt)
#7
27. Juli 2019, um 13:44:32 Uhr

.. das war Görings Lieblingszange ..  Schockiert

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#8
30. Juli 2019, um 16:43:09 Uhr

Das was ich auf der Zange gefunden habe ist eine Stempelung die aussieht wie eine 9mm oder umgedreht ww6.
So wie eins von deinen Bildern.
Sehe da immer noch keine Verbindung zur Wehrmacht, kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Danke im vorraus.

Hinzugefügt 30. Juli 2019, um 16:44:55 Uhr:

Das Bild dazu.

« Letzte Änderung: 30. Juli 2019, um 16:44:55 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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(versteckt)
#9
30. Juli 2019, um 17:31:09 Uhr

Na, wer hätte es gedacht Zwinkernd

das ist "gmm" Herstellercode von Firma Eckardt und Lohkamp, Maschinen und Werkzeuge,Berlin.
Das andere ist der Abnahmestempel des zust. Waffenamtes "WaA533"
Auf der anderen Griffseite solltest du noch das Herstellungsjahr finden. Das ist bei meinen Bildern 1941 "H41"

Brauchst ne Brille, wa?  Zunge

Jetzt wundern sich bestimmt viele, was die Wehrmacht mit einer Kugelzange zum Bleikugel gießen angestellt hat?

Ich erleuchte euch mal:
Diese Kugelzangen gehören zur Sonderausstattung von Waffenmeistern der Produktionsstätten der 2cm FlaK-Geschütze und ähnlicher Waffen.
Man goß damit eine 20mm Bleikugel. Diese wurde dann mit einer Vorrichtung durch das zu prüfende Rohr bzw. den Rohling getrieben. Der Waffenmeister konnte dann anhande der Abdrücke/Spuren an der Kugel den allgm. Zustand des Rohres, sowie die Parallelität und Equivalität  der Züge und Felder prüfen. Quasi den Rohr Inenzustand, bevor es zum Beschuss freigegeben wurde.
Beim Rohling prüfte man die exakte Rundung des Rohrinneren und prüfte die Gesamte Rohrlänge auf Fertigungsfehler (Risse, Dellen, Beulen).
War die Kugel gleichmäßig, glatt an der Lauflinie gepresst, war der Rohling i.O. und konnte in die weitere Produktion gehen.
Ob das jetzt bei jedem Rohr oder stichprobenartig nach Chargen zuging, weiß ich nicht. Denke aber eher zweiteres.
Über die Anzahl der vorhandenen/hergestellten Zangen findet man nur sehr wenig raus. Schätzungen sagen, dass es ca. 50 Stück gab und nur ca. 10 bis jetzt überlebt haben. Wenigstens sind in Sammlerkreisen nicht mehr bekannt. Deine wird dann quasi die 11 sein.
Verückte Sache, was?
So gesehen ist das wie ein Ritterkreuz mit Eichenlaub zu finden , rein von der Wahrscheinlichkeit her. Definitiv wesentlich seltener als eine olle Goldmünze oder sowas. Wohl nur einmal im Leben.
Eh du dir aber jetzt deinen Job kündigst und dir einen Urlaub auf den Malediven buchst, muss ich zur Ernüchterung sagen, das sie zwar relativ teuer gehandelt werden (für ne Zange), aber das eher zur Nischensammeltätigkeit zählt und daher der Preis im unteren 3Stelligen Bereich liegt.
Die letzte die ich gesehen habe, Zustand wie die auf meinen Bildern, hat für 350 Euros den Besitzer gewechselt. Deine ist ja nicht mehr ganz so frisch, daher kannst du da wohl 40-50% abziehen.

So nun ist das Mysterium der "Gießform für Bleikugeln Kal. 2 cm" (war der offizielle Begriff dafür) gelöst.
Ich sag nochmal Glückwunsch zum Ã¤ußerst seltenen Fund!

Grüße Winken


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P1040168.JPG
P1040168A.jpg
P1040168B.jpg

« Letzte Änderung: 30. Juli 2019, um 17:32:37 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)
#10
30. Juli 2019, um 18:42:55 Uhr

Geschrieben von Zitat von Les
Das was ich auf der Zange gefunden habe ist eine Stempelung die aussieht wie eine 9mm oder umgedreht ww6.
So wie eins von deinen Bildern.
Sehe da immer noch keine Verbindung zur Wehrmacht, kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Danke im vorraus.
[/quote]

Dann guck mal auf das vorher von Bolzenkopf gepostete Bild!

Gruß
kugelhupf

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(versteckt)Themen Schreiber
#11
31. Juli 2019, um 17:02:47 Uhr

Danke für die ausführliche Aufklärung,da wäre ich nie drauf gekommen.
Sehr gut.

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(versteckt)
#12
31. Juli 2019, um 19:56:13 Uhr

Kein Ding, gern geschehen.

Schau mal in deine PN Zwinkernd

Winken

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(versteckt)
#13
31. Juli 2019, um 20:34:43 Uhr

Bolzenkopf,

mal ganz ehrlich,... ich bin tief beeindruckt von Deinem Wissen, selbst wenn Du das nicht alles im Kopf haben solltest und sicherlich auch mal was nachschaust, es ist und bleibt beeindruckend. Deine Erklärung habe ich mit Genuß gelesen, wunderbar. Ich persönlich bin sehr erbaut von dem, was Du von Dir gibst, vor allem wie Du es tust. Danke, dass Du Dein Fachwissen nutzt, um uns allen weiterzuhelfen, Chapeau und großen Respekt.

Gruß von einem immer noch tief begeisterten Pathfinder

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