taschenuhr

hallo leute!
ich hab die taschenuhr bei einer haushaltsauflösung gefunden.
leider ist der aufzieher nicht mehr vorhanden.
laut stempel ist es 800 silber.
3 cm ist sie im durchmesser.
kann mir wer sagen,wie alt die etwa ist und woher?
gruss rollenheini

Hallo Rollenheini,
auf Deiner Taschenuhr ist Silberstempel zusehen, ein Halbmond und eine Krone, das ist der Reichsstempel für das Deutsche Kaiserreich und wurde 1888 eingeführt. Es sind noch mehre Stempel zu sehen, deren Bedeutung ich nicht kenne. Die Stempel könnten auf den Meister und den Ort deuten.

Gruß xxl-lutz

Von Werk her würde ich sagen, 08/15, allerdings macht mich dann doch die eingestanzte Seriennummer im Deckel stutzig. Gehe also von einem teueren Markenfabrikat mit billigem Werk aus. Ansonsten ist es schon gesagt worden, alte Silberpunze und was nur du mit der Lupe erkennen könntest: Kleine Handgravierungen im Deckel - diese kennzeichnen eine durchgeführte Revision - Dann weisst du zumindest, von wann das gute Stück ist

Hi,
schöne Uhr. Aber das werk ist ja megadreckig.
Lass es mal reinigen.

Gruß
Hannibal

die original Schraubenunruhe ist gegen eine einfach (ohne Schrauben) getauscht worden
(in der BUCHT kriegste nicht viel dafür..)

Die Uhr wurde in der Schweiz hergestellt und nach Deutschland exportiert. Das Werk hat eine Ankerhemmung, wrschl. ist es ein FHF Werk.
Wie oben schon richtig erkannt wurde, ist die Schraubenunruhe getauscht. Leider fehlt die Aufzugskrone, was wertmindernd ist.
Hergestellt ca. 1900. Wenn kein Markenname ersichtlich ist, handelt es sich um einen Einschaler, d.h. Gehäuse und Werke werden gekauft und daraus günstige Uhren zusammengebaut.

erstmal danke für die bestimmung.
lohnt sich eine restaurierung?
sind bei solchen uhren die zeiger immer so offenliegend ode war da ein glas drin?
gruss rollenheini

Also ein Uhrenexperte bin ich nicht, aber wenn das kein Glas drinne war dann stelle ich in Youtube ein video rein wie ich einen Besen fresse! 
Wegen der Restauration würde ich mir erst mal Gedanken darüber machen was du damit eigentlich machen möchtest? In den Schrank oder verkaufen?

Hallo,

das Glas fehlt - natürlich lagen die Zeiger nicht offen. Gläser kriegt man noch, bei Damenuhren sogar noch besser, da es da nicht soviele Sammler gibt.

Zur Unruhe: ich glaube nicht, daß es ursprünglich eine Schraubenunruhe hatte - das ist bei Damenuhren zwar nicht unmöglich, aber eher unüblich.
Auch meine ich im Bild (Unruhreif auf 8h) das Zylinderrad zu erkennen und keinen Anker. Demnach wär's eine schweizer Uhr mit Zylinderhemmung und nicht Ankerhemmung.
Auch das würde besser zu einer Damenuhr passen.

Grüße,
Adebar

Kann mich auch täuschen, aber ich sehe da die Gabel des Ankers der in die Unruhwelle greift. Kann keine Zylinderachse erkennen. Ich laß mich aber gerne eines Besseren belehren.

Hallo,

Geschrieben von Zitat von von Walde Kann keine Zylinderachse erkennen. Ich laß mich aber gerne eines Besseren belehren.

Gern.

Ich habe mal als Vergleich zwei x-beliebige Uhrwerke aus meiner Sammlung fotografiert, mittiges Bild einmal Zylinderwerk mit einem Zylinderrad, Bild rechts einmal Ankerwerk mit einem Ankerrad.

Zuerst habe ich mal das Originalbild (ganz links) etwas vergrößert - die Stellen, an denen ich die typischen "Füßchen" des Zylinderrades zu erkennen glaube, habe ich mal mit roten Pfeilen markiert.
Der Zylinderradkloben ist bogenförmig, zwischen Unruhwellendeckstein und Unruhreif erkennt man das Steinlager des Radklobens.

Wäre die Uhr eine Ankeruhr, würde ein Kloben fehlen, da sowohl das Ankerrad als auch der Anker selbst ja gelagert werden müssen. Oder siehst Du hier neben der Minutenradbrücke, dem Zwischenradkloben und dem Kloben, den ich für den Zylinderradkloben halte, einen weiteren Kloben? Wo wäre der auf dem Bild festgeschraubt?

Grüße,
Adebar

wenn da jetzt ein glas drin wäre,müsste das nicht auch zum aufmachen sein?

Hallo

Geschrieben von Zitat von rollenheini wenn da jetzt ein glas drin wäre,müsste das nicht auch zum aufmachen sein?

Klar.

Und zwar immer wenn man das Uhrwerk ausschalen will oder ein Zeiger lose ist, muß man das Glas öffnen. Das Glas selbst ist in die Lünette (der silberne Ring) eingesprengt und die Lünette ist auf das Gehäuse aufgesprengt.
Die Lünette wird mit einem speziellen Gehäuseöffner, alternativ ein Messer, vom Gehäuse abgehebelt.

Das Glas zu ersetzen ist eine Wissenschaft für sich. Die Gläser sind in 1/100 Milimeterschritten zu haben, aber ausmessen kann man das Maß kaum. Man braucht mehrere Gläser, so 3 Stück vor dem mit der Schieblehre gemessenen Maß und 3 danach, also idealerweise 5-7 Gläser zum probieren, welches paßt.
Das Glas wird in die Lünette eingeclipst, dann erst wird die Lünette auf's Gehäuse gedrückt, sonst klappt das nicht!
Unangenehmerweise brauchst Du ein sog. Savonetteglas, also ein Glas für Sprungdeckeluhren. Diese Gläser sind dünner, wegen des geringen Freiraums zwischen Blatt und Deckel. Dementsprechend zerbrechlich ist so ein Glas. Allerdings sind sie nicht sehr teuer...

Aber lohnen tut's eigentlich nicht, außer aus ideellen Gründen. Selbst im kompletten, gereinigten Zustand bringt das Teil als Damenuhr mit Zylinderhemmung wohl kaum mehr als 80 Ocken 

Grüße,
Adebar

wenn jemand interesse an der uhr hat PN.
bei mir liegt sie eh nur rum.
gruss rollenheini