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 2 Medaillone von einem bayrischen Acker

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Avatar  2 Medaillone von einem bayrischen Acker  (Gelesen 1156 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
22. August 2009, um 19:03:03 Uhr

Hallo Allesamt,

2 Heiligen-Anhänger von gestern - vielleicht weiß ja jemand was genaueres drüber (Gratian z.B. Zwinkernd).

Viele Grüße,
Günter



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anhaenger1.jpg
anhaenger2.jpg
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(versteckt)
#1
22. August 2009, um 20:28:48 Uhr

Das zweite ist klar:  der Anhänger zeigt das Wessobrunner Gnadenbild: "Mutter der schönen Liebe", Die mit IHS und MAR bezeichneten Herzen. 18. Jahrhundert.

Wessobrunn ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau und liegt auf einer Höhe von 701 Meter ü. d. M. südwestlich des Ammersees, nordwestlich von Weilheim und südöstlich von Landsberg am Lech.

753 wurde einer Legende nach ein Kloster zu Ehren des heiligen Petrus an einer Stelle errichtet, an der Herzog Tassilo III. von Bayern bei der Jagd eine Vision von drei Quellen hatte, die sein Diener Wezzo anderntags fand. Vermutlich stiftete aber eine Adelsfamilie aus Rott das Kloster. Die drei Quellen mit dem Brunnenhaus und die Tassilolinde (etwa 1000 Jahre alt) zählen zu den Wessobrunner Sehenswürdigkeiten.

Benediktinermönche wirkten bis ins 19. Jahrhundert im Kloster. In ihrem Besitz befand sich jahrhundertelang der lateinische Kodex, der mit dem Wessobrunner Gebet eines der ältesten dichterischen Denkmäler der deutschen Sprache enthält.

788 wurde Wessobrunn karolingisches Reichskloster, um 900 fiel es dem Bistum Augsburg zu. Von etwa 1100 bis 1220 bestand neben dem Männer- auch ein Frauenkonvent.

Um 1220 brannten große Teile des Klosters ab, es folgten umfangreiche Neubauten. Die insgesamt glückliche Entwicklung des Klosters erlaubte eine intensive Kunstpflege. So wurde die Kirche 1655 innen modernisiert.

1680 startete Abt Leonhard Weiß den Neubau der Klosteranlage, bei dem klostereigene Untertanen beschäftigt wurden.

1803 wurde das Kloster in der Säkularisation aufgehoben und ab 1810 begann man, die Gebäude als Materialreservoir auszuschlachten, um damit die abgebrannte obere Stadt in Weilheim wieder aufzubauen. 1861 rettete der Münchener Professor Johann Nepomuk Sepp die restlichen Bauten, indem er die Anlage kaufte.

Bis ins 19. Jahrhundert hieß der um das Kloster liegende Ort „Geispoint“ oder „Gaispoint“ (was mit großer Wahrscheinlichkeit gälisch (keltisch) „Ort des Gesetzes“ bedeutet). Später wurde Geispoint immer öfter mit dem Klosternamen Wessobrunn gleichgesetzt, bis der alte Name fast ganz vergessen wurde.

1913 zogen Missionsbenediktinerinnen aus Tutzing in zwei Klostertrakte ein. Seit 1955 führen sie hier ein Jugendkurheim.

Von der romanischen Klosterkirche existiert noch ein Glockenturm (um 1260). Johann Nepomuk Sepp legte die Kirchenfundamente frei und entdeckte spätromanische Steinplastiken.

Wessobrunn ist bekannt durch das „Wessobrunner Gebet“, dem ältesten deutschen Sprachdenkmal mit christlichem Inhalt. Es ist Bestandteil eines um 814 vermutlich im Bereich des Augsburger Bistums entstandenen Codex.

Um 1250 entstand das Wessobrunner Gnadenbild der Mutter der heiligen Hoffnung (heute im Bayerischen Nationalmuseum München).

Ein Holzkruzifixus von ca. 1250 befindet sich noch heute in der Pfarrkirche St. Johann Baptist, die ansonsten seit 1757 im Barockstil gehalten ist. Zu sehen sind Fresken von Johann Baptist Baader mit Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers, sowie die Stukkaturen von Thassilo Zöpf. Die Figuren am Hochaltar stammen von Franz Xaver Schmädl und zählen zu seinen besten Leistungen.

Das Gnadenbild Maria - Mutter der Schönen Liebe, das um 1700 nach Wessobrunn gelangte, wird zwar von einer eigenen Bruderschaft verehrt, ist kunsthistorisch aber ohne Bedeutung. Maler war der Benediktiner Innozenz Metz.

Die Gesamtanlage des Klosters Wessobrunn, wie sie im 17./18. Jahrhundert ausgebildet wurde, lässt sich lediglich mit den Klöstern in Tegernsee und Ettal vergleichen. Zum Kloster gehörte sogar ein Theatersaal, dessen hölzerne Decke heute im Gasthof „Zur Post“ zu besichtigen ist. Weltberühmt sind der Fürstentrakt und das Treppenhaus wegen des prachtvollen Stucks von Johann Schmuzer aus der Wessobrunner Stuckatorenschule.(Wikipedia)



Das Erste dürfte aus Andechs sein und zeigt das Andechser Gnadenbild auf der einen Seite.

Die Klosterkirche Andechs (Wallfahrtskirche St. Nikolaus und Elisabeth) zu Andechs (Landkreis Starnberg, Oberbayern) ist neben Altötting der bedeutendste Wallfahrtsort Bayerns und zusammen mit dem zugehörigen Kloster eines der bekanntesten Ausflugsziele im bayerischen Alpenvorland. Die gotische Hallenkirche wurde im 17. Jahrhundert barockisiert und um 1755 in Rokokoformen umgestaltet.

Die Wallfahrt zum „Heiligen Berg“ Andechs geht auf das Hochmittelalter zurück. Im Mittelpunkt der Verehrung standen die Hl. 3 Hostien, die Graf Berthold V. von Andechs (gest. 1188) dem Reliquienschatz seiner Familie hinzugefügt hatte. Berthold erhielt die Reliquien um 1180 von seinem Bruder Otto II., dem damaligen Bischof von Bamberg. In die Domstadt waren die Hostien durch Papst Leo IX. gelangt (um 1051).

Die hl. Hostien wurden in der Kapelle der gräflichen Burg aufbewahrt. Nach der Ächtung des Grafen Heinrich IV. und seines Bruders Bischof Eckbert von Bamberg im Zusammenhang mit dem Mord an König Philipp (1208) kam es zur Zerstörung der Burg über dem Ammersee. 1248 starb die Andechser Linie des Geschlechtes im Mannesstamm aus. Die Burgkapelle war zwar erhalten geblieben, die Reliquien waren jedoch verschwunden. Das Volk pilgerte dennoch weiterhin auf den Burgberg. 1274 soll eine blinde Frau aus dem nahen Widdersberg dort ihre Sehkraft wiedererlangt haben. 1278 musste Herzog Ludwig der Strenge wegen der steigenden Zahl an Wallfahrern die Kapelle vergrößern lassen. Ab 1296 betreuten zwei Mönche die Wallfahrt, nachdem sie vom Petersberg bei Flintsbach am Inn vertrieben worden waren.

Im Jahr 1388 gelang die teilweise Wiederauffindung der Andechser Reliquien, die in die Münchener Hofkapelle gebracht wurden. In Verbindung mit der erstmaligen Feier des römischen Jubiläumsablasses auf deutschem Boden kamen 1392 angeblich (Aventin) um die 60.000 Pilger zur Verehrung der Heiltümer in die Hauptstadt. In München mochte man sich nur schwer wieder von den Reliquien trennen, doch begann an 1420 der Neubau einer großen spätgotischen Wallfahrtskirche auf dem ehemaligen Burgberg. 1438 begründete Herzog Ernst ein zugehöriges Chorherrenstift für Weltpriester. Sein Sohn Albrecht III. wandelte das Stift in eine Benediktinerabtei um, das bis zu seiner Säkularisation im Jahre 1803 bestand. Seit 1850 ist Andechs ein Priorat der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München.

Die Bedeutung der Wallfahrt zu den 3 Hl. Hostien und zur Gottesmutter ist jedoch ungebrochen, seit 1943 kam die Verehrung der hl. Hedwig hinzu. Ein Großteil der „Wallfahrer“ wird sicherlich auch vom bekannten Andechser Klosterbier angezogen, das im „Bräustüberl“ neben der Kirche ausgeschenkt wird.(Wikipedia)

Welcher Heilige sich auf der anderen Seite des Andechser Zeichens verbirgt kann ich noch nicht sagen..evtl kannst Du mir ja mal die Buchstaben die man auf dem Original sicher besser lesen kann hier einstellen...

Beide Anhänger datieren ins frühe 18. Jahrhundert.


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Gnadenbild Andechs.jpg

« Letzte Änderung: 22. August 2009, um 20:32:04 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
22. August 2009, um 21:21:38 Uhr

Hallo Gratian,

besten Dank für die wieder mal ausführlichste Bestimmung! Smiley

Was Deine Aussagen mehr als bestätigt ist der Fundort - ein Acker zwischen Gauting und Starnberg. Andechs war praktisch schon in Sichtweite und Wessobrunn ist ja auch keine 50km entfernt.

Viele Grüße,
Günter


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