Reisesegen mit Agnus Dei und weiteren Berührungsreliquien (Stoffe- keine Knochen). Wohl 19. Jahrhundert. 2009 hatte ich schon mal zu einem anderen Fund (link unten) folgendes zitiert - gilt sinngemäß auch für diesen Reisesegen:
Agnus Dei , lateinisch, "Lamm Gottes", ältestes Symbol für Jesus, in Anlehnung an Textstellen im Alten Testament (Jesaia 53,7) und im Neuen Testament (Johannes 1, 29, und Offenbarung des Johannes, der Apokalypse).
Sie bezieht sich auf das Lamm als Opfertier im Tanach, besonders auf die Pessach-Lämmer, deren Blut in der Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten (Exodus) als Schutzzeichen vor dem Todesengel an den Türpfosten gestrichen wurde (Ex 12; vgl. Osterlamm). "Wenn ich das Blut sehe, werde ich vorübergehen".
Johannes, der Verfasser der Apokalypse, soll in seiner apokalyptischen Vision gesehen haben, wie das Lamm Gottes die Siegel des "Buches mit den sieben Siegeln" öffnete (Offenbarung des Johannes 5 und 6) und damit den Heilsplan enthüllte . Auf Befehl Justinian II. wurde 691 durch die Trullanische Synode im Kanon 82 die Darstellung Christi als Lamm untersagt und die Wiedergabe des Heilands als Mensch gefordert. Das Konzil fand keine Anerkennung durch Rom.
In der christlichen Kunst wird der Sohn Gottes seit dem 4. Jh. symbolisch als Opferlamm dargestellt, oft zusammen mit einem Kreuz, später auch mit einer Kreuzfahne. Ab dem Mittelalter ließen die Päpste zunächst im ersten sowie in jedem siebenten Jahr ihres Pontifikats, später dann jährlich aus den Resten der geweihten Osterkerze zuerst runde, in der Folge meist ovale "Agnus Dei-Medaillons" gießen. Diese Wachsreliefs weisen auf dem Avers das Gotteslamm, als Umschrift oft den Text "ECCE AGNUS DEI QUI TOLLIT PECCATA MUNDI" (dies ist das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt) und den Papstnamen auf. Der Revers ist häufig mit dem Bild eines Heiligen versehen. Die Wachssakramentalien wurden als Zeichen besonderer Gunst in eigens dafür aus Leder angefertigten Agnus Dei-Kapseln überreicht und galten als Phylakterien. Wegen ihrer großen Wertschätzung stellte man Agnus Dei-Medaillons in späterer Zeit auch außerhalb Roms her. Sie wurden oft in silbernen Kapseln als Amulette verwendet oder wie eine Reliquie in eigenen Ostensorien oder Kreuzen aufbewahrt.
A. FRANZ, Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, Freiburg i. Br. 1907; F. MEINECKE, Das Symbol des apokalyptischen Christuslammes, Diss. Straßburg 1908; C. K. BARBETT, The Lamb of God, in: New Testament Studies 1, 1955/56; F. NIKOLASCH, Das Lamm als Christussymbol ..., Wien 1963; B. ROTHEMUND, Barocke Klosterarbeiten, Autenried 1982, S. 24 f.; U. PFISTERMEISTER, Wachs, Volkskunst u. Brauch, Ein Buch f. Sammler u. Liebhaber alter Dinge, Bd. 2, Nürnberg 1983, S. 194 f.; A. LEGNER (Hg.), Reliquien, Verehrung u. Verklärung, ..., Köln 1989, S. 154 f. ( Quelle: Hartmanns Kunstlexikon.)
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