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 Heiligenanhänger aus Silber 1688

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Avatar  Heiligenanhänger aus Silber 1688  (Gelesen 1090 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
04. April 2010, um 21:17:19 Uhr

Habe heut den Heiligenanhänger gefunden mit Datum 1688 .Mein erster grosser (silbener) Heiligenanhänger .Mit Öse ist er
3,6 cm hoch.Breite ist 2,5 cm.
Mit Datum habe ich noch keinen gefunden bis heute .
Wo kann man den zuordnen?Ort,usw...........
Danke im voraus.


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Bild 097.jpg
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(versteckt)
#1
04. April 2010, um 21:27:55 Uhr

Richtig schönes Stück Du da hast gefunden! Lob und Glück Dir sei -
ein Foto besser ist kann lesen die Schrift - vielleicht!
Gruß Micha

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(versteckt)
#2
04. April 2010, um 21:32:44 Uhr

Dieser Heiligenanhänger ist der Stadt Augsburg  zuzuschreiben. Es zeigt das "Wunderbarliche Gut in der Heilig-Kreuzkirche" aus dem Jahr 1199. Die Umschrift lautet: HOSTIA MIRACVLOSA AD S.CRVCEM AVGVSTA

Der Anhänger selbst ist wohl auf 1699 (nicht 1688) zu datieren also zur 500 Jahrfeier.

Die Geschichte des Wunderbarlichen Gutes aber ist folgende:

Eine Augsburger Frau hatte im Jahre 1194 gleich nach dem Empfang des allerheiligsten Altarsakramentes die hl. Hostie heimlich aus dem Mund genommmen und in Wachs eingeschlossen zu Hause 5 Jahre lang aufbewahrt. Ob des furchtbaren Gottesraubes von Gewissensbissen gequält, beichtete sie im Mai 1199 ihre unselige Tat dem Chorherrn und damaligen Propst von Hl. Kreuz, Berthold, und übergab ihm freiwillig die in Wachs eingeschlossene Hostie. Probst Berthold, "maßen seiner Einsicht und Rechtschaffenheit von jeher berühmt und als der frömmste, von Sitten und Verdiensten bewährteste Mann und wahrer Priester gepriesen", öffnete das Wachs ein wenig am Rande und fand die hl. Hostie auf wunderbare Weise verändert. Sie zeigte sich "in dünner, fleischförmiger und einem roten Faden ähnlicher Gestalt". Das Wachs von beiden Seiten ablösend fand der Probst den Leib des Herrn "gleichsam in zwei Teile gespalten, aber mit einigen Äderchen wie mit Banden zusammenhängend". Voll Erstaunen über das Geschaute, aber auch mit kritischer Zurückhaltung ging er mit sich zu Rate, "ob er die ganze Sache unterdrücken und in ein ewiges Stillschweigen einhüllen oder an die Öffentlichkeit bringen sollte." Auf den Rat seiner Kapitulare aber berichtete er gewissenhaft den Vorfall dem damaligen Augsburger Bischof Udalskalk, der sofort die ganze Angelegenheit überprüfte und "nach reifbeschehener Überlegung" die wieder in das Wachs eingeschlossene Hostie "unter Beteiligung der Geistlichkeit und des ganzen Volkes mit größter Ehrerbietung" in die Domkirche übertragen ließ. Dort geschah es dann, daß die zur Verehrung ausgesetzte hl. Hostie unter der Wachshülle von Ostern bis zum Fest des hl. Johannes des Täufes "vorzüglich während der hl. Messe vor den Augen aller so stark wuchs und anschwoll, daß sich das Wachs von selbst völlig ablöste". Beide Teile, die blurote hl. Hostie und das Wachs gesondert, schloß der Bischof in ein Kristallgefäß ein und ließ, "eines gar großen Wunders sicher", die hl. Hostie in feierlicher Prozession nach Hl. Kreuz zurückbringen, wo sie nunmehr als das "Wunderbarliche Gut" seit Jahrhunderten schon verehrt und angebetet wird.
"Zum Gedächtnis einer so außerordentlichen und denkwürdigen Tatsache" wurde in Hl. Kreuz ein besonderes "Fest des Wunderbarlichen Gutes" mit eigenem Meßformular, Chorgesang und die Chorherren von Hl. Kreuz verpflichtenden eucharistischen Tagzeiten - jeweils für den 11. Mai jeden Jahres - angeordnet und durch ein besonderes bischöfliches Dekret vom 15. Mai 1199 Hl. Kreuz zur Pfarrkirche erhoben. Das Fest des Wunderbarlichen Gutes am 11. Mai wurde seit dem 13. Jahrhundert auch in der Kollegiatskirche St. Moritz, seit 1485 in der Klosterkirche St. Georg, vom Jahre 1496 ab in der Domkirche und seit 1639 in der ganzen Diözese Augsburg eingeführt und gefeiert.

Hier die ganze Geschichte und eine Abbildung des Ostensoriums:

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http://germania-catholica.blogspot.com/2006/04/die-geschichte-des-wunderbarlichen.html


Auf der Rückseite das Partikelkreuz das ebenfalls in Augsburg verehrt wird. Umschrift: ECCE LIGNVM CRVCIS IN QVO SALVS MVNDI PEPENDIT = Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen.

« Letzte Änderung: 05. April 2010, um 10:11:18 Uhr von (versteckt) »

(versteckt)
#3
04. April 2010, um 21:46:42 Uhr

Wow, was für ein tolles Stück! Glückwunsch!

@Gratian: Deine Antworten/Recherchen sind der hammer Zwinkernd

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#4
04. April 2010, um 21:49:35 Uhr

Hay Gratian ,das ist mal eine Erklärung ,super.Danke dir.

Offline
(versteckt)
#5
04. April 2010, um 21:56:24 Uhr

Gratian!

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