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 Hexenmedaillon im Bauernhaus 1750

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Avatar  Hexenmedaillon im Bauernhaus 1750  (Gelesen 2208 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
09. Februar 2014, um 14:33:28 Uhr

Hallo,

war heute wieder im Bauernhaus     Linkback: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://www.detektorforum.de/smf/index.php/topic,71903.msg701660.html#msg701660


Diesmal, direkt unter der Türschwelle (bereits ca 40 cm Erde abgetragen, und dann nochmal in ca 15 cm Tiefe, diese Medaille, CRUX SP BENEDICTI, habe sie bislang gefunden als ""Hexenmedaillon des hl Benedict", 18.  Jahrhundert. Allerdings nur gesehen im Internet in ovaler Form. Man beachte die assymetrische Form des Médaillons.. 

3,5 * 2,5 cm.

Bin noch am Säubern mit Wattestäbchen und Zahnstocher.

Gruss

Rougemarkus




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CRUX SP 1.jpg
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« Letzte Änderung: 09. Februar 2014, um 14:51:32 Uhr von (versteckt) »

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#1
09. Februar 2014, um 14:45:04 Uhr

wow...die hast du ja schon echt gut wieder hinbekommen.
Nimmst du ein Reinigungsmittel oder nur Zahnstocher ?
Schöne Bilder  Super

Gruß Mac

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
09. Februar 2014, um 14:49:37 Uhr

Hallo,

hab sie ein bissl in Wasser + schwacher Zitonensäure gehabt, und zwei Minuten in Sambol Messing/Kupfer.  Alles andere mit Zahnstocher und Q-Tips.  Die Rückseite gibt auch was her.

Für alle Tips bin ich dankbar...

Gruss

Markus

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(versteckt)
#3
09. Februar 2014, um 14:53:07 Uhr

Ist ja echt spannend was du da so alles findest, Markus. Super
Buddler, Shakerz u.a. können das Rätsel bestimmt lösen.

Gruß Michael

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#4
09. Februar 2014, um 15:00:29 Uhr

habe gestern einen gut erhaltenen Heiligenanhänger gefunden.....den hab ich jetzt in Petroleum eingelegt. die harte verkrustung soll sich dadurch besser lösen (ein Versuch ist es  wert)
ist allerdings nichts für ungeduldige Menschen  Zwinkernd

Gruß Mac

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
09. Februar 2014, um 15:05:37 Uhr

Hallo Michael,

ja die Sache ist total spannend, mein Freund dem das Haus gehört ist total aus dem Häuschen - und ein potentieller Käufer eines Detektors  :Smiley
dumm ist nur, dass du so viele Störungsfelder hast im Haus, die die Sache wirklich erschweren.  Das andere ist, bald kommt der Beton.

Zum Objekt: für mich ist klar, dass dies zum Schutz des Hauses war, ich stell mal später ein paar Ambiente-Bilder 'rein, es war direkt unterm Eingang.

Bin gespannt auf Bestimmung und Datierung...

Gruss

Markus


Hinzugefügt 09. Februar 2014, um 15:08:11 Uhr:

Geschrieben von Zitat von MacGuyver
habe gestern einen gut erhaltenen Heiligenanhänger gefunden.....den hab ich jetzt in Petroleum eingelegt. die harte verkrustung soll sich dadurch besser lösen (ein Versuch ist es  wert)
ist allerdings nichts für ungeduldige Menschen  Zwinkernd

Gruß Mac


Hab ich Auch schon gehört. Normalerweise bin ich die Geduld selbst, wenn es um Fundreinigung geht.   Heut jedoch, isses ein bissl schwierig, und ich hab mich gleich drangesetzt.

Hab da einen Napoleon III, der wird immer schwärzer.  Versuche es mal mit deiner Methode

Gruss Markus

Hinzugefügt 09. Februar 2014, um 15:41:01 Uhr:

...das Revers ist mehr mitgenommen,  man sieht jedoch das V R S  - vade retro, Satan !

Mit vielem Dank für Bestimmungshilfen.  Fundort: Elsass.  (30 km südlich v Strasbourg)

Gruss

Markus


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CRUX SP 7.jpg
CRUX SP 8.jpg

« Letzte Änderung: 09. Februar 2014, um 15:41:01 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#6
09. Februar 2014, um 16:13:05 Uhr

Hi Markus,

ich kann Michael nur zustimmen, wirklich spannende Sache!
Der Anhänger würde ja zeitlich zur Entstehungszeit des jetzigen Gebäudes passen, falls deine Vermutung mitm 18. Jh hinkommt (bei Devotionalien kenn ich mich leider nicht so gut aus..). Super!  Super
Ich muss mir mal das Sambol vormerken, scheint ja echt was zu taugen. Jedenfalls schönes Reinigungsergebnis!

Viele Grüße & weiter so!  Winken


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(versteckt)Themen Schreiber
#7
09. Februar 2014, um 16:36:52 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Ist ja echt spannend was du da so alles findest, Markus. Super
Buddler, Shakerz u.a. können das Rätsel bestimmt lösen.

Gruß Michael



 Dank Dir, ich hoffe sie sehen den Beitrag.. habe noch keine oktogonale Madaille dieser Art gesehen.
Gruss Markus

Hinzugefügt 09. Februar 2014, um 17:09:59 Uhr:

Hallo Ratzfatz,
 
Ja das könnte hinkommen.  Werd mal versuchen mich schlau zu machen beim Heimatmuseum, ob das hierzulande eine bewusste Handlung war, die Medaille zu verbuddeln.  Der Wiki Artikel ist ganz interessant; alle diese Buchstaben befinden sich auf dem Revers.

Für eine Devotionalie finde ich sie ausserordentlich detailliert geprägt.  aber ich kenne mich da Auch nicht aus.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Benediktussegen


Viele Grüsse

Markus



Hinzugefügt 09. Februar 2014, um 18:18:20 Uhr:

Hallo hier zum Abschluss das gute Stück, werd wohl den Reinigungsprozess hier beenden.

Gruss

Markus


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« Letzte Änderung: 09. Februar 2014, um 18:18:20 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#8
09. Februar 2014, um 18:42:34 Uhr

Die ist wirklich schön geworden, Markus. Super

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#9
09. Februar 2014, um 18:48:59 Uhr

Ja Wahnsinn... Auch wirklich Top erhalten... Ausrasten und ich sage es doch, manchmal vor allem bei solchen Sachen kann man Sambol und Co. noch gebrauchen Besser wird es mit anderen Naturprodukten bestimmt nicht... Und vor allem Dremel nicht...

Gruß und noch mal viel Glück bevor der Beton kommt....

SpAß'13...

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(versteckt)Themen Schreiber
#10
09. Februar 2014, um 18:58:08 Uhr

Hallo,

Ja Michael, find ich auch.  Bin ganz stolz.. werde sie noch ein bissl anschauen und dann dem Besitzer zurückgeben.  Tja, vielleicht sollte er sie wieder dort hinlegen wo sie war.  Damit das Haus weiter beschützt bleibt...


Spass'13 - der Dremel sollte auf OFF bleiben bei Munzen, allerdings hab ich mit Sambol gute Erfahrungen gemacht.  Heute hab ich's meiste Zeit mit Holz, Wasser, einem feinen Skalpell und Nadeln unter einer starken Lupe gemacht.  Ein Mikroskop ist von Nöten, um beide Hände frei zu haben.  Dann erst kannst du ne Münze oder eine solche Medaille gut in den Griff bekommen..

Gruss

Markus

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#11
09. Februar 2014, um 19:10:08 Uhr

Sehr schöner und gut erhaltener Anhänger, Markus.
Ich hätte ein PDF mit diesem Anhänger in dieser Form.
Darin steht, dass es sie seit Mitte 17. Jh. gibt (mit diesem Segens/Schutzspruch) und hierzulande sehr oft verbreitet in 1.Hälfte 1800 Jh...

Die Schutzmedaillons wurden unter der Türschwelle, wie bei dir, unter Grundsteinen etc. eingemauert um eben "böse" Menschen, Krankheiten, usw. fern zu halten.
Falls ein Stall oder Acker dazu gehört, auch mal dort sondeln. Der gleiche Schutz diente natürlich dem Vieh und der Ernte.
Wurde deshalb auch untergepflügt oder im Stall befestigt.


Gruß mücke


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(versteckt)Themen Schreiber
#12
09. Februar 2014, um 19:24:59 Uhr

Hallo Mücke,

dank Dir.  hast Du das PDF noch? Das wäre ja super.   

Habe wie gesagt sehr viele runde und ovale Médaillons gefunden, allerdings nicht in dieser Form.  Er war (soviel ich nachvollziehen kann) nicht eingemauert sondern lag bloss unter der Türschwelle.   Es gehört ein Grundstück dazu, mitten in einem Ort der schon im 10 Jahrhundert aktiv war. 

Er ist wirklich super gut erhalten, ich dachte mir geht die kleine öse zu Bruch, aber nein. 

Gruss

Markus

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#13
09. Februar 2014, um 20:01:31 Uhr

@ Mücke:
Klasse Info, danke!   Super   Passt ja perfekt zu Markus' Vermutung.

@ Markus:
Der Anhänger wäre doch ein gutes Beispiel für den Vorher-Nachher-Thread im Restaurierungsunterforum; vielleicht noch mit paar Stichworten zum Reinigungsprozedere. Ich finde diesen Thread super als "Nachschlagewerk", auch und besonders für Neulinge.

 Winken


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#14
09. Februar 2014, um 20:29:26 Uhr

Hallo!

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem Fund u. Kompliment für die professionelle Reinigung.

Von der Sache her würde ich es für einen geprägten Anhänger aus Messingblech halten. Also die bereits etwas hochwertigere Ausführung der damals zahlreich angebotenen Benediktusanhänger. Vielleicht hat sich der frühere Hofbesitzer bewusst dafür entschieden u. wollte sich für den Schutz seines Hofes etwas Besonderes gönnen. Für Gewöhnlich trifft man eher die billigere Kupferblechausführungen an.

Wie schon richtig gesagt wurde, handelt es sich um ein Schutzmedallion mit dem Hl. Benedikt von Nursia. Der Begriff Hexemmadallion ist aber keinenfalls zutreffend. Man darf solche Stücke zwar dem Aberglauben u. dem volksfrömmigen Gegenzauber zurechnen u. bekommt in Folge dessen auch eine Verbindung zum Schadenzauber (Hexen), bösen Blick u. Wetterexorzismus. Der Hl. Benedikt war aber schon seit jeher eine Art Universalschutzpatron für so ziemlich alles. Daher wäre der Begriff Hexenmedallion zu eng gefasst.

Der Anhänger weist auf Vs. u. Rs. schöne florale Verzierungen auf. Auffallend sind dabei die integrierten Putten, welche uns einen Hinweis auf den Barock als Entsteheungszeit geben. Also Anfang 18. Jahrhundert. Dies würde sich auch mit der Machart des Anhängers decken.

Die Akrostichon (Segensformeln) sind ja soweit bekannt.

Das Eingraben unter der Türschwelle war ein zur damaligen Zeit oft praktiziertes Ritual, so wie das Aufhängen über der Tür, das Versenken in der Viehtränke u. die Niederlegung od. Verbergung im Acker.


Gruß

S.


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