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 Jesus mit Geldbeutel?

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Avatar  Jesus mit Geldbeutel?  (Gelesen 1225 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
29. Oktober 2008, um 18:59:35 Uhr

Hallo,
ich hab schon mal gehört das die Benedigtiner Jesus mit einem Geldbeutel abgebildet haben.Ist das ein Geldbeutel oder teusch ich mich da.Material ist Bleiartig.Aus welcher Zeit stamt dieses Teil?Wer weiß was.
Gruß und Dank Erdblank


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(versteckt)
#1
29. Oktober 2008, um 22:47:31 Uhr

Kein Geldbeutel - sondern ein etwas ausgeprägtes Lendentuch des gekreuzigten Jesus das seitlich verknotet ist...

Schönes Stück wohl aus dem 18. Jahrhundert. Aus dem Umkreis der Jesuiten wohlmöglich. Zeigt es doch auf der einen Seite den Gekreuzigten und auf der anderen das Jesusmonogramm IHS mit erhöhtem Kreuzstab, das Herz-Jesu und die drei Kreuzesnägel...alles Symbole und Kennzeichen des Jesuitenordens.

IHS , IHC, IC, JHS, Christusmonogramm, für das es mehrere Deutungen bzw. Auflösungen gibt:

1.) IHS als latinisierte Abkürzung des in griechischen Buchstaben geschriebenen Namens IHSOUS, "Jesus" (Jota-Eta-Sigma);

2.) Abkürzung für griechisch Iesus Hyos Soter (Jesus, Sohn (Gottes), Erretter);

3.) Abkürzung für lateinisch "Iesus Hominum Salvator", zu deutsch Jesus, Heiland der Menschen.

4.) Abkürzung für den deutschen Ausspruch "Jesus Heiland Seligmacher".

Das »Monogramm Jesu« als Zeichen für den Namen Jesu erscheint im Spätmittelalter immer häufiger. Vor allem im 15. Jahrhundert wird es von dem Franziskaner Bernhard von Siena bekannt gemacht, der den Gläubigen nach seinen Predigten eine Scheibe mit dem IHS, zumeist umgeben von einem Strahlenkranz, zeigte.

Die am meisten verbreitete und vielfältigste Verwendung erfährt das IHS aber durch die Gesellschaft Jesu,- die Jesuiten - die dieses populärste christliche Buchstabensymbol als Signet wählte. Als »Erkennungszeichen« finden wir es unter anderem an den Fassaden der Jesuitenkirchen und auf den Titelseiten der Bücher jesuitischer Autoren. Der Ordensgründer Ignatius von Loyola und seine ersten Gefährten gaben sich den Namen dessen, der ihr Lebensprogramm ist, Jesus Christus. Ihre Gemeinschaft bezeichneten sie als »Gesellschaft Jesu«. Dazu wählte Ignatius das IHS in der Strahlensonne als Zeichen für den neuen Orden. Später wurden unter dem IHS drei Nägel angebracht, die die drei Gelübde der Jesuiten symbolisieren: Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Erst in dieser Form wurde das Symbolbild zum Signet der Gesellschaft Jesu.

Die Herz-Jesu-Verehrung oder auch Herz-Jesu-Kult ist ein Ausdruck der katholischen Spiritualität bzw. Volksfrömmigkeit. Dabei wird Jesus Christus unter dem Gesichtspunkt seiner im Herzen symbolisierten Liebe verehrt. Grundtext aus dem Evangelium ist Joh. 19,34: das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente und der Kirche.

Impulse zur Herz-Jesu-Verehrung kamen aus der deutschen Mystik des Spätmittelalters, z.B. von Mechthild von Magdeburg (1207 - 1282), Gertrud von Helfta (1256 - 1302) und Heinrich Seuse (1295 - 1366) und besonders von der französischen Nonne Margareta Maria Alacoque, deren Visionen zwischen 1673 und 1675 um den Sühnegedanken, den häufigen Kommunionempfang und ein Herz-Jesu-Fest kreisten.

Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung ist vor allem den Jesuiten zu verdanken, die sich ausgehend von Marguerites Maria Alacoques Beichtvater Claude de la Colombiere SJ dieser Spiritualität annahmen.

Die Jesuiten verbreiteten die Herz-Jesu-Verehrung besonders durch die von ihnen geleitete Volksmission.

Als der Jesuitenorden im 18. Jahrhundert aufgehoben wurde, wurde auch die Herz-Jesu-Verehrung zeitweise verboten. Erst nach der Restauration der Jesuiten wurde auch die Herz-Jesu-Verehrung wieder aktuell.

Starken Aufschwung erhielt die Herz-Jesu-Frömmigkeit im späten 18. und 19. Jahrhundert. Pierre Teilhard de Chardin wagte eine Zusammenschau der Herz-Jesu-Spiritualität mit Schöpfung und Evolution.

Jeweils am dritten Freitag nach Pfingsten (Freitag nach der Fronleichnams-Oktav) ist das Herz-Jesu-Fest, das Papst Pius IX. 1856 als Gedenktag für die ganze Kirche eingeführt hat. Außerdem heißt der erste Freitag jedes Monats "Herz-Jesu-Freitag". Er ist ein bevorzugter Tag für die Krankenkommunion.

1899 weihte Papst Leo XIII. in der Enzyklika Annum sanctum die ganze Welt dem Herzen Jesu.

Die Herz-Jesu-Verehrung hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts innerkatholisch stark an Boden verloren; zumindest eine einseitig emotional betonte Herz-Jesu-Verehrung wird von vielen katholischen Christen abgelehnt. Obwohl die geschichtliche Entwicklung zeigt, dass die Herz-Jesu-Verehrung kein rein katholisches Phänomen ist, wird sie oft als spezifisch konfessionell eingeengte Frömmigkeitsform gesehen; daher wird auch aus ökumenischer Rücksichtnahme auf sie verzichtet. Auch eine Hilflosigkeit in Theologie und Frömmigkeit gegenüber dem Sühnegedanken insgesamt und die Verflüchtigung des personalen Gottesglaubens- und Gottesbildes durch esoterische Strömungen kommen als Gründe in Frage.

Durch Papst Johannes Paul II. wurde der kirchliche Akzent verstärkt auf die Barmherzigkeit Gottes gesetzt. Im Katechismus der Katholischen Kirche wird die Herz-Jesu-Verehrung auf christozentrischem Fundament zusammengefasst und neu empfohlen.

Nichtkatholiken stehen der Herz-Jesu-Frömmigkeit gewöhnlich ablehnend gegenüber. Allerdings bietet sie durch ihren christozentrischen Akzent auch ökumenische Anknüpfungspunkte.





« Letzte Änderung: 29. Oktober 2008, um 22:56:55 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
29. Oktober 2008, um 23:15:22 Uhr

Dank dir Gratian,
Hat mich sehr gefreut.
Gruß Erdblank


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