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 Medaillon - Erzengel Michael + FFPP-Kreuz

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Avatar  Medaillon - Erzengel Michael + FFPP-Kreuz  (Gelesen 1165 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
18. Juli 2010, um 18:48:09 Uhr

Hallo Allesamt,

letzte Woche war ich mal ein Dreiviertel-Stündchen draußen, da ich einen Kartoffelacker mit freien Bahnen zwischen den Pflanzen entdeckt hatte.

Einziger ordentlicher Fund: mal wieder ein Heiligen-Anhänger aus Messing - 43mm inkl. Öse. Vorne Erzengel Michael vs. Satan, Hinten ein Kreuz mit zweimal "F" am Längs und zweimal "P" am Querbalken. Was könnte das bedeuten?

Viele Grüße,
Günter



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medaillon.jpg
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(versteckt)
#1
18. Juli 2010, um 19:17:46 Uhr

Anhänger einer Michaelis Bruderschaft. Diese erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und hatten viel Zulauf.

Im Kreuz (um genau zu sein in den 4 Kreuzenden) befinden sich  die Buchstaben P P F F das sind die Abkürzungen für die vier Tugenden des Ordens : Pietas (Frömmigkeit), Perseverantia (Ausdauer), Fortitudo (Stärke) und Fidelitas (Treue).

Die Umschrift lautet wohl (wenn es eine gab): SIGNUM CONFRATERNITATIS S MICHAELIS ARCHANGELI = Zeichen der Bruderschaft des Hl. Erzengel Michael

Zeitstellung: Ende 18. Jahrhundert.

Michael (hebrä. Mika'el „Wer ist [Gott] El ?”) Er ist neben Gabriel, Raphael und Uriel einer der Erzengel. Michael heißt der Engelsfürst, Hüter des Paradieses, Vertrauter Gottes, der dessen Weisungen der von ihm beschützte Kirche und den Menschen vermittelt. Als Schutzengel Israels steht er zur Rechten Gottes.

Im apokryphen Buch Henoch ist Michael als vierter von sechs Erzengeln genannt. Er steht speziell dem Volk Israel vor, das hier der „beste Teil der Menschen” genannt wird (WEIDINGER, Die Apokryphen, 311).
  
Als einer der vier Himmelswächter soll Michael im Osten von Gottes Thron stehen (MALA, 67).

Er ist es, der den Drachen (Satan) aus dem Himmel stürzte (Offenbarung 12,7-9).

Ein wichtiges Heiligtum Michaels befindet sich auf dem Monte Sant’Angelo in Apulien, Italien. Hier sei er am 8. Mai 495 einigen Hirten erschienen. Dieses Ereignis ließ seinen Kult auch im Abendland aufleben. 709 erschien er auch in der Normandie, Frankreich dem Bischof Autbert, der ihn in einer Vision auf einem Felsen im Atlantik erblickte. Daraufhin entwickelte sich Mont-Saint-Michel als Wallfahrtsort (SCHAUBER, 297).

Michael soll auch dem Ritter Galgano erschienen sein und ihn zum Leben in der Einsiedelei bewegt haben (12. Jh.).

Im Jahre 590 soll Michael über der damals von der Pest heimgesuchten Stadt Rom erschienen sein. Eine Bittprozession bewegte sich durch die Stadt und über dem Hadriansmonument (moles Hadriani) sah man Michael, wie er sein Schwert in die Scheide steckte. Das Hadriansmonument, Grabmal der römischen Kaiser, wird seitdem Engelsburg genannt.

Sein Gedenktag am 29. September geht bis ins 5. Jahrhundert zurück, seit 1969 werden auch die Erzengel Gabriel und Raphael an diesem Tag gefeiert. Dieser Tag ist als Michaelis wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender, er gilt als wetterbestimmend und Lostag.

Dargestellt wird Michael als Ritter in schimmernder Wehr, der den Drachen mit seiner Lanze durchbohrt sowie im Kampf mit Luzifer; auch mit einer Waage (Auf dem Anhänger deutlich zu erkennen die Lanze als Doppeltkreuzstab ausgeführt.), die ihn als Schützer der Gerechtigkeit ausweist.

Er behütet als Patron die katholische Kirche und die Deutschen („deutscher Michel”) und er steht Sterbenden bei, denen er einen guten Tod beschert und ihre Armen Seelen schützt (Psychopompus). Zahlreichen Berufsgruppen steht er bei: Apotheker, Bäcker, Blei- und Zinngießer, Drechsler, Glaser, Händler, Radiomechaniker, Soldaten, Waagenmacher. Weiter schützt er als Wetterpatron vor Blitz und Unwetter und hütet die Friedhöfe.

Gelegentlich wurde die Gestalt des germanischen Gottes Tyr, auch er ein Schwertkämpfer und Schützer des Rechts, im Erzengel Michael wiederkannt.


« Letzte Änderung: 18. Juli 2010, um 19:23:15 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#2
18. Juli 2010, um 20:04:46 Uhr

Vielen Dank, Gratian - mal wieder eine 1A-Bestimmung Smiley

(eine Umschrift gab's wohl auf diesem Stück nicht - in die Richtung ist gar nichts zu erkennen)

Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)
#3
18. Juli 2010, um 21:54:26 Uhr

Es gibt viele verschiedene Varianten dieser Medaillen. Das fehlen einer Umschrift zeigt das die Menschen im 18. Jahrhundert die Symbolik auch ohne Worte verstanden...vieles davon ist heute leider fast in Vergessenheit geraten.

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(versteckt)Themen Schreiber
#4
18. Juli 2010, um 22:09:34 Uhr

Geschrieben von Zitat von Gratian
vieles davon ist heute leider fast in Vergessenheit geraten.
Da muss ich echt sagen: gut, dass es Dich gibt und dass Du uns das wieder näherbingst!  Applaus

Viele Grüße,
Günter

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