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 Suche EDTA

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Offline
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#15
26. September 2013, um 16:35:55 Uhr

Das Problem bei EDTA seh ich darin, dass es nicht selektiv für den Schmutz verwendet werden kann wie Zitronensäure bei Silbermünzen.

Da wird nämlich nur die dunkle Schicht zu Silber rückreduziert. Quasi nur eine Umwandlung. Beim EDTA ist es meines Wissens nach aber so, dass es als Komplexbildner munter weiter die Metallionen verkomplexiert, es also nach und nach das Fundstück selbst auffrisst.

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#16
26. September 2013, um 22:37:40 Uhr

Geschrieben von Zitat von JosephEichendorff
Da wird nämlich nur die dunkle Schicht zu Silber rückreduziert. Quasi nur eine Umwandlung. Beim EDTA ist es meines Wissens nach aber so, dass es als Komplexbildner munter weiter die Metallionen verkomplexiert, es also nach und nach das Fundstück selbst auffrisst.
Also mWn sind beide Aussagen falsch.

Die Zitronensäure kann nicht aus Dreck Silber machen, sondern entfernt diesen nur. Der Belag besteht ja zum Teil aus Kupferoxid, da Silbemünzen nicht aus reinem Silber bestehen.

Und EDTA entfernt nur die Korrosion. Da diese aber bei Zink häufig schon sehr fortgeschritten ist, gibt's halt "Schweizer Käse". Es kann ja gerne mal jemand mit einem Stück neuen unkorrodierten Zink testen, ob dieses vom EDTA angegriffen wird.

Viele Grüße,
Günter

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#17
26. September 2013, um 23:16:23 Uhr

Vorneweg: Bin Student im 4. Semester, Fehler durchaus möglich  Smiley

Das "dreckige" auf den Silbermünzen ist meines Wissens nach zum Großteil Silbersulfid. Sagt auch wikipedia:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Silberpflege

Bisschen weiter unten steht auch das mit dem Reduzieren.

Und zum anderen:
Wird haben EDTA im Labor zur Komplexbildung mit diversen Metallionen benutzt. Calcium zB. Meiner Meinung nach macht es nicht nach der Korrosion Halt und greift auch das darunterliegende Metall an. Warum sollte es auf einmal aufhören, Komplexe zu bilden...
Aber bei letzterem lasse ich mich gerne belehren, das ist nur Vermutung meinerseits. Weiß nämlich vor allem nicht, inwieweit bei einem Metall sich einfach so Ionen davon herauslösen, also vom EDTA gefangen werden können. Aber warum entfernt es dann die Korrosion...


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#18
26. September 2013, um 23:35:36 Uhr

Moin,

Zitronensäure ist auch ein Komplexbildner - wenn vielleicht auch nicht so stark wie EDTA. Zitronensäure ist sauer, während EDTA eher basisch ist. Vielleicht liegt hier die Erklärung.

Interessant ist auch die Frage, ob die gebildeten Komplexe löslich sind oder zu einer Passivierung führen. Zink jedenfalls ist im Sauren wie im Alkalischen löslich.

Gruß

DoDo

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#19
27. September 2013, um 12:23:45 Uhr

Meine hier geschriebene Meinung basiert mehr auf Erfahrungen als auf theoretischem Wissen. Ich habe darum mal C-4, professioneller Chmiker und Betreiber von Chema-Shop.de, gebeten, was hierzu zu schreiben. Ich hoffe, er liest die PN bald.

Viele Grüße,
Günter

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#20
27. September 2013, um 15:16:04 Uhr

Vielen Dank, interessiert mich sehr ob ich mit mit meinen Vermutungen zum EDTA richtig liege.  Smiley

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#21
27. September 2013, um 17:56:51 Uhr

Hallo,

ich kann auch nur aus der Praxis sprechen. Ich nutze Edta seit Jahren mit Erfolg für Zinkorden und als Komponente für dieses "Archäoplex", mit dem die Goldbleche der Himmelsscheibe gereinigt wurden - ausgezeichnet für grünspanige Ag-Münzen...

Habe viele Nahkampfspangen mit warmer Edtalösung verarztet, oft kam sogar die originale Bronzierung wieder toll 'raus.

Aber es ist mit allen chemischen Reinigungsbädern die gleiche Faustregel:
- das Bad kann scharf und aggressiv sein wie es will. Nur die Einwirkdauer ist entscheidend.

Ich habe die Spangen zwischenzeitlich immer wieder entnommen und mit Seifenlauge und einer Nylonbüste zwischengesäubert um den Fortschritt erkennen zu können.
Bis dato ist mir damit noch kein Stück mißlungen.
Aber Scheiße in Gold verwandeln kann das Zeux auch nicht. Wo keine Substanz mehr da ist, zaubert Edta auch keine mehr hin...

Grüße,
Adebar

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(versteckt)Themen Schreiber
#22
27. September 2013, um 18:23:29 Uhr

Ich hab´s mir jetzt einfach bestellt und werd es einfach Testen.
Danke nochmal an Drusus für den Tipp ,bin schon ganz gespannt.
Gruß

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#23
27. September 2013, um 19:09:25 Uhr

Hallo miteinander.  Beim EDTA kann man davon ausgehen, das Metall nicht aufgelöst wird. Das bestätigt auch jahrzentelange Verwendung in der  restauratorischen Praxis. Es ist allerdings so, das die freie Säure, also das "eigentliche EDTA", schwer wasserlöslich ist. Man verwendet daher meist das Dinatrium-Salz, also Na-2-EDTA, hier liegt der pH - Wert zwischen 5 und 6 (1 % iger Lösung). Das  Salz ist besser  wasserlöslich und beseitigt ziemlich gut Korrosion von Zink, Kupfer, Zinn und einigen anderen Metallen, wenn auch mit etwas Wartezeit. (Was  nicht unbedingt ein Nachteil ist). Weiterhin gibt es noch das Tetra-Na-Salz, Na-4-EDTA. Dieses liegt beim PH um die 10-11, also schon im stärker alkalischen Bereich. Hier  ist Vorsicht geboten, denn Zink kann aufgelöst werden. (Zink ist empfindlich gegenüber  saurem und alkalischem Millieu, wie weiter oben schon völlig richtig angemerkt wurde) Allerdings ist das  Na-4-Salz wirksamer, was die Reinigung betrifft. Man muss  aber  sehr viel mehr auf die Einwirk-Zeit achten.
Es gibt noch eine ganze Reihe  ähnlicher Komplexbildner, die teilweise  wesentlich günstigere Eigenschaften aufweisen. U.a. sei  noch auf die Nitrilotriessigsäure, NTE, hingewiesen.
Es ist für die Praxis  am besten,  Erfahrungen mit den jeweiligen Metallen und Fundstücken selbst zu machen. Preislich liegt das  kg EDTA-Na2-Salz bei etwa 30 EUR/kg.
Vorteil aller diese Stoffe: verhältnismäßig geringe bis gar keine Gefährdung bei der Anwendung. Ein überaus wichtiger Aspekt.

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