Moin,
nach 4 oder 5 Flautetagen, an denen doch eine ziemliche Magerkost vorherrschte, darunter auch die Suche auf 3 Spielplätzen in Potsdam mit nicht einem Cent Beute (wer von euch räumt da so gut auf???), nur diesem Gestiefelten Kater direkt vom Spielplatz und 2 Murmeln als Sichtfund an Straßenrändern war ich gestern abend noch mal los, das naheliegende Maisfeld unsicher machen.
Die kleine Sondelausrüstung (Sonde, Pinpointer, Lesche-Tool, Fund-/Mülltasche und Kopflampe) geschnappt und auf das Fahrrad geschwungen.
Zunächst einmal sehr zum Leidwesen der bereits anwesenden Rehe - das leckere Grün hat für sie derzeit Schlaraffenlandhöhe, sie müssen sich zum Fressen nicht mal bücken. Doch dann kam ich - und sie mussten laufen.
Ein weiterer Vorteil der großen DEUS-Spule erschloss sich: Man deckt nahezu die ganze Breite einer Zwischenreihe im Maisfeld ab, ohne zu schwenken.
Einer der ersten Funde glänzte gleich gülden im Boden - eine für hiesige Verhältnisse noch sehr gut erhaltene 10 Reichspfennig-Münze aus den 20ern.
Danach kamen erst mal nur noch die obligatorischen Dosenreste, eine halbierte 1 Pfennig-Münze der DDR und Reste eines Uhrwerks. Schließlich schon wieder 3 Pfeninge aus Wismar, gut erhalten, wenn auch nicht ganz so alt wie die letzte auch auf dem Feld gefundene.
Solch einen Riegel (?) wie gestern habe ich auch auf einem anderen Acker schon mal gefunden, bin mir über dessen Funktionsweise und Zweck aber noch nicht ganz im Klaren. Vielleicht kann ja jemand mich aufklären?
Im angrenzenden Waldstück war nicht viel los, außer dass der Farn schon mächtig ins Kraut geschossen war und somit das Schwenken ebenfalls ernsthaft behinderte. Aus dem nicht zugewucherten Bodenbereich kamen neben Dosenblech und Schnapsdeckeln ein Vorhängeschloss mit Schlüsseln dran sowie die Überreste einer HK-Raute zum Vorschein. Eisen habe ich wegen der kleinen Sondelausrüstung (und auch, weil ich dazu regelmäßig wenig Lust verspüre, schon wieder rostige Konservendosen zu bergen) so gut wie nicht gegraben.
Der Rückweg führte über das benachbarte Maisfeld. Hierher hatten sich die Rehe zurückgezogen, nicht mit diesem impertinent aufdringlichen Sondenschwenker rechnend.
Auch auf diesem Acker nur wenige Signale, bis dann ca. 5 Meter vom Waldrand entfernt wieder so ein obligatorisches Dosenlaschensignal erklang. Macht nix, ich war noch nicht zu müde und beschloss, zu buddeln.
Als erste Teile des Fundes im Boden auftauchten, dachte ich gleich an einen dieser Schnapsdeckel, die ständiger Wegbegleiter der Sondengänger sind. Doch halt, was da diesmal gülden glänzte, war einfach zu glatt. Sollte das etwa ein Ring sein?
Geht doch gar nicht! Eine Lehre aus 6 Jahren Sondeln: Gold finden
immer die anderen!
Aber doch, ja - als ich die Innengravur sah, glaubte ich auch endlich dran, dass ich mein erstes Gold in den Händen hielt. Nicht vom Strand, nicht aus dem Wasser, wie oft erhofft und nie realisiert (wenn man von einigen Vergoldungen mal absieht), sondern von einem profanen Acker! Und nicht irgendwo im reichen Süden, nein, gleich hier um die Ecke!
Eingraviert sind ein Namenszug und die Jahreszahl 1882, dazu eine 14 für 14 Karat. Und witzigerweise passt das Ding auch noch wie angegossen auf meinen Ringfinger.
2,4 cm Innendurchmesser, 6 mm Breite, 4,06 Gramm Gewicht.
Leider sieht man einen Haar-Riss, der zu einem guten Drittel schon bis auf die Rückseite reicht. Wie kriegt man sowas geflickt - oder doch besser einen Juwelier beauftragen?
Auch wenn die große Spule danach nur noch Dosenblech ortete (ich rannte ja auch faktisch zurück Richtung Tretomobil) - jetzt bin ich endgültig mir ihr verheiratet.
Somit erkläre ich die Goldene Woche des Detektorforumtreffens für eröffnet

Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.