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 Es war primär Bleiweiß-Donnerstag ;)

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Avatar  Es war primär Bleiweiß-Donnerstag ;)  (Gelesen 1064 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
10. April 2009, um 18:01:16 Uhr

Hallo Allesamt,

nachdem der 5. Koalitionskrieg dieses Jahr 200. Geburtstag feiert, dachte ich mir, es ist doch mal wieder an der zeit ein paar Schauplätzen einen Besuch abzustatten, insb. bevor der letzte Mais angebaut wird.

Start war ein Gebiet, in dem ein recht großes Gefecht stattfand. Ein Acker war zum Glück noch frei. Hier gab's hauptsächlich Blei, Blei und noch mal Blei. Außerdem noch 4 Kartätschkugeln, von denen 2 oberirdisch rumlagen. Außerdm noch ein bisschen Schrott, aber auch einen schönen Schildbuckelknopf (komplett mit Öse), eine relativ neue Hundemarke, die mich irgendwie an unseren (ehemaligen?) Restaurationsexperten erinnert Zwinkernd, eine Münze, die österreichisch und aus der Schlacht sein könnte und ein unscheinbares Messingbruchstück, das mich jedoch erfreute, da es sich um das Ende des Abzugsbügels einer österreichischen M1798 Muskete handelt.



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« Letzte Änderung: 10. April 2009, um 18:04:29 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#1
10. April 2009, um 18:03:47 Uhr

Weiter ging's dann zu einem größeren Schlachtfeld, bei dem ich 4 verschiedene Örtlichkeiten aufsuchte. Hier gab's dann schon deutlich weniger Blei - eben da das Areal so groß ist und ich mich wohl an den verkehrten Orten aufhielt. Dafür gab's auch wieder ein paar Münzen - ein Zink-Zehnerl aus dem 1. WK, das leider total hinüber ist, ein Adolf-50Pfennig-Stück, das auch schon bessere Zeiten erlebt hat und ein österreichischer Kreuzer von 1800, der sicher während der Schlacht verloren wurde. Die beiden Highlights machte ich dann schon in der Dunkelheit. Erst ein Nähring, der sicher schon ein paar Jahrhunderte alt ist und dann beim zurückgehen zu Auto noch eine Dreipfünder-Vollkugel. Wahrscheinlich bayrische berittene Artillerie - sehr schlecht gezielt, denn er hat ca. 300m zu früh eingeschlagen Zwinkernd.

Insgesamt war ich - Pausen und Zwischenfahrten abgezogen - ca. 8,5 Stunden auf der Pirsch. Ich hatte schon schlechtere Tage, also bin ich ganz zufrieden.

Viele Grüße,
Günter



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(versteckt)
#2
10. April 2009, um 19:07:54 Uhr

Bor! Gratuliere! Soviel Kugeln, was machst eig damit? Und die Münze da mit diesem floralen Muster da sieht ja mal richtig knorke aus! Und die Kanonenkugel erstmal, ist ja echt nicht schlecht!

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
10. April 2009, um 19:25:56 Uhr

Hi Tribok,

das Ding mit dem floralen Muster ist leider nur ein gewölbter Knopf.

Manche Bauern sind echt froh, dass ich ihnen das Blei von den Äckern klaube - Blei und v.a. Bleioxid ist ja nicht gerade gesund. Zum Teil werden die betroffenen Felder sogar von Biobauern bepflanzt! Mein Rekord waren übrigens mal 93 Bleikugeln in 3 Stunden - mich würde ja mal echt interessieren, was eine Bodenprobe an manchen Orten ergeben würde. Da das historische Kugeln sind, bringe ich's einfach nicht fertig, die zu entsorgen - also werden die bei mir gebunkert - schön nach Schlacht getrennt. Die großen aus Eisen kommen aber ins Regal.

Viele Grüße,
Günter



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(versteckt)
#4
10. April 2009, um 19:32:22 Uhr

Alles klar, ich glaub ich komm mal vorbei^^
Also zu der Bleiverseuchung, ich kenn da nen Tontaubenschießplatz, also was da schon an TONNEN Blei rumliegen muss..... naja aber was solls, bin ja ab und zu auch da zum rumballern. Ich könnte euch im Moment genau ne Bleivergiftung erklären, bin grade in der Abiturvorbereitung Biologie^^

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(versteckt)Themen Schreiber
#5
10. April 2009, um 23:46:40 Uhr

Ich hab nur irgendwann mal irgendwo gelesen, dass der Bleigehalt eines Ackers überprüft werden sollte, da dieser von einigen Jägerständen umgeben war und die Jäger seit 200 Jahren ihre Beinahe-Treffer in den Erdboden geballert hatten. Leider weiß ich nicht, was dabei herauskam, aber das kann bestimmt nicht mit Schlachtfeld mithalten, auf dem sich über 100.000 Mann 2 Tage lang bekämpften.

Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)Themen Schreiber
#6
11. April 2009, um 21:41:03 Uhr

Ich muss mich nach einiger Lektüre selbst korrigieren - das interessiert zwar wahrscheinlich keinen, aber mein Hang zum Perfektionismus würde ansonsten leiden Zwinkernd.

Die Kanonenkugel ist wohl doch kein bayrischer, sondern ein österreichischer Dreipfünder. Denn gemäß meinen Büchern hatten die Bayern nur Sechs- und Zwölfpfünder sowie Haubitzen dabei und die Franzosen Vier-, Acht-, Zwölfpfünder und Haubitzen. Nur die Österreicher führten neben Sechs- und Zwölfpfünder sowie Haubitzen noch etliche Dreipfünderbatterien mit, die ihren Jäger- und Grenzertruppen zugeordnet waren. Eine kleine Anekdote hierzu: diese Truppen bestanden zumeist aus sehr rauen Gesellen aus den ungarischen Grenzgebieten zum osmanischen Reich. Die Habsburger trauten ihnen nicht so vollständig über den Weg aus Angst vor Aufständen - weswegen sie nur die leichteste Feldartillerie zugeteilt bekamen, die ansonsten zur Zeit des 5. Koalitionskrieges bei den regulären Truppen schon so ziemlich ausgemustert wurde, da der Sechspfünder einfach die deutlich bessere Alternative darstellte.

Viele Grüße,
Günter


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(versteckt)
#7
11. April 2009, um 23:15:52 Uhr

Doch Günter das interessiert jemanden,vor allem auch der Zusammenhang ! Smiley
Hoffentlich war diese leichtere Bewaffnung,nicht die Achillesferse der Habsburger in dieser
Schlacht.
Von welcher reden wir eigentlich,wer waren die Oberbefehlshaber ?

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(versteckt)Themen Schreiber
#8
11. April 2009, um 23:45:42 Uhr

Geschrieben von Zitat von Wanderfalke
Von welcher reden wir eigentlich,wer waren die Oberbefehlshaber ?

Die 1809er Begegnungen in Bayern (vor den großen Bangs in Aspern-Essling und Deutsch-Wagram in Österreich) - also Landshut, Abensberg, Eggmühl, Regensburg und ein paar mehr. Die Österreicher haben hier nahezu durch die Bank den Kürzeren gezogen, obwohl mit Erzherzog Karl ihr wohl fähigster Feldherr der damaligen Zeit an der Spitze der Armee stand. Doch ihm gegenüber war Napoleon höchstpersönlich, sein bester Feldmarschall Davout sowie andere fähige französische Marschälle und Generäle und nicht zu vergessen die Verbündeten v.a. aus Bayern aber auch aus anderen Nationen.

Aber es lag nicht an den Dreipfünder-Kanonen, zumal die Österreicher auch jede Menge Sechspfünder und die gefürchteten Zwölfpfünder mit ins Feld führten. Gegen die beste Armee der damaligen Zeit konnten sie alleine einfach nicht bestehen.

Viele Grüße,
Günter

PS: gänzlich wirkungslos war der Dreipfünder übrigen nicht - ganz im Gegenteil, siehe historische Quelle im Anhnag.



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