Ich fürchte, ich muss die Begeisterung etwas trüben. Zwar bin ich der Meinung, dass die meisten größeren Eisenkugeln, die wir ausgraben, Kanonenkugeln sind (ist einfach am wahrscheinlichsten), jedoch bin ich sehr skeptisch, was solche Scheunenfunde angeht. Gerade bei eBay sieht man solche als "Scheunenfunde von 1813er Schlachtfeldern" deklarierten Kugeln immer wieder, aber das Kaliber passt dann nicht zur Artillerie der Koalitionskriege.
Dafür sollen Bauern solche Kugeln in ihre Güllebehälter getan haben, welche sich dann beim Gülleverteilen auf den Feldern so im Behälter bewegten, dass die Gülle nicht verklumpte.
Eine weitere Verwendung solcher Kugeln sind Kugelmühlen. Im Anhang sieht man ein solches Angebot (mit freundlicher Genehmigung von historische-tueren.de, wo man solche Fake-Kugeln kaufen kann). Oder auch hier mit Animation:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder
Einlogenhttp://angloboerwarmuseum.com/Boer12v_fake_cannonballs.html
Die Abriebspuren auf dem 3. Bild unterstützen leider die Theorie, dass diese Kugel irgendwo mit andern Kugeln in ständiger Bewegung war. Vielleicht kommt sogar ein Kugellager infrage.
Ich würde Cannonball auf alle Fälle raten, keine zweifelhaften Kanonenkugeln auf seiner Seite aufzunehmen, oder für diese wenigstens eine eigene Kategorie zu schaffen. Alles andere würde ja der Idee einer Vergleichs-Datei entgegen wirken.
Viele Grüße,
Günter