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 Strandräubers Sommerloch

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Avatar  Strandräubers Sommerloch  (Gelesen 485 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
14. August 2011, um 22:09:30 Uhr

Moin moin,
durch die Verbannung nach Thüringen war es dem Strandräuber in diesem Sommer kaum möglich, zuzuschlagen.
Ein einziges Mal hatte er dort die Gelegenheit, auf der Liegewiese eines Bergsees nach Beute zu suchen. Kaum war der Eintritt für die Familie in Höhe von satten 9 Euro entrichtet und ein freies Plätzchen gefunden, sorgte der Strandräuber mit einer Regengusseinlage dafür, dass die verheissungsvollen Stellen panikartig geräumt wurden und somit für die Plünderung frei waren.
Die einzige sandige Stelle, ein Beachvolleyballplatz, spielte in etwa drei Euro in Münzform ein.
Darauf folgte die Wiese, die gehäuft Schnapsflaschenverschlüsse in grenzwertiger Tiefe ausspuckte, dazu etliche DDR-Pfennigmünzen, die er gar nicht so schnell verschenken konnte, wie er sie aus dem Boden holte. Schliesslich fanden sich in den 2 Stunden doch noch insgesamt 10,40 Euro und der einzige Silberring der Saison, womit zumindest der Eintritt wieder eingespielt war.

Zurück aus der Verbannung ging es an einem der freien Tage an den Badestrand des Schweriner Sees, denn die nach dem Urlaub fern der Heimat leere Kasse sollte wieder gefüllt werden. Frisch geharkt machte er einen guten Eindruck, allerdings war das stürmische, mit Schauern durchsetzte Wetter wieder einmal auf Strandräubers Seite - denn er hatte den ganzen Strand für sich allein. Leider war die Beute so dürftig wie das Wetter - nach 4 Stunden, davon 2 mit dem Wetter angemessener Badebekleidung im Wasser grade mal 7 Euro und ein unedler Ring (sowie etliche nebenbei vom Grund des Sees gefischte fiese Glasscherben und Splitter). Durchgeweicht wie ein begossener Pudel zog er sich schließlich zurück.

Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, war schließlich und endlich ein Besuch am Strand der Ostsee fällig. Die Ostseite von Rostock sollte es sein, nachdem frühere Beutezüge nach Warnemünde bislang kaum die Mühe gelohnt hatten und diese aufgrund der anstehenden Hanse-Sail sicher überparkt und überlaufen war. Auch diesmal zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite - starker Wind trieb die Wellen an, den Strand zu verknappen, Regenschauer sorgten für gelegentliche Erfrischung bei der schweisstreibenden Arbeit und vollständigen Mangel an Badegästen. Schnell waren die ersten zwei Euros und ein Satz Zeltheringe gefunden, ein abgegebener Löffel gesellte sich bald dazu. Dann eine gut halbstündige Durststrecke, nur noch rostige Bierverschlüsse und der eine oder andere Schnapsdeckel. Schließlich stellten sich weitere Münzfunde ein, ja sogar ein Nest war dabei, wohl vom Adler? Denn 11 Münzen lagen dicht beieinander, auf denen teilweise der Adler zu erkennen war, insgesamt fast 6 Euro.

Nach 5 Suchstunden, in denen der Strandräuber in seiner wetterfesten Vermummung für den einen oder anderen Urlauber auch die Zirkusattraktion am verregneten Strand darstellte, hatten sich immerhin 44 Euro in der Beutetasche eingefunden, was beim diesjährigen "Sommerwetter" ein mehr als überraschendes Ergebnis darstellte. Zufrieden, doch etwas mehr als die Spritkosten eingespielt zu haben, kehrte der Strandräuber zurück in die Heimat.

Da alle wissen, wie Euros aussehen, erspare ich mir an dieser Stelle bildliche Darstellungen.
Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.
(Schreiber des Strandräubers)

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#1
14. August 2011, um 22:46:20 Uhr

und wenn er nicht gestorben ist dann sondelt er noch heute :Smiley


ich glaube DSM sucht noch Autoren, frag doch mal Walter  Zwinkernd


Gruss Feldbegeher

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#2
15. August 2011, um 08:22:15 Uhr

Da hatt aber jemand eine "Begabung"!

Vielleicht, solltest Du dich einmal in einem Geschichtenschreiberforum anmelden wenn Du das noch nicht sein solltest!

Sehr unterhaltsam geschrieben!

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#3
15. August 2011, um 10:45:04 Uhr

 :)sehr gut geschildert die Geschichte. Da ist potenzial zu sehen (lesen). glg dennis

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#4
15. August 2011, um 11:01:14 Uhr

Ja, wirklich schön zu lesen.

So war diese Trauergeschichte wenigstens noch im Nachhinein für uns erheiternd Zwinkernd.

Viele Grüße,
Günter


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#5
15. August 2011, um 11:51:16 Uhr

toll geschrieben  Super ist mal etwas anderes als die üblichen fundberichte

mfg.zenzi

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#6
15. August 2011, um 12:24:43 Uhr

wirklich sehr gut geschrieben, Hut ab.


Gruß
Theo2

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#7
15. August 2011, um 12:59:29 Uhr

sehr fesselnder bericht - gut geschrieben.
ahoi platinrubel

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