Unscheinbarer Fundkomplex

Hallo,

zunächst war die Enttäuschung groß, war ich doch auf einem frisch gepflügten (nicht zu tief!) Römeracker. Bei genauer Betrachtung hatten sich doch einige interessante Funde eingestellt.

Der stark mitgenommene Knopf mit Öse und "Rinne" stammt aus der späten Bronzezeit (Bz D, 1300 bis 1200 v. Chr,). Die Öse ist nicht vollständig durchgängig. Vielleicht handelt es sich um ein Halbfabrikat.

Die Vorderladerkugel (ca. 13 mm) war wohl mit noch vorhandenem Gusskegel abgefeuert worden. Zu erkennen sind eine größere Deformation und eine kleinere, die vielleicht vom Ladestock stammt. An dem merkwürdig verformten Gusskegel könnten sich eventuell Zangenabdrücke befinden. Wurde die von einem Feldscher aus einer Schusswunde gezogen?

Schön ist auch die Sackplombe mit Jahreszahl. Solche Plomben habe ich bisher ganz selten gefunden. Die Plombe hat um 1850 den langen Weg von Bremen nach Oberbayern gefunden.

LG Jochen

Geschrieben von Zitat von tbix aus einer Schusswunde gezogen?

 ....vielleicht vom Jäger aus einer Wildsau.

    Grüsse   

Habe schon des Öfteren gelesen, dass die Wildsauen gerne auf den süßen Bleikugeln rum kauen. Tatsächlich habe ich sehr viele Kugeln, alle ohne Zahnabrücke, aber zuweilen mit Zangenabdrücken gefunden. Das wäre die erste mit Zahnabdrücken - auch nicht schlecht 

LG Jochen